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Regionalliga |17.04.2016|16:30

Fabian Boll: Paulis Kultkicker im Interview

Mittelfeldspieler Fabian Boll hatte sich von den Amateurligen Stück für Stück zum Bundesligaprofi beim FC St. Pauli hochgearbeitet. [Foto: Imago]

Fabian Boll war ein Fußballprofi, wie es ihn heute kaum noch gibt. Der Mittelfeldspieler hatte sich von den Amateurligen Stück für Stück zum Bundesligaprofi hochgearbeitet. Zwölf Jahre verbrachte er beim FC St. Pauli, für den er 28 Bundesligaspiele und 141 Zweitligaspiele bestritt. Während all dieser Zeit blieb er weiterhin als Kriminaloberkommissar berufstätig. Nach der Saison 2013 / 2014 beendete er seine Karriere. Nun ist er Co-Trainer der zweiten Mannschaft des FC St. Pauli. Diese befindet sich in der Regionalliga Nord in höchster Abstiegsnot. Umso wichtiger wäre es, gegen Eintracht Norderstedt (Sonntag, 14 Uhr) zu punkten.

Im Gespräch mit FUSSBALL.DE -Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Fabian Boll über seinen Aufstieg vom Amateur zum Profi, über die Nachwuchsförderung von heute und über den Abstiegskampf mit der U 23 vom FC St. Pauli.

FUSSBALL.DE: Herr Boll, am Sonntag treffen Sie mit dem FC St. Pauli II auf Eintracht Norderstedt. Sie haben selber mit 22 Jahren für Norderstedt gespielt, damals noch in der Oberliga. Hätten Sie zu jener Zeit gedacht, irgendwann in der Bundesliga zu landen?

Fabian Boll: Nein, damit hätte ich nie gerechnet. Rückblickend war es mein Glück, dass Norderstedt ein Jahr später die 1. Herren-Mannschaft abgemeldet hat. Ansonsten hätte ich noch ein Jahr Vertrag gehabt und wäre vielleicht nie zu St. Pauli gekommen.

"Es macht mir viel Spaß, mit den Jungs auf dem Platz zu arbeiten und etwas weiterzugeben"

FUSSBALL.DE: Sie haben erst für die zweite Mannschaft vom FC St. Pauli in der Oberliga gespielt, dann für die erste Mannschaft in der Regionalliga. Später sind Sie in die 2. Bundesliga und in die Bundesliga aufgestiegen. Wäre so eine Step-by-Step-Karriere heute überhaupt noch denkbar?

Boll: Schwierig. Mein Weg war von vielen glücklichen Fügungen geprägt - auch bei St. Pauli. Eins ist klar: Wären die Profis 2003 nicht in die Regionalliga abgestiegen, wäre ich vermutlich nie in den Profikader gekommen. Der Sprung wäre zu groß gewesen. Man kann also sagen: Es war immer gut für mich, wenn mein Verein in der Krise steckte (lacht) .

FUSSBALL.DE: Das war vermutlich nicht nur bei Ihnen so...

Boll: Das stimmt. Es war damals der Weg vieler Spieler, mit St. Pauli Schritt für Schritt voranzukommen. Spieler, die zwischendurch zu einem anderen Verein gingen, wurden meist nicht glücklich. Wir lebten von der mannschaftlichen Geschlossenheit und dem Zusammenhalt. Ähnlich wie jetzt Darmstadt 98.

FUSSBALL.DE: Also wäre so eine Karriere auch heute noch möglich?

Boll: Ich weiß es nicht. Heute ist alles anders. Ich wurde mit 23 Jahren Profi, kam mit 27 in die 2. Bundesliga und mit 31 in die Bundesliga. Das wäre heute ungewöhnlich. 29 ist heute das neue 36.

FUSSBALL.DE: Wie meinen Sie das?

Boll: Früher hat ein 36-jähriger Fußballprofi langsam überlegt, was er nach der Karriere macht. Heute gehört man mit 29 Jahren zum alten Eisen. Spieler werden immer jünger verpflichtet. Alleine schon deshalb wäre eine Karriere wie meine heute unwahrscheinlich.

FUSSBALL.DE: Wären Sie gerne früher im Profifußball gelandet? Oder sind Sie rückblickend froh, erst einmal Amateur gewesen zu sein?

Boll: Ich bin mit meinem Weg sehr glücklich. Ich habe mein erstes Herren-Spiel in der 6. Liga gemacht und mich dann Stück für Stück hochgearbeitet. Wäre ich früh in einem Zweitliga-Kader gelandet, wäre ich dort vielleicht durch das Raster gefallen. Möglicherweise wäre ich nie Profi geworden. Diese Gefahr ist gerade im heutigen Profifußball groß. Viele Jungs werden früh nach oben gezogen. Werden sie den Ansprüchen dort nicht gerecht, werden sie ausgemustert. Dann ist es doppelt schwer, noch einmal zurückzukommen.

