Ex-Profi Michael Kostner soll den SV Kirchanschöring vor dem drohenden Abstieg bewahren, Tennis Borussia Berlin empfängt den FSV Optik Rathenow zum Spitzenspiel und Markus Gröger hofft auf sein Comeback - hier die wichtigsten News aus den Oberligen.
Im Team mit Uli Stein und "Charly" Körbel: Ein früherer Bundesligaprofi und DFB-Pokalsieger soll den SV Kirchanschöring vor dem drohenden Abstieg aus der Bayernliga Süd bewahren. Der inzwischen 49-jährige Michael Kostner tritt bei den Schwarz-Gelben die Nachfolge des bisherigen Spielertrainers Yunus Karayün (32) an, der zehn Tage vor dem ersten Punktspiel im neuen Jahr beim direkten Konkurrenten TSV 1882 Landsberg (Samstag, 3. März) "wegen unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige sportliche Ausrichtung" freigestellt wurde. Der gebürtige Münchner Kostner war zuletzt sechs Jahre lang erfolgreich für den Bezirksligisten TSV Dorfen tätig. In der Bundesliga bestritt Kostner für Eintracht Frankfurt, den 1. FC Saarbrücken, den Hamburger SV und den 1. FC Köln insgesamt 105 Punktspiele. Mit den Frankfurtern gewann er 1988 den DFB-Pokal (1:0 im Finale gegen den VfL Bochum), gehörte zusammen mit Legenden wie Torhüter Uli Stein, Bundesligarekordspieler Karl-Heinz Körbel oder Manfred Binz zur Startformation.
Kahlisch und seine "geile Mannschaft": Mehr Spitzenspiel geht nicht, wenn am Samstag (ab 14 Uhr) der ehemalige Bundesligist und Tabellenzweite Tennis Borussia Berlin in der NOFV-Oberliga Nord den Spitzenreiter FSV Optik Rathenow im Mommsenstadion empfängt. TeBe Berlin, trainiert von Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric, liegt mit drei Punkten Rückstand in Lauerstellung, hat allerdings schon zwei Spiele mehr absolviert als das Team von FSV-Trainer Ingo Kahlisch. Der 61-Jährige ist eine Vereinslegende, wie sie im Buche steht, trainiert die Brandenburger bereits seit 1989 (!). Kahlisch ist mit seiner Mannschaft nach 17 Partien noch unbesiegt und könnte einen ganz großen Schritt in Richtung Meisterschaft machen. Kahlisch könnte die "Optiker" damit schon zum vierten Mal in die Regionalliga führen. "Ich habe eine richtig geile Mannschaft. Wir gehen aber wegen unserer bescheidenen finanziellen Möglichkeiten als Außenseiter in die Partie. Sollte TeBe nicht gewinnen, ist dort mächtig Feuer unter dem Dach", meint Kahlisch im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Bis auf Innenverteidiger Emre Turan, der voraussichtlich die Partie wegen einer Fersenprellung verpassen wird, ist der Kader.
Gröger meldet sich zurück: Lange Zeit hat Markus Gröger, Innenverteidiger beim SC Borussia Fulda in der Hessenliga , auf diesen Moment hingearbeitet. Am Samstag (14.30 Uhr) könnte der 26-Jährige in einer Nachholpartie vom 2. Spieltag gegen Tabellenführer SC Hessen Dreieich , das von Ex-Nationalspieler Rudi Bommer trainiert wird, sein Comeback geben. "Markus wurde operiert, musste wegen einer Knorpelabsplitterung im Hüftgelenk zuletzt ein halbes Jahr pausieren. Während der Vorbereitung hat er sich aber wieder in den Vordergrund gespielt", lobt Teammanager Sebastian Möller im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Kurios: Das eigentliche "Rückspiel" gegen Dreieich (0:3) fand bereits im November des vergangenen Jahres statt.
"Ich habe eine richtig geile Mannschaft"
"Mister ETB" jetzt runde 80: Heinz Hofer, langjähriger "Macher", Mäzen, Fußballboss und Ehrenpräsident des Traditionsvereins ETB Schwarz-Weiß Essen wurde am Donnerstag runde 80 Jahre. Der Automobil-Unternehmer ist seit seinem 18. Lebensjahr Mitglied beim DFB-Pokalsieger von 1959 und wegen seines großen finanziellen Engagements auch als "Mister ETB" bekannt. Als am 18. März 1974 die Fußballabteilung des Klubs als selbstständiger Teil des Gesamtvereins gegründet wurde, ging Hofer mit in die Verantwortung und rückte in den Vorstand auf, aus dem er bis heute (von einer kurzen Unterbrechung abgesehen) nicht mehr wegzudenken ist. Schon im Juli 2004 bekam Hofer wegen seiner Verdienste für den Essener Fußballsport die Bundesverdienstmedaille überreicht und wurde auf der ETB-Jahreshauptversammlung 2007 zum Ehrenmitglied ernannt. Seit September 2013 ist er auch Ehrenvorsitzender. Seinen runden Geburtstag feiert er in Süddeutschland, befindet sich dort zur Kur. Die Abfahrt hatte er - typisch Hofer - verschoben, um sich noch das ETB-Ligaspiel gegen den FSV Vohwinkel (2:1) anzuschauen. Eine große Feier ist für den 21. April in der Vereinsgaststätte geplant.
