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Über die Grüne Karte lässt sich kontrovers diskutieren - ein Fußballkreis in Niedersachsen führte die Karte als Pilotprojekt ein. [Foto: Imago / Montage: FUSSBALL.DE]
Die Serie B in Italien führt zur Förderung der Fairness auf dem Spielfeld ab diesem Wochenende die Grüne Karte ein, im vergangenen Sommer startete der Niedersächsische Fußballverband im Kreis Northeim-Einbeck bereits dazu ein Pilotprojekt. FUSSBALL.DE sagt Euch, was Amateurschiedsrichter von der Grünen Karte halten, die bei den Spielern für mehr Respekt im Umgang mit den Unparteiischen sorgen soll.
In Italien soll die Grüne Karte erstmals am Freitag im Spiel Spezia Calcio gegen AS Bari eingesetzt werden. "Die Grüne Karte hat zwar nur einen symbolischen Wert, sie ist jedoch ein wichtiges Signal für den italienischen Fußball. Wir wollen nicht normale, sondern beispielhafte Verhaltensweisen belohnen", sagte der Präsident der Serie B, Andrea Abodi. Die Grüne Karte wurde bereits im Jugendbereich in Italien getestet.
"Fairness und Respekt im Umgang miteinander müssen mehr in den Fokus gerückt werden"
Initiator des Pilotprojekts in Niedersachsen ist der Kreisvorsitzende Bernd Anders. „Fairness und Respekt im Umgang miteinander müssen mehr in den Fokus gerückt werden“, sagte Anders in der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen . Trainer, Betreuer und Spieler sollen durch die neue Karte nach Schweizer Vorbild zu mehr Achtung gegenüber den Schiedsrichtern angespornt werden. Dabei stehen auf der Karte vier Grundsätze: Fehler des Schiedsrichters akzeptieren, Besonnenheit bei umstrittenen Entscheidungen, Verzicht auf Kritik und Meckereien, Dankbarkeit für den Einsatz des Unparteiischen.
Und so kommt die Karte zum Einsatz: Vor den Spielen können Schiedsrichter entscheiden, ob sie die Grüne Karte an die Mannschaften ausgeben. Anders geht davon aus, dass dies gerade bei Mannschaften der Fall sein werde, mit denen Schiedsrichter in der Vergangenheit bereits Probleme hatten. Übergibt der Unparteiische die Karte, sind Trainer oder Betreuer verpflichtet, ihren Spielern vor der Begegnung die vier Grundsätze vorzulesen und zu erklären.
Sollte dies nicht geschehen, erfolgt ein Vermerk im Spielbericht. „Wer sich nicht daran hält, kann bestraft werden“, sagt Anders. Die Idee wurde überwiegend positiv aufgenommen. „Einige unserer Schiedsrichter sind aber auch skeptisch – das kann ich verstehen. Ich weiß aber, dass es im Umgang zwischen Schiedsrichtern und Spielern nicht so weitergehen kann wie bisher“, betont Anders.
Die FUSSBALL.DE - Schiedsrichter-Blogger Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg (Sachsen) und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim (Südwest) vertreten unterschiedliche Meinungen zu dem Thema. Sinnvoll oder nicht? Das halten sie von der Grünen Karte:
"Ich finde die Einführung der Grünen Karte in Niedersachen und besonders deren optionalen Einsatz erfreulich. Der Schiedsrichter kann dabei steuern, ob er vor Spielbeginn die Karte ausgibt oder auch nicht. Ich war zum Beispiel mal unterwegs im Kreis Birkenfeld. An zwei Stellen war deutlich ein Schild mit der Aufschrift „Respekt vor dem Schiedsrichter“ zu lesen.
Es ist wichtig, den 22 Protagonisten vor Spielbeginn nochmal ins Gedächtnis zu rufen, dass es auch noch einen 23. Akteur auf dem Rasen gibt. Der Schiedsrichter gehört eben dazu und leider ist es so: Kaum einer will diesen Job machen. Die Grüne Karte ist ein tolles Mittel, um vor dem Spiel noch einmal auf das Miteinander aufmerksam zu machen und ist - kombiniert mit Einlaufen und Shake Hand - ein toller Schritt in die richtige Richtung."
"Die Grüne Karte - Sinn oder Unsinn? Wieder eine Neuerung, über die man diskutieren kann. Muss man sich durch eine Karte Respekt verschaffen? Kann man dies nicht durch andere persönliche Fertigkeiten? Sollte man nicht vernünftig und bestimmend kommunizieren, sowie eine angemessene Körpersprache einsetzen? Eigentlich lebenspraktische Verhaltensweisen, die man meiner Meinung nach auch auf dem Fußballplatz umsetzen kann.
Wenn Spieler den Schiedsrichter dennoch nicht respektieren und sich negativ verhalten, so hat man bereits zwei Möglichkeiten: die Gelbe und Rote Karte. Vollkommen ausreichend. In alltäglichen Situationen verschafft man sich seinen Respekt doch auch durch die eigene Persönlichkeit und verteilt keine Respektkarten an die Menschen seiner Umgebung. Warum sollte dies nicht einmal wöchentlich in einer kleinen Menschengruppe für 90 Minuten gelingen?
Wie wägt man ab, an welche Mannschaften man die Karte verteilt? Wie fühlt sich die Mannschaft, wenn sie eine Respektkarte erhält? Sind es alle Spieler, die diese Respektkarte nötig haben oder müssen andere Spieler unter Diskriminierung leiden? In welcher Form wird bestraft? Wer straft ab? Haben wir dann im Sportgericht zusätzlich die Aufgabe, das Vergehen an der Grünen Karte zu beurteilen?
An den vielen Fragen, die mir dabei so durch den Kopf gehen, ist es ein System, das ich nicht schlecht reden möchte, doch es entsteht abermals ein enormer Aufwand und die Abwägung der verschiedenen Hintergründe erscheint mir schwierig. Wie ich eingangs schon schrieb: Ich persönlich muss mir keinen Respekt durch einen grünen Karton verschaffen. Außerdem sind die vier Grundsätze, die auf der Karte stehen, Selbstverständlichkeiten.
Zum vierten Grundsatz muss ich sagen, mir muss keiner dankbar für meinen Einsatz sein. Ich habe dies als mein Hobby gewählt und erfülle es genauso mit Respekt gegenüber den Mannschaften und Offiziellen, wie ich es von der Gegenseite ebenso erwarte. Mit Herz und Freude. Der größte Dank sind faire, verletzungsfreie und freudige Spiele mit Menschlichkeit und Respekt. Wenn sich das jeder regelmäßig vor Augen führt, benötigen wir keine Grüne Karte - es sind Selbstverständlichkeiten!"
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