FAQ: Dritte Auflage der DFB Women's Week
Aktuell läuft zum dritten Mal die DFB Women's Week. Dabei sollen aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Fokus rücken.
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Joel Grandke hat die fiktive Vereinschronik von Vorwärts Benenbröök geschrieben. [Foto: Fotos Verlag, Collage FUSSBALL.DE]
Sein Buch ist eine Hommage an den Amateurfußball. Joël Grandke erzählt in seinem Werk "Nimm du ihn, ich hab ihn sicher" die fiktive Vereinschronik von Vorwärts Benenbröök. Inspiriert wurde er von vielen Erlebnissen, die er selbst auf den Amateurplätzen gesammelt hat. Der 26-Jährige ist Mittelfeldspieler beim TSV Otterndorf in der Kreisliga Cuxhaven.
Im Interview mit FUSSBALL.DE erzählt der Student und Journalist, welche Anekdoten aus seinem Buch jedem Amateurfußballer bekannt vorkommen dürften. Zehn Exemplare seines Buches verlosen wir über FUSSBALL.DE - Infos dazu gibt es unter dem Interview.
FUSSBALL.DE: Herr Grandke, wie kamen Sie auf die Idee, eine Geschichte aus dem Amateurfußball auf den Markt zu bringen?
Joël Grandke: Es hat mir einfach Spaß gemacht, auf lustige Art über Fußball zu schreiben. Während meines Volontariats bei einer Lokalzeitung in Cuxhaven hatte ich nicht die Möglichkeit dazu. Also fing ich mit dem Bloggen an. Auf spox.com veröffentlichte ich den Text „ An jedem verdammten Sonntag “, der sehr häufig angeklickt wurde. Der Artikel bestand aus vielen „Kreisklasse ist...“-Sprüchen. Dafür gewann ich den Niedersächsischen Sportjournalistenpreis in der Nachwuchs-Kategorie.
"Der Profifußball ist für viele Fans nicht greifbar. Da gehen manche Leute lieber auf die Amateurplätze und schauen sich an, wie der Elektriker gegen den Landwirt um die Ecke spielt"
Also ließen Sie ein ganzes Buch folgen.
Grandke: Genau. Der Erfolg hat mir gezeigt, dass es viele Menschen gibt, die gerne Lustiges aus dem Amateurfußball lesen. Ich schrieb ein Exposé und suchte mir eine Agentur. Eine Ansammlung von Sprüchen war mir für ein Buch zu platt. So kamen mein Agent und ich auf die Idee, eine bunte Mischung aus Kreisliga-Anekdoten in eine Geschichte zu packen.
War es schwierig, einen Agenten und später einen Verlag zu finden?
Grandke: Ich hatte mehrere Angebote von Literatur-Agenturen, die Feuer und Flamme waren. Die Suche nach einem Verlag war etwas langwieriger. Viele fanden das Thema gut. Doch waren sie nicht sicher, ob ein neuer Autor das gut umsetzen kann. Dass ich mit meinen 26 Jahren selber noch in der Kreisliga mitmische und daher sehr authentisch schreiben kann, hat aber geholfen.
Welche Anekdoten aus dem Buch haben Sie selbst erlebt?
Grandke: Sehr viele. Ich brauchte nicht viel Fantasie, um den fiktiven Verein Vorwärts Benenbröök entstehen zu lassen. Die Mannschaft besteht aus vielen Pappenheimern aus meinen beiden bisherigen Vereinen. Es gibt zum Beispiel den Trainersohn, der immer auf der "10" spielt, obwohl er eigentlich auf die Bank gehört. Oder den Linksaußen, der lediglich auflaufen darf, weil der Trainer unbedingt einen Linksfuß bringen möchte. Dass dieser kaum geradeaus laufen kann, spielt keine Rolle.
Haben sich einige Mitspieler schon beschwert, dass Sie sich im Buch über sie lustig machen?
Grandke: Beschwerden gab es keine. Aber darauf angesprochen wurde ich bereits. Kürzlich lief mir der Sohn eines Trainers augenzwinkernd über den Weg. Ganz nach dem Motto: Damit meintest du ja wohl hoffentlich nicht mich. Sicherlich gibt es auch einige, die sich die Gemeinsamkeiten zu den Personen aus dem Buch nicht eingestehen wollen.
Auch die Betreuer bekommen in dem Buch ihr Fett weg. Stichwort Eisspray.
Grandke: Das ist in der Kreisliga ein echter Klassiker: Der Betreuer hatte seinen letzten Erste-Hilfe-Kurs beim Führerschein vor 20 Jahren, läuft bei jeder Verletzung auf den Platz und sprüht mit Eisspray herum - selbst wenn es sich um eine offene Wunde oder um ein verdrehtes Knie handelt. Eisspray gilt im Amateurfußball als Allheilmittel. Auch wenn das völlig sinnfrei ist.
Und wie ist es um den Trainingseifer im Amateurfußball bestellt?
Grandke: Auch da gibt es natürlich viele Anekdoten. Ein Klassiker: Wenn der Trainer in der WhatsApp-Gruppe des Vereins darum bittet, zum nächsten Training Laufschuhe mitzubringen, kommen bei vielen Spielern plötzlich irgendwelche Termine dazwischen. Notfalls wird die Oma vorgeschoben, die zum dritten Mal ihren 80. Geburtstag feiert.
Irgendwie machen solche Geschichten auch den Charme des Amateurfußballs aus, oder?
Grandke: Total. Aber nicht nur das. Die Beliebtheit des Amateurfußballs hängt damit zusammen, dass der Profifußball immer kritischer gesehen wird. Jedenfalls ist das mein Eindruck. Die Identifikation ist verloren gegangen. Wenn ein Paul Pogba für 105 Millionen Euro zu Manchester United wechselt, obwohl der bislang gar nicht so viel gewonnen hat, oder ein Leroy Sané für 50 Millionen Euro zu Manchester City geht, obwohl der noch keine 50 Bundesligaspiele gemacht hat, ist das jenseits der Verhältnismäßigkeit. Der Otto-Normalverbraucher, der sich seine Dauerkarte mühsam zusammenspart, kommt da nicht mehr mit. Erst recht nicht, wenn ein Spieler wie Sandro Wagner auch noch behauptet, dass Fußballprofis unterbezahlt sind.
Der Amateurfußballer ist also greifbarer?
Grandke: Genau. Diese Identifikation können die Profis selbst mit ihren Social Media-Kanälen nicht erlangen. Zumal jeder weiß, dass die professionell geführt werden. Kaum einer macht die Einträge heutzutage noch selber. Der Profifußball ist für viele Fans nicht greifbar. Da gehen manche Leute lieber auf die Amateurplätze und schauen sich an, wie der Elektriker gegen den Landwirt um die Ecke spielt.
Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben?
Grandke: Ich habe Anfang Februar damit angefangen, die 200 Seiten zu schreiben. Nach vier Monaten war ich fertig. Neben dem Studium konnte ich wöchentlich etwa 15 bis 20 Stunden dafür aufbringen.
Wird es eine Fortsetzung geben?
Grandke: Ich hätte noch genug Geschichten auf Lager, um mit Vorwärts Benenbröök in eine zweite Saison zu gehen. Aber erst einmal ist abzuwarten, wie gut das Buch überhaupt ankommt.
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