Abwechslung im Training beim FC Pipinsried, der SV Todesfelde wird "Filmstar" und der FC Wegberg-Beeck trauert um seinen langjährigen 1. Vorsitzenden. FUSSBALL.DE mit den Oberliga-Splittern.
Pipinsried trifft Vize-Weltmeister: Fabian Hürzeler, der gemeinsam mit Muriz Salemovic in der Bayernliga Süd das Spielertrainer-Duo des souveränen Spitzenreiters FC Pipinsried bildet, hat an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert. Ob der Co-Trainer der deutschen U 18-Nationalmannschaft am nächsten Lehrgang teilnehmen wird, ist aber noch offen. Auf jeden Fall hatten sich Hürzeler und Salemovic während der Vorbereitung auf den Ligastart am Samstag (14 Uhr) beim FC Deisenhofen etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Die Fußballer des FCP absolvierten eine Kickbox-Einheit, wurden dabei von Tom Manzau gecoacht, der kürzlich ins Profibox-Geschäft eingestiegen ist. "Diese Übungen sind eine optimale Ergänzung zum Fußballtraining. Es ist etwas komplett anderes, da werden Muskelgruppen belastet, die sonst nur sehr selten im Einsatz sind", sagt FCP-Trainer Hürzeler über den Ausflug ins Box-Gym. Nach einer Stunde hatten die FCP-Spieler dann die Möglichkeit, mit Kickbox-Vizeweltmeister Benny Rauch in den Ring zu steigen. Mittelfeldspieler Timon Kuko nahm allen Mut zusammen und kletterte, mit einem mächtigen Kopfschutz ausgestattet, für drei Minuten in den Ring. Vizeweltmeister Rauch hielt sich zurück, denn der Champ ist nebenbei auch Betreuer beim Bayernliga-Tabellenführer.
Todesfelde auf der Leinwand: Mit 47 Punkten nach 19 Spielen ist der SV Todesfelde Tabellenführer in der Oberliga Schleswig-Holstein . Bei einem Erfolg im Verbandspokal-Finale gegen den Nord-Regionalligisten VfB Lübeck am "Finaltag der Amateure" (Samstag, 23. Mai) würde sich der Verein sogar für den DFB-Pokal qualifizieren. Damit ist Todesfelde auf dem besten Weg, die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Parallel dazu ist ein Dokumentarfilm mit dem Titel "Blau. Gelb. Tor!" geplant. Die Mannschaft wird in den nächsten Monaten deshalb in regelmäßigen Abständen beim Training und an den Spieltagen von der Kamera begleitet, einige Spieler aber auch außerhalb des Vereinslebens. Außerdem sollen Einblicke in die Strukturen des Vereins, die Aufgabenverteilung und Herausforderungen der Verantwortlichen gewährt werden. Um den Film umzusetzen, wurde eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Das erste Spendenziel liegt bei 10.000 Euro. Bislang kamen 7.274 Euro zusammen. Sollte die zweite gesetzte Marke (30.000 Euro) erreicht werden, wird das Filmprojekt auch über die nächste Saison weitergeführt. Am Ende soll ein Dokumentarfilm herauskommen, der zunächst im Kino und dann im Fernsehen laufen sowie auf DVD herausgebracht werden und online verfügbar sein soll.
Wegberg-Beeck trauert um Vereinspatron: Der FC Wegberg-Beeck aus der Mittelrheinliga trauert um seinen langjährigen 1. Vorsitzenden Günter Stroinski, der im Alter von 67 Jahren verstorben ist. Stroinski wuchs in Neuss-Gnadental auf und zog 1986 in den Wegberger Stadtteil Beeck. Fortan besuchte er die Heimspiele des damals noch als SC Beeck firmierenden Klubs. Drei Jahre später trat er in den damals neu gegründeten Förderkreis des Vereins ein. Seine Liebe zum Fußball sollte ihn in den kommenden 30 Jahren zum "Mr. FC Wegberg-Beeck" machen. Der Unternehmer war maßgeblich an der Entwicklung des Klubs seit Anfang der 90er-Jahre beteiligt. Vom Aufstieg in die Bezirksliga bis zum zweimaligen Erreichen der Regionalliga West , der vierthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball, und die Qualifikation für die Hauptrunde des DFB-Pokals 2008 fielen in seine Amtszeit. Mit der Eröffnung des vereinseigenen Waldstadions im Sommer 1998 erfüllte er sich außerdem einen Traum. "Günter Stroinski hat den Klub in den drei Jahrzehnten seines Wirkens geprägt und ihm seinen Stempel aufgedrückt", schreibt der Klub. Nur logisch, dass er seit 2009 als Vorsitzender den Verein führte. Ihm lag dabei nicht nur die erste Mannschaft am Herzen, sondern - und das in besonderer Weise - auch der Jugendfußball. Stroinski war, wann immer es seine Zeit zuließ, bei den Jugendspielen als Zuschauer dabei.
Trainer Britscho verlässt Ahlen: Christian Britscho wird nach dieser Saison als Cheftrainer von Rot Weiss Ahlen in der Oberliga Westfalen aufhören. Der 50-Jährige ist seit Oktober 2018 für die Mannschaft verantwortlich. In 42 Spielen unter der Leitung von Britscho sammelte der ehemalige Zweitligist beachtliche 73 Punkte. Auf Dauer ist für Britscho, der in Bochum wohnt, aber der Aufwand neben seinem Beruf als Polizeibemater zu groß. Auch Co-Trainer Timo Janczak wird seinen Vertrag nicht verlängern und Ahlen nach der Saison verlassen. "Christian hat seit 2018 herausragende Arbeit bei uns geleistet", sagt RWA-Vorsitzender Dirk Neuhaus. "Es ist spürbar, wie er den Verein nicht nur als Fußballtrainer, sondern auch menschlich geprägt hat. Er hat unheimlich großen Anteil an der positiven Entwicklung unserer Mannschaft. Es fällt uns allen schwer, ihn ziehen zu lassen." Der scheidende Trainer ergänzt: "Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, denn der Verein und ganz besonders die Menschen im Klub und im Umfeld sind mir sehr ans Herz gewachsen. Letztendlich war es eine reine Entscheidung der Vernunft, dass ich diesen enormen Aufwand nicht mehr auf lange Sicht bewältigen kann."
"Lebenshilfe" auf dem Trikot: Der SV Eichede , der am Sonntag, 14 Uhr, in der Oberliga Schleswig-Holstein beim Tabellenführer SV Todesfelde antritt, hat seinen Trikotpartner für die Rückrunde der laufenden Saison präsentiert. Ab sofort ziert das Logo der sozialen Einrichtung "Lebenshilfe Stormarn e.V." die Brust der Rot-Weißen. Damit bauen die "Lebenshilfe" und der SV Eichede ihre seit 2008 mit der Schaffung einer gemeinsamen Handicap-Mannschaft etablierte Zusammenarbeit weiter aus. 1958 gegründet, versteht sich die deutschlandweit organisierte Organisation als Selbsthilfevereinigung und tritt als Eltern-, Fach- und Trägerverband für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Familien auf. "Die prägnanteste Werbefläche unseres Vereins, die Vorderseite des Ligatrikots, vergeben wir generell nur nach sorgfältiger Abwägung", sagt Olaf Gehrken, Vorsitzender des SV Eichede. "Unser Handicap-Team ist ein wichtiger Bestandteil unserer Vereinsarbeit. Der SV Eichede möchte seinen Anteil dazu beitragen, dass das Miteinander mit Menschen mit Handicap weiter mit Leben gefüllt wird."