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Gerd und Fred Klaus (Foto rechts) schauen regelmäßig zu, wie Felix Klaus (links) mit Hannover 96 für Furore in der Bundesliga sorgt. [Foto: Imago, privat / Collage: FUSSBALL.DE]
Als der 1. FC Schweinfurt 05 am 24. Oktober in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf den Vorjahres-Finalisten Eintracht Frankfurt trifft, ist Gerd Klaus inmitten der Euphorie rund ums Willy-Sachs-Stadion ganz ruhig. „Natürlich war das für den Verein ein Highlight, aber es ist eben auch nur ein Spiel, danach geht es mit dem Alltag weiter“, weiß der Trainer des Bayern-Regionalligisten. Mit der Bundesliga hat der 47-Jährige dennoch regelmäßig zu tun. Sein Bruder Fred, früher für unter anderem den Hamburger SV in der höchsten deutschen Spielklasse am Ball, ist inzwischen Berater. Er vertritt mit der Agentur arena 11 sports group unter anderem die Interessen seines Sohnes Felix, Profi bei Hannover 96 – die neueste Folge unserer Serie „Familienbande“.
Alles fängt in Eckental an. In dem beschaulichen Ort in der Nähe von Erlangen in Mittelfranken kommt Fred Klaus als ältester von drei Brüdern am 27. Februar 1967 zur Welt. Es folgen im Abstand von jeweils weniger als zwei Jahren Jörg und Gerd. Im Kopf haben die Jungs nur eins: Fußball. „Wir sind als Kinder natürlich immer draußen gewesen und haben zusammen gekickt. Nach der Schule wurde der Tornister in die Ecke geworfen und dann waren wir in Eckenhaid auf dem Sportplatz, der nur zwei Minuten von unserem Haus entfernt war“, erinnert sich Gerd Klaus.
"Der Kontakt unter uns Brüdern ist nach wie vor sehr eng, mit Fred telefoniere ich mindestens jeden zweiten Tag"
Mit dem eineinhalb Jahre jüngeren Bruder Jörg spielt er bis zur B-Jugend zusammen beim SC Eckenhaid, mit dem älteren Fred später beim SC Waismain und bei Quelle Fürth ebenfalls in einem Team. „Fred war technisch und vom Talent her klar der beste von uns dreien, ich war vielleicht der ehrgeizigste“, meint Gerd Klaus. „Auch Jörg hätte es im Fußball weiter bringen können, aber er ist immer in Eckenhaid geblieben. Der Kontakt unter uns Brüdern ist nach wie vor sehr eng, mit Fred telefoniere ich mindestens jeden zweiten Tag.“
Wie Fred, der im Lauf seiner Karriere unter anderem für den FC St. Pauli, den Hamburger SV und Hertha BSC am Ball ist, versucht auch Gerd Klaus als Jugendlicher zunächst den Sprung vom kleinen SC Eckenhaid zum großen 1. FC Nürnberg. In der B-Jugend ist das, Wegbegleiter zu der Zeit sind spätere Profis wie Helmut „Alu“ Rahner (Bundesligaspieler mit Bayer 05 Uerdingen). Den Durchbruch in die Bundesliga schafft Gerd Klaus beim Club aber nicht, er spielt zunächst auch bei den Nürnberger Vertragsamateuren, ehe er weiter zieht und über Augsburg beim TSV Vestenbergsgreuth landet.
