Hanni und Nanni kicken beim Halleschen FC
Die Zwillinge Rosa (l.) und Laila Meinecke spielen die Hauptrollen in der Neuverfilmung von Hanni und Nanni. [Foto: kick-media/Marco Prosch ]
Hanni und Nanni. Was hat das bekannte Kinderbuch gleichen Namens von Enid Blyton mit Fußball und Halle an der Saale zu tun? Ganz einfach: In der Neuverfilmung aus dem letzten Jahr spielen die Hauptrollen zwei Mädchen aus Halle. Die Zwillinge heißen im echten Leben Rosa und Laila Meinecke. Beide spielen Fußball bei den D-Juniorinnen des Halleschen FC, sind in der zweiten Saison für den Verein an der Saale aktiv.
Die D-Juniorinnen in Sachsen-Anhalt spielen in sechs offiziellen Turnieren die Landesmeisterschaft ihres Verbandes aus. Ein eigenes klassisches Ligasystem existiert noch nicht, da dieses von einigen Mannschaften nicht gewünscht wird, heißt es dazu auf der Team-Webpage des HFC.
Vor ihrer Fußballzeit gab es für die Meinecke-Zwillinge zur Zeit der fünften Klasse ein Volleyball-Intermezzo. Zuvor hatte Rosa als Siebenjährige, inspiriert durch Freundinnen in der Grundschule, bereits bei Turbine Halle gekickt. Während Laila zu jener Zeit leidenschaftlich als Eiskunstläuferin gemeinsam mit einer Freundin sportlich unterwegs war. Nicht alle Hobbies sind also zwillingstypisch absolut identisch, gleichwohl die Grundinteressen der beiden Schwestern vollkommen übereinstimmen.
Lieber Ärztin statt Schauspielerin
"Die Filmproduktion hat riesig Spaß gemacht. Eine coole Sache."
Beim Fußball hütet Rosa das Tor, Laila spielt im Mittelfeld. "Ich habe als Verteidigerin angefangen, aber bei einem Hallenturnier hat sich herausgestellt, dass ich im Mittelfeld noch etwas wertvoller bin. Unser Trainer setzt mich deshalb weiter vorne ein", erzählt Laila. Und ihre Schwester? "Als ich mit Fußball angefangen habe, konnte ich sowieso schon gut Bälle fangen und habe das gerne getan. Da war der Weg ins Tor fast automatisch und hat mir von Beginn an Spaß gemacht", erklärt Rosa ihren Weg. Beide begründen ihr besonderes Interesse am Fußball unter anderem damit, dass das ein ziemlich cooler Mannschaftssport ist. "Gemeinsam Erfolge feiern, Pokale gewinnen, im Spiel den ganzen Körper und den Kopf einzusetzen, außer die Hände", schätzt Laila besonders. Rosa betont zudem ihre besondere Rolle zwischen den Pfosten. "Ich fliege einfach gerne und finde die besondere Herausforderung interessant, sich als Torwart möglichst keinen Fehler erlauben zu dürfen."
Auch beim gemeinsamen Interesse für Musik gilt: Die Geschwister, geboren im Sommer 2005, haben sich unterschiedliche Instrumente ausgesucht. Laila spielt seit ein paar Jahren Klavier, Rosa hatte sich kurzzeitig für die Violine entschieden. "Ein Musikinstrument zu spielen, ist ein schönes Hobby. Aber wir singen beide auch sehr gerne", betont Laila. Ein gewisses Interesse, sich in Rollen zu zeigen, war nicht nur beim Filmcasting für Hanni und Nanni erfolgreich. Schon im Kindergarten standen Rosa und Laila Meinecke gerne vor Publikum. Und auch in der Grundschule haben sie immer wieder mal in Theaterstücken mitgewirkt. Beruflich sei die Schauspielerei aber nicht das erste Ziel. "Die Filmproduktion hat riesig Spaß gemacht. Eine coole Sache. Aber ich träume derzeit eher davon, später einmal Ärztin zu werden", meint Laila. Und ihre Schwester kann sich zwar gut vorstellen, "vielleicht noch mal in einem Film mitzuwirken, aber mein derzeitiger Berufswunsch ist es, Lehrerin zu werden oder Modedesignerin."
Hauptrollen im Kinofilm
Das erfolgreiche Casting, das letztendlich zu den Hauptrollen für den Kinofilm "Hanni und Nanni – mehr als beste Freunde" geführt hatte, habe ihr Alltagsleben kaum beeinflusst, bestätigen die beiden Schwestern. Natürlich hätten nicht gerade wenige Mitschüler und Mitschülerinnen mal nachgefragt, als sich die besondere Zeit der Meinecke-Zwillinge beim Film zwangsläufig herumgesprochen hatte: Hey, seid ihr das wirklich? Aber ansonsten sei alles normal geblieben, bestätigen beide. Abgedreht oder abgehoben sei deswegen niemand. Und beim Fußball sowieso nicht. Da habe die Schauspielertätigkeit gar keine Einflüsse in irgendeiner Art gehabt.
Die beiden gehen übrigens in Halle zwar auf das gleiche Gymnasium, aber ganz bewusst in unterschiedliche siebte Klassen. "Wir wollen uns auch unterschiedliche Dinge erzählen und nicht immer absolut das gleiche erleben", begründet Laila. "Wir sind zwar Zwillinge, aber doch jeder auch eine ganz individuelle Persönlichkeit." Rosa bestätigt das. Deshalb trage man auch oft unterschiedliche Kleidung. Man könne sich auch ohne komplett identisch auszusehen, wertschätzen. Wie die berühmten Buchoriginale gehen also auch Rosa und Laila in ihrer Freizeit meist gemeinsame Wege, haben aber eben auch ein paar unterschiedliche Interessen. Ganz wie beim Fußball.
Übrigens empfängt die deutsche Frauen-Naitonalmannschaft am 7. April 2018 in Halle an der Saale Tschechien zur WM-Qualifikation. Anpfiff im Erdgas Sportpark ist um 16.15 Uhr. Für die Partie sind noch Tickets an der Tageskasse erhältlich.