Finaltag: Diese Paarungen stehen fest
Der Finaltag der Amateure steht an. Am 24. Mai finden die Pokalendspiele in 20 Landesverbänden statt - nur in Westfalen später, da Bielefeld im DFB-Pokalfinale steht.
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Dana Marquardt: "Ich habe in den Gesprächen gemerkt, welche professionelle Strukturen in Dortmund gegeben sind."[Foto: Foto: Borussia Dortmund]
Mit zwölf Toren nach nur fünf Spielen hat Dana Marquardt, die in der Winterpause vom Hamburger SV aus der 2. Frauen-Bundesliga zu Borussia Dortmund in die Westfalenliga gewechselt war, einen optimalen Start hingelegt. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht die 27 Jahre alte gebürtige Hamburgerin über ihren Torriecher, den Aufstiegskonkurrenten FC Schalke 04 und ein Revierderby vor 10.000 Fans.
FUSSBALL.DE: In der Winterpause waren Sie vom Hamburger SV zum BVB in die Westfalenliga gewechselt. Seitdem trafen Sie in fünf Spielen schon zwölfmal. Mal ehrlich: Hatten Sie mit einem so guten Start gerechnet, Frau Marquardt?
Dana Marquardt: Ich hatte es gehofft. Wenn man als Spielerin in eine neue Mannschaft kommt, dann liegt die Hauptaufgabe darin, dem Team in allen Bereichen zu helfen. Dazu zählt auch das Toreschießen. Dass es bislang ganz gut klappt und ich meinen Beitrag zum gewünschten Aufstieg in die Regionalliga beitragen kann, fühlt sich für mich super an.
Wie lautet Ihre Erklärung, dass es von Beginn an so gut läuft?
Marquardt: Ganz ehrlich: In den ersten drei Testspielen war mir kein einziger Treffer gelungen. (lacht) Ich bin mit "Kind und Kegel" aus Hamburg ins Ruhrgebiet gezogen, musste mich erst einmal einleben und die Mannschaft kennenlernen. Ich bin jetzt angekommen, fühle mich in Dortmund wohl und habe bislang in jedem Pflichtspiel getroffen.
Was hatte für Sie letztlich von der Aufgabe bei Borussia Dortmund überzeugt?
Marquardt: Ich habe in den persönlichen Gesprächen gemerkt, welche professionelle Strukturen hier in Dortmund gegeben sind. Neben meiner beruflichen Karriere kann ich hier weiterhin auf hohem Niveau Fußball spielen. Der BVB ist dabei, den Frauenfußball zu professionalisieren, will möglichst eines Tages in die Bundesliga aufsteigen. Das hat mich überzeugt und ich möchte daran mitwirken, etwas Großes aufzubauen.
"Die Menschen im Ruhrpott sind sehr offen, super freundlich und kommunikativ - als nordisch-kühle Hanseatin brauchte ich ein wenig Zeit, bis ich aufgetaut war"
Welche Eindrücke vom Verein und seinem Umfeld konnten Sie bereits gewinnen?
Marquardt: Die Menschen im Ruhrpott sind anders als in Norddeutschland. Die Leute wissen, wohin sie wollen, dafür wird hart gearbeitet. Der Umgang ist sehr offen, super freundlich und kommunikativ. Als nordisch-kühle Hanseatin brauchte ich ein wenig Zeit, bis ich aufgetaut war. (lacht)
Warum ist der Wechsel zum zwei Klassen tiefer spielenden BVB kein sportlicher Rückschritt?
Marquardt: Von diesem Gedanken muss man sich lösen, weil die Möglichkeiten und BVB-Ziele sehr ambitioniert sind. Für den Moment würde meinen Wechsel eher als Chance und nicht als Rückschritt betrachten.
Noch in der Hinrunde hießen Ihre Gegner 1. FC Nürnberg, 1. FC Union Berlin oder Borussia Mönchengladbach. Jetzt kicken Sie in der Westfalenliga gegen den SV Thülen, SV Oesbern oder BV Werther. Wie kommen Sie mit dieser Umstellung klar?