Meachaniker löst Torwartproblem: Die SpVgg Jahn Forchheim, Aufsteiger in der Bayernliga Nord , hat auf ihren Torwartengpass reagiert und Matthias Götz bis zum Saisonende verpflichtet. Der bereits 35 Jahre alte Schlussmann, der im Berufsleben als Mechaniker tätig ist, spielte bis Juni 2017 für den Ligakonkurrenten FC Amberg, mit dem er in die Regionalliga Bayern auf- und später wieder abgestiegen war. Weil die Forchheimer Torhüter Tino Stahl (Außenbandriss) und Patrick Oeser (Schulter ausgekugelt) noch für einige Zeit verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen und Zugang Steve Chatzigeorgiou erst im April spielberechtigt ist, bestand dringender Handlungsbedarf. Der Kontakt zu Matthias Götz kam über den ehemaligen Jahn-Verteidiger Bastian Leikam zustande, mit dem er seit der gemeinsamen Zeit bei der DJK Ammerthal befreundet ist. "Matthias hat im Probetraining überzeugt. Ich gehe davon aus, dass er beim Ligastart am 3. März gegen den SV Erlenbach/Main bei uns zwischen den Pfosten stehen wird, sagt Forchheims Abteilungsleiter Uwe Schüttinger gegenüber FUSSBALL.DE .
Flutlichtausfall nach Kurzschluss: In einer Nachholpartie in der Oberliga Westfalen zwischen Westfalia Herne und TuS Ennepetal (4:1) ließen sich die Gastgeber auch durch einen Flutlichtausfall nicht aus der Fassung bringen. Beim Stand von 1:0 musste Schiedsrichter Timo Gansloweit (Dortmund) die Partie auf dem Kunstrasenplatz in Bövinghausen, auf dem die Herner aktuell ihre Heimspiele austragen, wegen eines Stromausfalls (Kurzschluss) für etwa über eine Viertelstunde unterbrechen, schickte beide Mannschaften in die Kabine. Es drohte sogar ein Spielabbruch. Nach der Unterbrechung war vor allem Hernes Torjäger Sebastian Mützel hellwach, stellte mit seinen Treffern (45.+1./45.+17) noch vor der (verspäteten) Halbzeit die Weichen endgültig auf Sieg.
Debüt missglückt: Malte Jaskosch (52), neuer Trainer beim Blumenthaler SV in der Bremen-Liga , hatte sich das Wiedersehen mit Weltmeister Günter Hermann (früher Europapokalsieger, Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit dem SV Werder Bremen), ganz anders vorgestellt. Hermann (57) ist Sportlicher Leiter beim FC Oberneuland , der mit dem 6:0-Auswärtserfolg in Blumenthal ein deutliches Ausrufezeichen setzte. In der Saison 2000/2001 war Jaskosch noch selbst Co-Trainer unter Günter Hermann beim Landesligisten VSK Osterholz-Scharmbeck. "Mein Debüt ging mächtig in die Hose", nahm Jaskosch im Gespräch mit FUSSBALL.DE kein Blatt vor den Mund. Allerdings hatte der neue Trainer auch mit extremen personellen Problemen zu kämpfen. Kapitän Tim Pendzich (Addkuktoren), die Mittelfeldspieler Ali Dag (Knochenhautentzündung), Abdullah Basdas (fünfte Gelbe Karte) und Moritz Hannemann (Grippe) sowie die Abwehrspieler Daniel Rosenfeldt (Knie) und Patrick Chwiendacz (Kahnbeinbruch) konnten nicht eingesetzt werden. Innenverteidiger Yasin Chaaban handelte sich außerdem die Rote Karte ein.
Leidenszeit beendet: Für Michael Dingels, Publikumsliebling bei Eintracht Trier in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar , endete beim 3:0-Derbysieg gegen Schlusslicht FSV Salmrohr eine lange Leidenszeit. Wegen hartnäckiger Patellasehnenbeschwerden hatte der 32-Jährige, der bereits seit Kindertagen für den Trierer Traditionsverein am Ball ist, acht Monate gefehlt und zuvor in dieser Saison noch keine Partie bestritt. Gegen Salmrohr wurde Dingels in der zweiten Halbzeit erstmals wieder eingewechselt. Als Tabellendritter hat die Mannschaft von Trainer Daniel Paulus weiterhin sechs Zähler Rückstand auf Platz zwei, der am Saisonende zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest berechtigt.
Bethke übernimmt in Pinneberg: Beim VfL Pinneberg in der Oberliga Hamburg wird Patrick Bethke im Sommer die Nachfolge von Trainer Thorben Reibe antreten. Nach zweieinhalb Jahren zieht es Reibe zum Landesligisten Union Tornesch. Bei der Neubesetzung des Trainerpostens setzten die VfL-Verantwortlichen mit Bethke auf einen Mann aus den eigenen Reihen. Der 31-Jährige ist aktuell Trainer der zweiten Mannschaft in der Landesliga, wird unabhängig von der Ligenzugehörigkeit die Aufgabe als Cheftrainer beim VfL übernehmen. Aktuell rangieren die Pinneberger in der Oberliga nur dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem Hamburger SV III nicht auf einem Abstiegsplatz. Mit Sven Delling, bislang Trainer der dritten Mannschaft, bekommt Behtke zur neuen Saison auch einen neuen Co-Trainer aus den eigenen Reihen zur Seite gestellt.
Wunschkandidat vor Einstand: In der NOFV-Oberliga Nord hat der vom Abstieg bedrohte Malchower SV Innenverteidiger Saheed Mustapha verpflichtet. Der gebürtige Berliner könnte bereits am Freitag (ab 19.30 Uhr) zum Restrundenstart gegen den FC Strausberg sein Debüt im Malchower Trikot geben. "Saheed war unser absoluter Wunschkandidat", sagt MSV-Cheftrainer Christopher Stoll. Der 23-jährige Mustapha stand zuletzt beim Nordost-Regionalligisten TSG Neustrelitz unter Vertrag, kam dort auf 20 Einsätze. "Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Jetzt möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass wir schnellstmöglich den Verbleib in der Oberliga sichern."