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Beim Außer-Konkurrenz-Start im vergangenen Jahr im Trierer Moselstadion: Hua Wilfried Serge Koffi.[Foto: (c) 2018 Holger Teusch]
Manchmal läuft er seinen Gegenspielern in der Kreisliga einfach davon – kein Wunder: Schließlich war Hua Wilfried Serge Koffi vor ein paar Jahren noch der schnellste Mann Afrikas. Nun hat er im Fußball einiges vor. Während sich sein einstiger Konkurrent und Weltstar Usain Bolt im vergangenen Jahr in der ersten australischen Liga versuchte, startet der Mann von der Elfenbeinküste weit unten.
Ein bisschen fit wollte er nach dem Ende seiner erfolgreichen Leichtathletik-Laufbahn dann doch bleiben. Deshalb folgte Hua Wilfried Serge Koffi seinem Kumpel Mario Kön im Frühjahr zunächst zum SV Mehring in die zweite Mannschaft in die Kreisliga B Mosel/Hochwald im Fußballverband Rheinland. Eine Verletzung stoppte den möglichen Weg ins Rheinlandliga-Team der Mehringer.
Zur Sommerpause wechselte das Duo nun zu Köns Heimatklub SV Hetzerath . Einer, der einst Afrikameister wurde, die 100 Meter in 10,01 Sekunden lief und an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnahm, kickt nun also in der Kreisliga B II Mosel – oder wie am ersten Spieltag sogar noch eine Etage tiefer, in der C-I-Klasse . Da lief Koffi auch den Spielern der SG Bergweiler II ein paar Mal über die rechte Seite davon und markierte drei Treffer beim 7:4-Auswärtssieg. "Ich habe mal in der zweiten Mannschaft ausgeholfen, war davor nicht so häufig im Training bei der Ersten", berichtet der 31-Jährige.
"Ab und zu muss ich da am Wochenende lernen. Deshalb klappt es auch nicht immer mit dem Fußballspielen"
In Luxemburg arbeitet er als Investmentmanager. Mit seiner Frau wohnt er unweit der deutsch-luxemburgischen Grenze in Trier. Koffis Frau Ramona stammt aus dem osthessischen Fulda. Sie lernte er an seinem Studienort Shanghai kennen. Seit gut einem Jahr sind sie verheiratet, erwarten Ende des Monats Nachwuchs.
Ein Stipendium ermöglichte ihm, die Universität zu besuchen und Leistungssport zu betreiben. "Es waren tolle, intensive Jahre in der Leichtathletik", so Koffi, der mit Stolz auf die vielen Erfolge und Begegnungen zurückblickt. Besonders hatten es ihm verschiedene Wettkämpfe gegen Topstar Usain Bolt angetan. "Ein verrückter, cooler Typ", sagt Koffi. Die Krönung sollte Olympia 2016 sein. Seine Enttäuschung über das Ausscheiden in den Vorrunden über die 100 und 200 Meter war aber groß. "Es lief einfach nicht, zumal es kurz vor den Wettkämpfen geregnet hatte und meine Bahn nass war", berichtet Koffi.
Seine größten Erfolge feierte er bei den Afrikameisterschaften 2014 im marokkanischen Marrakesch mit Gold über die 100 und 200 Meter. Auch bei der Universiade im südkoreanischen Gwangju wurde er 2015 Erster über die 200 Meter-Distanz. Koffis Bestzeit über 100 Meter datiert vom 9. April 2016, als er im US-amerikanischen Tempe 10,01 Sekunden lief.
So richtig Geld könne man als Leichtathlet von der Elfenbeinküste nicht verdienen, zumal auch die nachhaltige Unterstützung des Staates fehle. Deshalb war für ihn klar, sich nach dem Studium auf den Beruf zu konzentrieren. Und es soll noch weitergehen: Aktuell arbeitet Willi, wie ihn seine Mannschaftskameraden nur nennen, an seiner Promotion. "Ab und zu muss ich da am Wochenende lernen. Deshalb klappt es auch nicht immer mit dem Fußballspielen."
Okay, ein bisschen Rennen ist schon noch: Im vergangenen Jahr gab es mal einen Außer-Konkurrenz-Start bei den Bezirksmeisterschaften im Moselstadion. An gleicher Stätte bringt er sich für die Sprinter des PST Trier auch schon mal als Trainer ein. "Zunächst muss ich aber mal richtig hier ankommen. Vielleicht kann ich mich später auch noch mehr auf dieser Ebene engagieren", sagt Koffi.
Ab und zu läuft er einfach mal quer durch Trier oder an der Mosel entlang. "Sonst spielen meine Muskeln verrückt – schließlich habe ich früher an fünf Tagen je drei Stunden trainiert", sagt er. Der Fußball ist für ihn auch eine Rückkehr zu den Wurzeln. Ursprünglich war er in Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, ein begeisterter Kicker. Per Zufall wurde er an der Uni dann für einen internationalen Wettkampf rekrutiert, "weil noch einer im Team fehlte". Schnell fiel sein großes Talent auf.
Gerne würde er sich auch in der einen oder anderen höheren Amateurliga beweisen. Das Zeug dazu habe er, ist Koffi überzeugt. Zunächst fühlt er sich in Hetzerath aber bestens aufgehoben. "Good guys", gute Kumpels, gebe es hier. Man habe viel Spaß miteinander. Nur das obligatorische Bierchen nach dem Spiel oder Training spart er sich aus. "Da greife ich dann lieber, wenn überhaupt, zur Cola." So ein bisschen kommt der Leistungssportler dann doch noch heraus bei Hua Wilfried Serge Koffi, dem früheren Afrikameister im Dress des SV Hetzerath.
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