FUSSBALL.DE: Viele Spieler, die Sie heute bei FC St. Pauli II trainieren, stammen aus einem Nachwuchsleistungszentrum. Sie hingegen haben in der Jugend beim Bramstedter TS gespielt.

Boll: Ja, auch das lässt sich nicht vergleichen. Ich hatte als 16-Jähriger zwei Trainingseinheiten in der Woche. Und die Schule war spätestens um 13:05 Uhr beendet. Ich hatte ein super Leben. Heute haben die Jungs teilweise bis 17 oder 18 Uhr Schule. Danach müssen sie im Training Leistung bringen. Ob das gesund ist? Ich weiß es nicht. Aber das ist nicht nur im Fußball so. Es ist vielmehr ein gesellschaftliches Problem. Alle rasen durch das Leben. Man findet kaum noch Gelegenheit, um herunterzufahren.

FUSSBALL.DE: Was macht das mit einem Fußballer?

Boll: Es führt dazu, dass Fußballspieler vielleicht mit 29 Jahren ihre Karriere beenden. Sie haben dann bereits viele Jahre einen so großen Aufwand betrieben, dass sie dem nicht mehr gewachsen sind. Zudem kommen viele junge Leute nach. So werden Fußballer ein bisschen zur Massenware

FUSSBALL.DE: Der FC St. Pauli hat in den vergangenen Jahren viele Talente an die Konkurrenz verloren. Warum ist es nicht möglich, Top-Talente hier zumindest so lange zu behalten, bis sie bei den Profis ankommen und eine ordentliche Ablöse bringen?

Boll: Es ist schwer, solche Spieler zu halten. Zumal auch viel Geld im Spiel ist. Mannschaften wie VfL Wolfsburg oder Bayer Leverkusen können mehr bieten. Die haben ein Werk hinter sich, sodass der Vater vielleicht noch einen gutbezahlten Job bekommt. Die können eine ganze Familie versorgen.

FUSSBALL.DE: Momentan befinden Sie sich mit dem FC St. Pauli II im Abstiegskampf. Wie wichtig ist es für die Nachwuchsförderung des Vereins, in der Regionalliga zu bleiben?

Boll: Für uns als Ausbildungsverein ist es wichtig, dass der Sprung von der U 23 zu den Profis nicht zu groß wird. Der Sprung von der Regionalliga zur 2. Bundesliga ist bereits groß. Von der Oberliga wäre er deutlich größer. Qualitativ liegen zwischen Regionalliga und Oberliga eineinhalb bis zwei Ligen.

FUSSBALL.DE: Die zweite Mannschaft eines Profivereins soll einerseits junge Spieler weiterentwickeln. Andererseits werden Profis aus der 2. Bundesliga heruntergeschickt, um Spielpraxis zu sammeln. Ist es dadurch schwierig, einen Mannschaftsgeist zu entwickeln?

Boll: Das macht es nicht einfacher, ist aber das Los einer zweiten Mannschaft. Gerade in der Regionalliga kommen viele Mannschaften über die Geschlossenheit. Unser Ziel ist es, die Spieler individuell weiterzuentwickeln und dennoch eine mannschaftliche Geschlossenheit zu erreichen.

FUSSBALL.DE: Wie sind Ihre Planungen als Trainer?

Boll: Ich habe im letzten Jahr meine B-Lizenz gemacht. Spätestens 2017 steht meine A-Lizenz an. Noch weiß ich allerdings nicht, ob ich mein ganzes Leben im Fußball verbringen möchte.

FUSSBALL.DE: Wieso nicht?

Boll: Es macht mir viel Spaß, mit den Jungs auf dem Platz zu arbeiten und etwas weiterzugeben. Aber irgendwie ist es auch wie im Hammsterrad. Man erlebt jede Woche das Gleiche. Beim Nachwuchs eines Bundesligisten kommen die ganzen Zertifizierungen hinzu. 20 Prozent der Arbeit besteht vielleicht aus Training. Die restlichen 80 Prozent sitzt man am Computer, muss irgendwelche Daten protokollieren, Trainingseinheiten einpflegen und so weiter.

FUSSBALL.DE: Was heißt das für Ihre Zukunft?

Boll: Ich werde das so handhaben wie als Profi: Einfach alles auf mich zukommen lassen

FUSSBALL.DE: Ansonsten können Sie ja auch weiterhin als Kriminaloberkommissar arbeiten. Sogar als Bundesligaprofi haben Sie Ihren Beruf nicht aufgegeben. Warum war Ihnen das so wichtig?

Boll: Ich habe das als keine große Belastung empfunden. Auch wenn es manchmal anstrengend gewesen ist. Für mich war es eine positive Wechselwirkung. War es auf der Arbeit stressig, konnte ich mich auf dem Platz richtig auskotzen. Lief es im Fußball schlecht, tat es gut, sich fünf Stunden am Tag auf die Polizeiarbeit zu konzentrieren. Natürlich war das nur möglich, weil ich von meiner Dienststelle sehr unterstützt wurde und ich meine Arbeitszeiten flexibel gestalten konnte.

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