Fairplay auf und neben dem Platz: Der Kampf gegen Diskriminierung
Die Landesverbände haben Anlaufstellen gegen Diskriminierung und Gewalt im Fußball eingerichtet. Alain Nkem vom NFV gibt Einblicke in seine wichtige Arbeit.
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Sky-Kommentator Wolff-Christoph Fuss besuchte die Kicker aus Reichersbeuern beim Training. [Foto: BFV]
Am 3. September 2016 schaut Fußball-Deutschland auf die bayerische 2200-Einwohner-Gemeinde Reichersbeuern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Der Fernsehsender Sky überträgt an diesem Samstagnachmittag ab 15 Uhr live und unverschlüsselt das „Spiel des Lebens“ 2016 zwischen dem SC Reichersbeuern und dem SV Wackersberg-Arzbach. In einer kleinen Serie stellen wir die beiden sympathischen Amateurklubs vor und verraten, was die Zuschauer in der Dorfarena und vor den Fernsehgeräten erwartet.
Beim SC Reichersbeuern treten waschechte Amateure gegen den Ball. Mit dem Kicken verdient keiner auch nur einen Cent, vielmehr stellt der A-Klassen-Fußball eine willkommene Ablenkung vom Arbeitsalltag dar. Aus diesem Grund gibt es vieles zu berichten – besonders über Kuriositäten, die in der Welt der Profis undenkbar wären.
Im „Playboy-Shirt“ zum Probetraining: Man mag es kaum glauben, aber einer der Hobbykicker stand einst kurz vor der Aufnahme in einen Profiklub. Heute kann Alexander Varro vom SC Reichersbeuern (25) nicht mehr mit Gewissheit sagen, ob es an seinem Outfit oder an mangelndem fußballerischen Talent lag, dass sich der 1. FC Nürnberg im letzten Moment gegen ihn entschied: „Nach einem Jugendturnier hat mich ein Scout vom Club zum Probetraining eingeladen. 200 Jungs waren da und ich hatte alles dabei: Fußballschuhe, Stutzen und Hose – nur ein Trikot hatte ich vergessen. Kurzerhand musste ich mein Freizeitshirt anbehalten. Und auf diesem war unübersehbar ein Playboy-Hase abgebildet.“ Die Jugend-Trainer des FCN nahmen Varros Kleiderwahl naserümpfend zur Kenntnis und entschieden sich nach der Einheit für 20 andere Nachwuchskicker. „Zu dieser Anekdote passt gut, dass ich wenig später, mit 16 Jahren, in die Partyfalle getappt bin. Fußball spielte keine Rolle mehr, die Mädels hatten mir den Kopf verdreht. Erst seit Jahresanfang kicke ich wieder regelmäßig“, erzählt Varro.
Vier Alexander in einem Team: Die Herren Varro, Thiel, Gahr und Hennig hören allesamt auf den Vornamen Alexander. Um Verwechslungen zu vermeiden, hat sich Reichersbeuerns Trainer Josef Reiter angewöhnt, die Spieler beim Nachnamen zu rufen. Eine elegantere Methode wurde in Erwägung gezogen, hatte sich aber nicht durchgesetzt. „Zwischenzeitlich haben sich unsere Spieler selbst im Sportheim mit der Trikotnummer angesprochen. Das hatte aber keinen Wert“, berichtet Reiter.
Vier Mal Harrer, zwei Mal Willibald, Steinbacher und Fischer: Noch konfuser als schon hinsichtlich der Vornamen gestalten sich die Verwandtschaftsverhältnisse beim SV Wackersberg-Arzbach und beim SC Reichersbeuern. Beim SVW sind mit Thomas und Andreas Fischer zwei Brüder im selben Klub aktiv, in Reichersbeuern gibt es gleich drei Geschwisterpaare: Valentin und Severin Willibald, Hansi und Florian Harrer sowie Lukas und Hans Harrer. Nicht miteinander verwandt sind hingegen Klaus und Klausi Steinbacher.
„Früher konnte man uns schwer voneinander unterscheiden. Doch während ich immer fester geworden bin, ist mein Bruder bis heute dürr geblieben“, erzählt der ältere Harrer, Hans, der weiß, welche weiteren Probleme beim gemeinsamen Sport entstehen können: „Man geht viel kritischer miteinander um als mit einem anderen Kameraden. Spielt Lukas mich ungenau an, lag´s nicht am Pass, sondern an meinem Laufvermögen“. Eines Tages führte ein Geschwisterstreit sogar zu einer Verwarnung: „Ich stand verletzt am Spielfeldrand und habe von draußen meinem Bruder etwas Unschönes zugerufen. Er wiederum hat mich beleidigt. Der Schiedsrichter hat ihm sofort Gelb gezeigt.“ Coach Reiter hat inzwischen ein probates Mittel zur Deeskalation gefunden: „Lukas und Hans stelle ich nie auf derselben Spielfeldseite auf!“
Vom Außenhandelskaufmann bis zum Zimmerer: So unterschiedlich alle Charaktere sind, so verschieden sind auch die Berufe der Spieler: Gas-Wasser-Installateur, Handelsfachwirt, Elektromonteur, Bauingenieur, Elektroniker, Elektromeister, Schüler, Mechatroniker, Landschaftsgärtner, Chemielaborant, Psychologe, Ofenbauer, Elektriker, BWL-Student, Maschinenbautechniker, Zimmerer, Groß- und Außenhandelskaufmann, Geschäftsführer Medien-/Werbeagentur. Alexander Varro, der das Bewerbungsvideo des SC Reichersbeuern angefertigt und dabei etliche Mitspieler porträtiert hat, verrät: „Eine absolut bunte Mischung und doch fühlen sich alle dem Verein gleichermaßen zugehörig. Wir sind nicht keine Zweckgemeinschaft, sondern richtig gute Freunde.“
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