FAQ: Dritte Auflage der DFB Women's Week
Aktuell läuft zum dritten Mal die DFB Women's Week. Dabei sollen aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Fokus rücken.
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Eine Kultfigur am Niederrhein und im Ruhrgebiet: Hans-Günter Bruns. [Foto: www.appeltundhuth.de]
Hans-Günter Bruns betritt in einer dicken Jacke den Kunstrasenplatz. Der Herbst hat in Oberhausen Einzug gehalten, den Coach fröstelt es deshalb. Bruns könnte auch irgendwo im Warmen sitzen. Es ist ein Champions-League-Abend. Und wenn in der Königsklasse der Ball rollt, versammeln sich viele Ex-Profis wie Bruns in den ViP-Bereichen der Stadien. Oder sie sitzen vor einem überdimensionalen Flachbild-Fernseher und unterhalten die Freunde mit fachkundigen Kommentaren zum Spiel.
"Im Profibereich sehe ich doch meistens nur Ballgeschiebe. Dieser Fußball ist für mich stinklangweilig"
Bruns interessiert die Champions League an diesem Abend herzlich wenig. Er denkt nur an das Training und die kommenden Aufgaben in der Landesliga Niederrhein. In dieser Spielklasse ist Bruns seit Sommer 2014 zu Hause – als Coach der DJK Arminia Klosterhardt .
In diesem Oberhausener Klub engagieren sich viele Freunde des 60-Jährigen. Als der Verein vor eineinhalb einen neuen Trainer suchte, rückte Bruns zwangsläufig in den Fokus. Nach ein paar Gesprächen sagte der Wunschkandidat zu. Nun hat Klosterhardt einen Trainer mit einer beeindruckenden Vita: Bruns bestritt für den FC Schalke 04, Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach 366 Bundesliga-Spiele. Er absolvierte vier Partien für die deutsche A-Nationalmannschaft. Und als Trainer schaffte Bruns später mit Rot-Weiß Oberhausen den Durchmarsch von der Oberliga in die 2. Bundesliga. Noch vor fünf Jahren hießen seine Gegner Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf oder der FC Augsburg.
Nun ist Hans-Günter Bruns in der 6. Liga gelandet. Als Rückschritt sieht er das nicht. „Hier wird noch der wahre Fußball gespielt“, sagt Bruns. „Im Profibereich sehe ich doch meistens nur Ballgeschiebe. Dieser Fußball ist für mich stinklangweilig.“ Spannend findet der Trainer dafür seine Aufgabe bei der DJK Arminia Klosterhardt. Das Durchschnittsalter der Mannschaft liegt gerade einmal bei rund 23 Jahren. Viele Spieler wohnen in der Nähe des Sportplatzes und sind daher bei den Zuschauern bekannt. Bruns bescheinigt allen Klosterhardter Fußballern zudem einen einwandfreien Charakter. „Hier kassiert keiner Geld. Alle spielen Fußball nur der Sache wegen“, sagt er.
Bruns fühlt sich ein wenig an seine Anfangszeit als Trainer erinnert. In den 1980er-Jahren coachte er den Kreisligisten Sardegna Oberhausen – als Freundschaftsdienst für einen Kumpel. Zu dieser Zeit war Bruns noch unumstrittener Führungsspieler in Mönchengladbach. „Ich habe meinem Trainer Jupp Heynckes erzählt, dass ich das bei Sardegna gerne nebenbei machen würde. Er hat es mir dann erlaubt“, sagt Bruns. Eine vergleichbare Konstellation ist heute undenkbar. Mats Hummels wird in naher Zukunft ebenso wenig Kommandos auf Dortmunder Sportplätzen geben wie Jerome Boateng Kabinenansprachen in einer Münchner Kreisliga halten wird.
Mit Sololauf zum Youtube-Star
Bruns trainierte den Oberhausener Sarden-Klub übrigens auch nach seiner aktiven Zeit. Einen Einsatz hatte er für Sardegna auch noch – mit 45 Jahren als Torwart. Von diesem Spiel kursiert im Internet kein Video. Dafür hat es Bruns mit einer Szene für viele Klicks bei Youtube gesorgt: Sein unwiderstehlicher Sololauf gegen den FC Bayern aus dem Jahr 1983 ist heute noch ein Hit. Damals spurtete Bruns über den ganzen Platz und schloss mit einem Flachschuss ab. Der Ball prallte gegen den linken Pfosten, dann gegen den rechten und rollte letztendlich zurück ins Feld. Der Gladbacher war fassungslos.
Wie oft wird Bruns noch auf diese Szene angesprochen? „Gar nicht mehr“, antwortet er schroff. Doch dann gibt Bruns zu, dass sein Nicht-Tor auch mal Thema in Klosterhardt war. In der Facebook-Gruppe des Vereins haben es sich Spieler angesehen und sich darüber amüsiert. Das hat man Bruns erzählt. Er selbst ist nämlich nicht bei Facebook. „Erstens habe ich dafür keine Zeit. Und zweitens sind diese Kommentare im Internet oft das Allerletzte“, sagt Bruns.
Die Kommentare zum Saisonstart der Arminia könnten ihm aber gefallen haben. Klosterhardt, das an diesem Mittwoch zum Nachholspiel des 11. Spieltags beim Düsseldorfer SC 99 ran muss , hat sich trotz großer Verletzungsprobleme in der oberen Hälfte festgesetzt. Die Mannschaft macht Bruns Spaß. Womöglich wird er noch länger an Champions-League-Abenden das Training leiten.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.