Marquardt: Sehr gut. Ich gehe in jedes Spiel mit der Einstellung, es gewinnen zu wollen. Ganz egal, in welcher Liga ich spiele. Aber ich habe sehr schnell gemerkt: Für unsere Gegner ist jedes Spiel gegen den BVB etwas Besonderes. Jeder will uns ärgern und möglichst die Punkte wegnehmen.
Merken Sie, dass Ihre Gegenspielerinnen in den Zweikämpfen besonders motiviert sind?
Marquardt: Grundsätzlich schon, weil ich bereits einige blaue Flecke abbekommen habe. Das war vorher nicht so und für mich tatsächlich eine Umstellung. (lacht) Die Spielweise ist eine andere, da muss man sich nichts vormachen. Ich muss sie annehmen, um Tore zu schießen, auch wenn ich zuvor zwei- oder dreimal mehr vorher auf den Boden gelegen habe. Für die persönliche Weiterentwicklung sind solche Erfahrungen gar nicht so schlecht.
Bisher waren Sie in jedem Spiel mindestens zweimal erfolgreich. Wie viele Tore haben Sie sich in dieser Spielzeit noch vorgenommen?
Marquardt: Sollte ich meine Quote beibehalten, wäre ich sehr zufrieden. Grundsätzlich habe ich mir keine Grenzen gesetzt, will der Mannschaft mit meinen Toren Sicherheit geben.
Wie würden Sie Ihre eigenen sportlichen Qualitäten beschreiben?
Marquardt: Ich sehe mich als klassische Wandspielerin, bin kopfballstark und körperlich robust. Mit dem Rücken zum Tor bin ich am besten, kann die Bälle halten und meine Mitspielerinnen einsetzen. Ich beteilige mich am Spiel, bin keine Stürmerin, die nur für den letzten Kontakt zuständig ist.
Ihr Ex-Verein Hamburger SV hat zuletzt im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den SV Werder Bremen vor 57.000 Zuschauer*innen im großen Volksparkstadion gespielt. Haben Sie das Spiel verfolgt und wie gerne wären Sie dabei gewesen?
Marquardt: Jede Fußballerin wünscht sich, vor großer Kulisse zu spielen. Für den Frauenfußball war das eine ganz tolle Geschichte. Ich bin mit meiner Entscheidung aber total im Reinen, konnte mir die Partie ganz entspannt vor dem Fernsehen anschauen und habe meinen ehemaligen Mitspielerinnen die Daumen gedrückt.
Ende April steht das Topspiel gegen den Titel- und Aufstiegskonkurrenten FC Schalke 04 vor 10.000 Zuschauer*innen im ausverkauften Stadion Rote Erde an. Wie sehr fiebern Sie dem Revierderby bereits entgegen?
Marquardt: Man merkt, dass dieses Spiel etwas ganz Besonderes ist. Die Partie war innerhalb einer Woche ausverkauft. Das ist doch ein Statement und zeigt, dass die Leute Bock auf Frauenfußball haben. Ich freue mich auf das sportliche Highlight, will meinen Mitspielerinnen ein gutes Gefühl geben, damit sie vor dieser Kulisse nicht verkrampfen. Vielmehr sollen sie dieses Spiel genießen, damit wir die drei Punkte in Dortmund behalten.
Wie sehr ist die Rivalität der beiden Revierklubs auch im Frauenbereich spürbar?
Marquardt: Ich kannte bislang nur das Derby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen oder gegen den FC St. Pauli. Durch die Unterstützung der Fans merke ich, wie sehr ihnen die Partie am Herzen liegt. Durch diverse Motivationsschreiben der Fans ist das Feuer in mir bereits entfacht worden.
Mit dem HSV haben Sie bereits um den Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga mitgespielt. Ist es jetzt auch Ihr klares Ziel, mit Borussia Dortmund die höchste Spielklasse zu erreichen?
Marquardt: Ich will mit dem BVB den maximalen Erfolg. Ich möchte mithelfen, dass der BVB so bald wie möglich in der Frauen-Bundesliga spielt. Darauf ist auch die gesamte Vereinsphilosophie ausgerichtet.
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