Finaltag: Diese Paarungen stehen fest
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Trainer Dennis Tralau mit Millicent (links) und Maureen Owusu: "Ich hatte bisher kaum eine Spielerin, die so flexibel einsetzbar ist wie Maui und Milli."[Foto: Eimsbütteler TV]
Zweimal Meister sind sie schon. Jetzt ist für die 17 Jahre alten Zwillinge Maureen und Millicent Owusu vom Eimsbütteler TV auch noch ein doppelter Aufstieg möglich. Sowohl mit den B-Juniorinnen als auch mit der ersten Frauenmannschaft, zu der die beiden talentierten Defensivspielerinnen schon während der laufenden Saison aufgerückt waren, wurden die Owusus souveräner Meister in der Oberliga Hamburg und qualifizierten sich damit für die Aufstiegsspiele.
Mit der U 17 ist in zwei Partien bei Holstein Kiel II (11. Juni) und gegen den Osnabrücker SC (18. Juni) der erstmalige Sprung in die Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga möglich. Dafür müssten die Hamburgerinnen die Dreierrunde auf Platz eins beenden. Für das Frauenteam geht es in Hin- und Rückspiel am 12. und 19. Juni gegen den Kieler MTV (Vertreter der Oberliga Schleswig-Holstein) um den Aufstieg in die Regionalliga Nord.
Immer dabei neben Trainer Dennis Tralau, der beide Teams betreut, werden auch Maureen und Millicent Owusu sein. Schließlich haben die beiden U 17-Leistungsträgerinnen, die überall nur "Maui" und "Milli" gerufen werden, längst auch bei den Frauen Fuß gefasst. "Nachdem wir den Aufstieg mit den B-Juniorinnen vor einem Jahr nur knapp verpasst hatten, wollen wir es diesmal unbedingt schaffen", sagt Maureen im Interview mit FUSSBALL.DE . "Super wäre, wenn es mit beiden Teams klappt, da wir in der nächsten Saison für die U 17 nicht mehr spielberechtigt sind", ergänzt Millicent.
"Wir regeln eigentlich alles demokratisch, finden letztlich eigentlich immer eine gemeinsame Lösung"
Dass die exakt eine Minute ältere Maureen und ihre "jüngere" Zwillingsschwester nicht nur optisch kaum zu unterscheiden, sondern auch sonst unzertrennlich sind, wird im Gespräch schnell deutlich. Und das gilt längst nicht nur für den Fußball, wo sie - man mag es kaum glauben - parallel zu ihrem doppelten Engagement beim ETV auch noch für die (männlichen) B-Junioren des Hamburg-Eimsbütteler Ballspiel-Club (HEBC) regelmäßig in der Bezirksliga am Ball sind, sofern es das Zeitmanagement zulässt. Ein Zweitspielrecht macht es möglich, allerdings nur noch bis zum Ende der laufenden Spielzeit.
Das bedeutet: Viermal pro Woche Training, dazu in der Regel noch jeweils zwei Spiele am Wochenende. "Das macht doch Spaß", sagt Millicent Owusu mit einem Grinsen. "Manchmal ist es schon anstrengend, aber bisher bekommen wir es gut unter einen Hut", erklärt Maureen.
Für "Maui" und "Milli", die seit vielen Jahren in einer fünfköpfigen Pflegefamilie in der Hansestadt leben, spielen der Sport im Allgemeinen und speziell der Fußball eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Die Wahl ihrer Leistungskurse auf dem Weg zum angestrebten Abitur 2023 überrascht daher nicht. "Sport und Biologie", verrät Millicent. Und Maureen? "Auch", lacht sie. Natürlich. Selbst die Noten unterscheiden sich nur minimal.
Dabei belegen sie erst seit dem Beginn der Oberstufe wieder gemeinsame Kurse. Vom fünften bis zum zehnten Schuljahr waren sie auf Wunsch der Eltern in verschiedenen Klassen, um die eigenständige Entwicklung der Zwillinge zu fördern. "Das war für uns ganz okay. Jetzt ist es aber auch okay, gemeinsam Unterricht zu haben", beschreibt Maureen.
Am großen Zusammenhalt der Geschwister, die in ihrer Freizeit auch gerne mal Gitarre spielen, hat das ohnehin nichts geändert. "Da wir auch außerhalb der Schule die gleichen Interessen haben, verbringen wir die meiste Zeit zusammen", erklärt Millicent. Eine "Chefin" gibt es dabei nicht. "Wir regeln eigentlich alles demokratisch, finden letztlich eigentlich immer eine gemeinsame Lösung."
Auch beruflich könnte es nach der Schule zusammen weitergehen. "Wir haben uns bei einer Organisation für ein Sportstipendium in den USA beworben. Wenn es klappt, würden wir dort studieren und Fußball spielen", berichtet "Milli". In welche Fachrichtung das Studium dabei gehen könnte, sei aber noch komplett offen. Bei beiden. Wäre es denn auch denkbar, dass sich nur eine der beiden Owusus auf den Weg in die Vereinigten Staaten macht, wenn sie die entsprechende Zusage bekommen sollte, ihre Schwester aber nicht? "Klar wäre das denkbar", stellt Maureen klar: "Ich bin mir auch sicher, dass es die eine der jeweils anderen definitiv gönnen und sie unterstützen würde." Schwerfallen würde den Zwillingen eine mögliche Trennung aber auf jeden Fall.
Trainer Dennis Tralau gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er auf die Owusu-Schwestern angesprochen wird. "Ich hatte bisher kaum eine Spielerin, die so flexibel einsetzbar ist wie Maui und Milli", sagt der 30-Jährige: "Ich hätte keine Bedenken, sie auf allen möglichen Positionen spielen zu lassen - außer vielleicht im Tor. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass sie mal richtig schlechte Leistungen abgeliefert haben."
Hauptsächlich kommen Maureen und Millicent Owusu, die sich auf dem Platz neben der Rückennummer meist nur durch ihre anders farbigen Schuhe oder ihre verschiedenen Frisuren unterscheiden, jedoch in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Das hinderte beide jedoch nicht daran, sich schon in die Torschützenliste einzutragen - bei den B-Juniorinnen, aber auch bei den Frauen.
Vor den anstehenden Aufstiegsspielen, die sich zwar nicht direkt überschneiden, terminlich aber sehr eng beieinanderliegen, wird der Trainer jetzt entscheiden müssen, in welchen Partien Maureen und Millicent Owusu vorrangig zum Einsatz kommen sollen. "Sportlich können sie beiden Mannschaften zu 100 Prozent helfen, bei der U 17 sind sie jedoch unentbehrlich", so Dennis Tralau.
Bei den Frauen hat der ETV-Trainer außerdem noch eine ganz besondere Hoffnung: Stürmerin Hannah Paulini (26), die sich mit 58 (!) Saisontreffern in nur 22 Partien mit großem Vorsprung die Torjägerkanone für alle in der 4. Liga gesichert hat. Sie soll das Team nach dem Gewinn der Oberliga-Meisterschaft jetzt auch in die Regionalliga schießen.
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