Seinem Ruf als "Pokalschreck" wurde der Traditionsklub Kickers Offenbach aus der Regionalliga Südwest wieder einmal gerecht. In der ersten Runde des DFB-Pokals bezwang das Team von Trainer Christian Neidhart den 1. FC Magdeburg aus der 2. Bundesliga vor 16.847 Fans am Bieberer Berg 2:1 (1:0) und qualifizierte sich damit als einziger Verein unterhalb der 3. Liga für Runde zwei (29./30. Oktober). Damit darf sich der OFC allein durch die Vermarktungserlöse über zusätzliche Einnahmen in Höhe von 418.906 Euro freuen.
Der DFB-Pokalsieger von 1970 (als damaliger Zweitligist) lieferte dem Favoriten aus Magdeburg von Beginn an eine offene Partie, ließ durch eine konzentrierte Defensivleistung kaum Chancen des FCM zu - und ging selbst durch eine Standardsituation in Führung. Nach einer Freistoßflanke von Marc Wachs war der aufgerückte Innenverteidiger Alexander Sorge (32.) per Kopf zur Stelle und ließ den Bieberer Berg erstmals beben.
Zur Pause reagierte Magdeburgs Trainer Christian Titz mit gleich drei Wechseln und seine Mannschaft erhöhte in der Folgezeit den Druck. Die Belohnung folgte schnell. Nach Vorarbeit des eingewechselten Tatsuya Ito stellte der völlig freistehende Martijn Kaars auf 1:1 (54.).
Danach bewies allerdings auch Neidhart, der in der Saison 2020/2021 mit dem damaligen Viertligisten Rot-Weiss Essen sogar das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht hatte, ein glückliches Händchen. Nur acht Minuten nach seiner Einwechslung gelang Valdrin Mustafa (74.) der umjubelte Siegtreffer. Erneut glänzte Marc Wachs als Vorbereiter. Der FCM rannte zwar in der Schlussphase an, blieb letztlich aber harmlos, so dass die Kickers den knappen Vorsprung über die Zeit bringen konnten.
Die treuen Fans der Hessen werden schon jetzt der Auslosung der zweiten Runde entgegenfiebern. Am Sonntag, 1. September, wird 3x3-Basketball-Olympiasiegerin Sonja Greinacher im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund die Paarungen ziehen. Das ZDF überträgt die Auslosung von 17.10 bis 17.30 Uhr live im Free-TV. Ziehungsleiter ist der 1. DFB-Vizepräsident Peter Frymuth.
Nur 0:1! Zehn Koblenzer ärgern VfL Wolfsburg
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Mit einer herausragenden kämpferischen Leistung verabschiedete sich Rheinland-
Pokalsieger TuS Koblenz aus dem DFB-Pokal. Der frühere Zweitligist, der nach dem Abstieg aus der Regionalliga Südwest aktuell nur noch in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar an den Start geht, unterlag dem vier Spielklassen höher angesiedelten Bundesligisten VfL Wolfsburg lediglich 0:1 (0:1) und durfte bis zum Schluss auf eine Sensation hoffen.
Vor 9447 Zuschauer*innen im Stadion Oberwerth machte die Mannschaft von Trainer Michael Stahl dem DFB-Pokalsieger von 2015 über 90 Minuten plus Nachspielzeit das Leben schwer. Und das, obwohl die Hausherren ab der 79. Minute nach der Roten Karte für Yasin Yaman wegen groben Foulspiels auch noch in Unterzahl spielen mussten.
Die unterklassigen Gastgeber hatten durch Igor Blagojević sogar die erste Tormöglichkeit der Partie, gerieten dann aber bei der ersten Offensivaktion der "Wölfe" in Rückstand. Nach einem Eckball von Jakub Kaminski drückte Patrick Wimmer den Ball aus kurzer Entfernung zum 0:1 (15.) über die Linie. TuS-Torhüter Michael Zadach hatte dabei das Nachsehen.
Im weiteren Spielverlauf hatte der haushohe Favorit aus Wolfsburg zwar etwa 80 Prozent Ballbesitz, konnte sich aber vor dem Koblenzer Tor kaum einmal richtig in Szene setzen. Immer wieder bissen sie sich an der stabilen Abwehr der Hausherren die Zähne aus. Auf der Gegenseite hatte Marcel Wingender sogar noch die große Chance zum Ausgleich, setzte den Ball nach einem Querpass von Dylan Esmel aber über die Latte.
"An 99 von 100 Tagen kann man das Szenario, dass wir einen Bundesligist ausschalten, völlig ausschließen", hatte TuS-Trainer Michael Stahl vor dem Pokalhöhepunkt im FUSSBALL.DE -Interview erklärt. Seine Spieler waren dann jedoch sehr dicht dran, genau diesen einen Tag zu erwischen, und schieden mit erhobenem Haupt aus