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Integration |23.09.2016|09:00

Ein FIFA-Schiri pfeift für den SV Postbauer

Ein bedeutender Augenblick für Hamdi Al-Kadri: Schiedsrichter-Obmann Oliver Johannes (rechts) und Wolfgang Roider vom SV Postbauer überreichten ihm die offizielle Schiedsrichter-Lizenz des Bayerischen Fußball-Verbandes. [Foto: BFV]

Hamdi Al-Kadri ist ehemaliger FIFA-Schiedsrichter, vierfacher Familienvater und ab sofort auch Referee des SV Postbauer. Die Geschichte über einen mittelfränkischen Verein, der einen syrischen Flüchtling in seiner Mitte aufnahm und ihm zu einer offiziellen Schiri-Lizenz des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) verhalf.

Ganz vorsichtig, nur mit den Fingerspitzen, hält er das gute Stück in die Kamera. Fast so, als ob die Tinte noch nicht trocken wäre und auch nur eine unbedachte Berührung dem Dokument einen bleibenden Schaden zufügen könnte. Dieser Schiedsrichterausweis ist für Hamdi Al-Kadri mehr als eine "Lizenz zum Pfeifen". Er steht für den Eintritt in eine neue Welt und belegt: Hier bist du willkommen, hier wirst du gebraucht.

"Wir sind immer auf der Suche nach Unparteiischen. Und dann steht einer quasi vor der Haustür, noch dazu ein ehemaliger FIFA-Schiri"

Erst im August ist Al-Kadri in Deutschland angekommen. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen vier Kindern lebt der Flüchtling aus Syrien seitdem im Kloster Seligenporten. Nur wenige Kilometer davon entfernt, in der MAR-Arena, trägt der Regionalligist SV Seligenporten seine Heimspiele aus und erinnert Al-Kadri regelmäßig an seine eigene sportliche Vergangenheit. Der 51-Jährige ist leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter - und zwar nicht irgendeiner: Bis zum FIFA-Referee hat er es geschafft. Der Höhepunkt seiner Laufbahn: Die WM 2006 in Deutschland, bei der Al-Kadri als Vierter Offizieller zu drei Einsätzen kam. "Das beste Turnier, das ich je erlebt habe", meint der Syrer. "Von Anfang bis Ende lief alles sehr professionell ab. Deutschland war außerdem ein toller Gastgeber: Die Leute waren nett und freundlich, die Fans friedlich und super drauf!"

Zehn Jahre ist das schon her. In diesen zehn Jahren wurde das Leben der Al-Kadris komplett auf den Kopf gestellt. Der Krieg in Syrien vertrieb sie Ende 2012 aus ihrem Heimatland. Nachdem ihr Haus in Damaskus durch zwei Luftangriffe zerstört worden war, floh die Familie nach Jordanien. Während Hamdi Al-Kadri mit den beiden jüngeren Kindern Isra (14) und Hala (acht) dort zurückblieb, schaffte es seine Ehefrau Suhair Othman mit Leen (18) und Ali (17) über die Türkei per Boot bis nach Griechenland. Von dort aus setzten die Drei ihre Flucht zu Fuß fort - bis sie 2015 in Deutschland ankamen. In diesem Sommer durfte Hamdi Al-Kadri mit Isra und Hala nachreisen – die Familie war endlich wieder vereint. "Hier sind wir in Sicherheit", sagt Al-Kadri, der noch auf seine Tochter Leen als Dolmetscherin zurückgreift. Die 18-Jährige besucht das Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt und gibt ihrem Vater täglich Sprachunterricht.

Ausgewiesener Fußball-Fachmann

Sicherheit war der eine Aspekt, aber damit mochte sich der Familienvater nicht begnügen. Er sehnte sich nach einer festen Aufgabe, nach dem Gefühl, gebraucht zu werden. Gudrun Baars vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sorgt sich seit der Ankunft in Seligenporten um das Wohl der Familie Al-Kadri. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter schilderte ihr, was er in Afrika alles erreicht hatte: Ein naturwissenschaftliches Studium, Anstellungen als Schiedsrichter-Ausbilder, Delegationsleiter der syrischen Olympia-Auswahl und Fußballmanager des jordanischen Erstligisten Al-Ahly. Und Gudrun Baars tat genau das Richtige: Sie wandte sich über ihren Nachbarn und ehemaligen Fußballtrainer Thomas Heilmann an einen Verein vor Ort, den SV Postbauer. Beim 2. Vorsitzenden Wolfgang Roider rannte sie offene Türen ein. "Für mich war klar: Aus dieser Chance machen wir was! Wir sind immer auf der Suche nach Unparteiischen. Und dann steht einer quasi vor der Haustür, noch dazu ein ehemaliger FIFA-Schiri", berichtet Roider begeistert. Er leitete die Klub-Mitgliedschaft ein und stellte den Kontakt zur Schiedsrichter-Gruppe Neumarkt her ( Jetzt Schiedsrichter werden! ).

Obmann Oliver Johannes kümmerte sich umgehend um die Schiedsrichter-Lizenz des BFV. Im Münchner „Haus des Fußballs“ wurde der Antrag zügig bewilligt und der neue Ausweis ausgestellt. "Die Lizenz ist der erste Schritt, jetzt kommt es auf die Integration in die Gruppe und praktische Erfahrungen an", weiß Manfred Trestl von der Schiedsrichter-Abteilung.

Genau diese wollen ihm seine Neumarkter Kollegen schnellstmöglich verschaffen. Bei der jüngsten Sitzung stellte Johannes den besonderen "Neuzugang" vor. Mit großem Applaus nahmen die Schiedsrichter Al-Kadri als Mitglied auf und überreichten ihm den ersehnten Schiedsrichterausweis. In wenigen Wochen sollen jetzt die ersten Einsätze folgen. "Wir sind stolz darauf, einen solchen Experten in unserer Gruppe zu haben und helfen, wo wir nur können. Ich weiß, dass ich mich dabei auf meine Kameraden verlassen kann", sagt Johannes.

Der Gruppen-Obmann stellt dem 51-Jährigen einen Paten an die Seite, der ihn zu Spielen und Lehrabenden fährt, gemeinsam mit ihm den Elektronischen Spielbericht (ESB) ausfüllt und sprachliche Barrieren abbaut. „Mir bedeutet es sehr viel, Schiedsrichter zu sein. Mir macht das Pfeifen genau so viel Spaß wie den Fußballern das Spielen. Toll, was die Schiedsrichter-Gruppe für mich macht", freut sich Al-Kadri und fiebert seinem ersten Einsatz in Bayern entgegen.


Weitere ungewöhnliche Geschichten über bayerische Fußball-Schiedsrichter finden Sie unter der Rubrik „Neunmeterfünfzehn“.

Ansprechpartner beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) in Sachen Schiedsrichterwesen ist Manfred Trestl (Tel. 089-54 27 70-57, Mail: manfredtrestl@bfv.de)

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