Auch mal dahin gehen, wo’s weh tut!

In der Relegation zur Kreisliga Bayerwald gibt es einen blutigen Sieger. In der Kreisliga Cloppenburg wird ein Trainer auf der Torhüterposition zur kreativen Lösung gezwungen und in Hannover plant ein Profiklub für die Kreisliga. Nicht-Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

„ Wir fangen unten an“ – Hannover 96 will Kreisligamannschaft installieren

„Eine dritte Mannschaft von der Kreisliga bis in die Oberliga zu führen“, so gibt Martin Mader im Gespräch mit sportbuzzer.de die irre Marschroute vor. Gemeinsam mit Stefan Mertesacker, Vater von Ex-Nationalspieler Per, möchte der 51-Jährige den Amateurfußball Teil des Bundesligisten Hannover 96 werden lassen.

Grünes Licht von Klubchef Martin Kind hat es wohl bereits gegeben - laut Mader stieß er im Verein auf jede Menge Zustimmung: „Alle haben gesagt, das ist eine Super-Idee“. Im nächsten Schritt sollen eine dritte und vierte Mannschaft, sowie Nachwuchsteams abseits des Nachwuchsleistungszentrums gegründet werden.

Im Zuge dieser Aktion möchte Mader auch die Fans des Profivereins ansprechen. Er wünscht sich, „dass ein Teil der Fanszene zu den Amateurspielen kommt, auch die Ultras, die sich mit dem Non-Profit-Fußball identifizieren können“. Um tatsächlich in der Kreisliga starten zu können, soll ein Amateurverein seine Spielgenehmigung an 96 abtreten. Die Gespräche mit Traditionsverein Fortuna Sachsenross laufen, allerdings scheint die Zusammenarbeit noch keine Form anzunehmen. Heinz Petersen, Vorsitzender bei der Fortuna, äußert sich eher verhalten: „Noch gibt es nichts Konkretes, wir warten auf den Termin mit Martin Kind“. Den Vereinsnamen wollen sie bei der Fortuna indes auch nicht aufgeben.

Verrücktes Verletzungspech: Beide Torhüter erwischt es beim Warmmachen

Im Kreisligaspiel zwischen dem SV Cappeln und dem SV Gehlenberg-Neuvrees musste Cappelns Trainer Ralf Ewen Improvisationstalent beweisen. Beim Warmmachen vor dem Spiel verletzten sich gleich beide seiner etatmäßigen Torhüter! Dritter Torwart? Fehlanzeige!

Also musste der Trainer der Heimmannschaft kurzerhand einen Feldspieler auserwählen, der sich zwischen die Pfosten stellte. Die Wahl fiel auf Jan Middendorf, der seine Aufgabe allerdings erfolgreich bewältigte: zwei Gegentore musste er hinnehmen, während seine Mitspieler auf der anderen Seite dreimal ins Schwarze trafen. Endstand 3:2 für Cappeln.

Irre: Kopfballtor mit Platzwunde in Relegationsspiel

In der Relegation werden wahre Helden geboren! So geschehen im Relegationsspiel zur Kreisliga zwischen dem TSV Mauth und dem FC Untermitterdorf . 850 Zuschauer wurden Zeuge, wie Untermittendorfs Marcus Timm per Kopfball in der 81. Minute zum 1:2 traf.

Keine Besonderheit? Die Umstände, unter denen Timm das spielentscheidende Tor erzielt, nötigen jedem Amateurfußballer Respekt ab: in der Anfangsphase der Partie muss sich der Untermitterdorfer mit Platzwunde am Kopf behandeln lassen. Wie einst Dieter Hoeneß im Pokalfinale 1982 kehrt er allerdings mit Turban auf den Platz zurück. Kreisliga ist wahrlich nichts für Jammerlappen: kurz vor Schluss erzielt der 31-Jährige den Siegtreffer mit seinem geschundenen Schädel – in der Relegation, irre!

Quellen: Sportbuzzer.de , nwzonline.de, heimatsport.de