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Strahlende Aufsteigerinnen: Annika Billig, Ann-Katrin Lau und Carolin Kaul.[Foto: Borussia Dortmund]
Die Fußballerinnen von Borussia Dortmund haben ein ambitioniertes Ziel. Sie wollen in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Den ersten Schritt dorthin haben sie jetzt gemacht – mit dem Aufstieg aus der Kreisliga in die Bezirksliga. Der Weg ist noch weit. Zu weit?
Die Party ging die ganze Nacht. Erst als der neue Tag bereits begonnen hatte, gingen die Ersten nach Hause. Feste müssen gefeiert werden, wie sie fallen. Die Fußballerinnen von Borussia Dortmund haben dies gemacht – und zwar verdientermaßen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Sulewski ist in die Bezirksliga aufgestiegen. Aber nicht irgendwie oder vielleicht sogar glücklich: Der BVB hat es mit 18 Siegen in 18 Spielen und einem Torverhältnis von 143:3 in der Kreisliga geschafft. Das Aufstiegsspiel am Abend vor Christi Himmelfahrt gewannen die Dortmunderinnen auch noch – trotz 70-minütiger Unterzahl vor mehr als 1000 Fans mit 4:0 gegen die Reserve des TV Brechten .
Das Projekt, das der BVB im vergangenen Sommer gestartet hat, ist spannend und ambitioniert zugleich. Die Fußballerinnen sollen sich möglichst schnell in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etablieren. Der Weg dorthin allerdings ist noch weit. Er soll von ganz unten nach ganz oben führen. Fünf weitere Aufstiege sind dafür nötig. Der Sprung aus der Kreisliga in die Bezirksliga war immerhin der erste, ganz kleine Schritt.
Lisa Klemann ist Kapitänin der Mannschaft. Die 33-Jährige hat bereits in der 2. Bundesliga für die SpVg Berghofen gespielt. Warum nun der Rückschritt in die Kreisliga, in die unterste Spielklasse? "Weil es der BVB ist und weil ich das Projekt unfassbar spannend finde", sagt Klemann während sie vor dem Bus auf ihre Mitspielerinnen wartet. Die Party wird gleich in der Dortmunder Innenstadt weitergehen. "Wir sind stolz darauf, gemeinsam das Fundament für alles weitere legen zu können. Aber wir wissen auch, dass die Allermeisten von uns den Weg bis in die Bundesliga nicht mitgehen werden. Ich denke, dass wir im Moment das Potenzial haben, um in der Landesliga eine gute Rolle zu spielen."
"Wir sind stolz darauf, gemeinsam das Fundament für alles weitere legen zu können"
Thomas Sulewski hat die Mannschaft in dieser Saison zum Aufstieg geführt. Der 31-Jährige hat "eine unfassbare Spielzeit" erlebt, wie er selbst sagt: "Was die Mädels in den vergangenen Wochen und Monaten geleistet haben, ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Für alle Gegnerinnen sind die Duelle mit uns die Spiele des Jahres, vielleicht des Lebens. Entsprechend groß ist die Motivation. Aber wir haben es durchgezogen und keine Schwäche gezeigt. Großartig, Respekt, Glückwunsch ans Team!"
Das Aufstiegsspiel gegen die zweite Mannschaft des TV Brechten hat allerdings gezeigt, dass nicht alles von selbst funktioniert. "Der Druck vorher war groß", sagt Sulewski. Mehr als 1000 Zuschauer*innen waren auf die Bezirkssportanlage Nette gekommen - fast alle in Schwarz-Gelb gekleidet. Die Begegnung wurde live im Internet gezeigt, bei BVB-TV, Twitch, YouTube und Staige. Die Favoritinnen gingen früh in Führung. Aber dann wurde es hitzig. Es gab eine Rote Karte, Dortmund musste mehr als eine Stunde in Unterzahl spielen. Und kam dennoch nicht mehr in Gefahr. Hinterher war der Jubel riesig. Titelgewinne in der Kreisliga sind oft die schönsten.
Der BVB hat sich ganz bewusst dazu entschieden, nicht die Lizenz eines Zweit- oder Drittligisten zu übernehmen, um sich so den Weg von ganz unten nach ganz oben zu ersparen. Der Frauenfußball bei der Borussia soll nachhaltig sein und kein Projekt, das lediglich für den Ruf in der Öffentlichkeit gedacht ist. Die Euphorie ist so groß, dass in der kommenden Saison eine zweite Mannschaft in den Spielbetrieb einsteigt. Nachwuchsteams sollen natürlich auch folgen.
Da der BVB im Frauenfußball in großen Teilen Neuland betritt, hat der Verein Weltmeisterin und Olympiasiegerin Annike Krahn (36) sowie Ex-BVB-Profi Christian Timm (43) zur sportlichen Beratung gewinnen können. Krahn ist seit ihrem Karriereende vor fünf Jahren weiterhin fest vernetzt im Frauenfußball. Sie fungiert aktuell als Teammanagerin der U 19-Juniorinnen des Deutschen Fußball-Bundes. Timm, der aus der BVB-Jugend kommend zwischen 1997 und 1999 20 Einsätze bei den Profis absolvierte, arbeitet seit Jahren erfolgreich als Berater, auch im Frauenbereich.
"Der Frauenfußball braucht prominente Leuchttürme. Und irgendwann musst du selber die Verantwortung übernehmen. Wenn das hilft, dass mehr Mädchen Fußball spielen und das Thema etablierter ist, scheint es der einzige Weg zu sein", hat BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer vor der Saison gesagt und damit die Gründe für das Projekt Frauenfußball beim BVB skizziert.
Der erste Schritt ist nun also gemacht. Jetzt ist Sommerpause. Dann geht es in der Bezirksliga weiter. "Wir wollen erneut eine gute Rolle spielen. Wir haben es noch nicht so klar formuliert, aber natürlich wollen wir wieder um den Aufstieg mitspielen", sagt Kapitänin Klemann. In ein paar Jahren sollen die Gegnerinnen dann das Trikot von Turbine Potsdam, dem VfL Wolfsburg oder Bayern München tragen. In der vergangenen Saison hießen die Konkurrentinnen noch BV Viktoria Kirchderne, SF AY Yildiz Derne oder SpVg Berghofen – allerdings deren dritte Mannschaft.
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