Der Vorgänger-Verein der SpVg Greuther Fürth, inzwischen Erster der ewigen Zweitliga-Tabelle, ist älteren Fußball-Fans noch heute wegen eines einzigen Spiels ein Begriff: der Sensation am 14. August 1994 gegen Bayern München. In der ersten Runde des DFB-Pokals schmeißt der kleine Regionalligist den deutschen Meister um Torwart-„Titan“ Oliver Kahn und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus mit 1:0 aus dem Wettbewerb. Kleiner Schönheitsfehler für den Vestenbergsgreuther Spieler Gerd Klaus: Er ist nicht dabei. „Ich war leider verletzt“, erinnert sich Gerd Klaus und fügt lachen hinzu: „Statt gegen die Stars des deutschen Rekordmeisters habe ich zwei Wochen später in der Regionalliga gegen die Bayern-Amateure gespielt.“
Nach Vestenbergsgreuth heißen seine Stationen SC Waismain, Quelle Fürth und SV Seligenporten, ehe Gerd Klaus seine aktive Karriere beendet – und die Kabine wechselt. Schon in Seligenporten ist er Spieler und Trainer in einer Person, danach auch beim FSV Erlangen-Bruck Spielertrainer. „Dort allerdings mit nur noch gelegentlichen Einsätzen. Aktiv habe ich bis 36 gespielt, dann nur noch sporadisch“, erklärt Gerd Klaus. „Für mich war schon früh klar, dass ich Trainer werden wollte, denn ich habe mich schon als junger Spieler sehr für Taktik interessiert und wie ein Trainer gedacht“, verrät der 47-Jährige.
Um nicht vom Fußball abhängig zu sein, absolviert er aber eine „anständige“ Ausbildung, zunächst zum Kfz-Mechaniker und später mit 30 eine weitere zum Industrie-Kaufmann. „Letztlich habe ich in diesem Beruf aber nur kurz gearbeitet, da ich dann in Schweinfurt als Trainer eine Vollzeit-Beschäftigung hatte“, bemerkt Gerd Klaus.
Sein Glück als Trainer findet er 2012 bei den „Schnüdeln“. Zwischen 1974 und 2001 dreimal Zweitligist, aber zwischenzeitlich insolvent und in die Landesliga abgestürzt, gehören die 05er inzwischen wieder zu den besseren Adressen im höchstklassigen Amateurfußball. Nach fünf Jahren in Folge in der Regionalliga ist der Aufstieg in die 3. Liga und somit in den Profifußball das Ziel in Schweinfurt. Gerd Klaus arbeitet daran nicht nur als Chefcoach, sondern seit dieser Saison auch als Sportlicher Leiter.
In letzterer Funktion könnte er allerdings schnell man in einen Gewissenskonflikt geraten – schließlich ist sein Bruder Fred Spielerberater. „Da er mit seiner Agentur größtenteils Spieler aus den ersten drei Ligen unter Vertrag hat, kommt es recht selten vor, dass er mir einen Spieler empfehlen kann beziehungsweise es für beide Seiten auch wirklich passt“, winkt Gerd Klaus ab. „Wenn aber mal ein 19-Jähriger dabei ist, der Schweinfurt 05 als Sprungbrett für höhere Ziele nutzen will, kommt er natürlich für uns in Frage.“
Den Schritt hat Felix Klaus ( hier sein FUSSBALL.DE-Spielerprofil )schon hinter sich. In Osnabrück geboren und zunächst beim SV Bösensell in der Nähe von Münster am Ball, nimmt er schon als Jugendlicher Kurs auf die Bundesliga. Weismain, Obermain und Lichtenfels heißen seine Klubs, ehe er in Fürth durchstartet. Mit den Kleeblättern schreibt Felix Klaus sogar Geschichte. Am 31. August erzielt der Linksaußen mit dem 1:0 im Auswärtsspiel bei Mainz 05 das erste Bundesligator überhaupt für Greuther Fürth. Ein Jahr später wechselt er nach Freiburg und 2015 nach Hannover, insgesamt kommt der 25-Jährige bereits auf 104 Bundesliga-Einsätze. "Wir haben einen sehr engen Draht, so oft es geht, schaue ich mir seine Spiele an", gibt Gerd Klaus zu, aus familiären Gründen bereits ein kleiner 96-Fan geworden zu sein.
Spätestens an Weihnachten sieht man sich wieder. Dann trifft sich die ganze Familie bei Fred Klaus zu Hause in Eckental - der Ball wird dann ausnahmsweise mal ruhen.
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