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Amateure in der Bundesliga: Niendorfer TSV (l.), JFV Nordwest (r.), Hombrucher SV (u.) [Foto: Fussball.de: JFV Nordwest, Hombrucher SV, Niendorfer TSV / DFB]
Amateure in der Bundesliga? Was sich zunächst einmal unglaublich anhört, ist gar nicht einmal so selten. Von den 84 Mannschaften, die in den insgesamt sechs Staffeln der A- und B-Junioren-Bundesliga an den Start gehen, gehören immerhin 18 Teams Vereinen an, deren erste Mannschaften maximal in der viertklassigen Regionalliga oder sogar noch darunter an den Start gehen.
Besonders extrem ist der Unterschied zwischen den erfolgreichen U 17-Mannschaften des Hombrucher SV und des 1. FC Mönchengladbach , die ab dem kommenden Wochenende als Aufsteiger in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga mitmischen, und ihren jeweiligen Senioren-Teams, die beide in der Landesliga an den Start gehen. Wir geben einen Überblick über den erstklassigen Nachwuchs aus dem Amateurfußball.
Der Dortmunder Vorortklub Hombrucher SV ist die wohl größte Überraschung unter den neun Aufsteigern in die B-Junioren-Bundesliga. Die U 17 des Landesligisten (siebthöchste Spielklasse in Westfalen) lieferte sich in der Verbandsliga als Neuling lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem SC Preußen Münster. Am Ende behielt der HSV aber mit einem Zähler Vorsprung die Oberhand, schaffte den direkten Durchmarsch und geht damit erstmals in der B-Junioren-Bundesliga an den Start.
Während es in der vergangenen Saison noch gegen Teams wie den VfL Theesen, den SC Münster 08 oder SV Lippstadt 08 ging, tritt der Hombrucher SV in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga jetzt gegen Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen, den FC Schalke 04 und viele weitere hochkarätige Nachwuchsteams von Profimannschaften an.
Zum Auftakt kommt am Sonntag (ab 11 Uhr) die U 17 des Regionalligisten Rot-Weiß Essen . "Wir haben eine ordentliche Vorbereitung gespielt und rechnen uns gegen RWE schon etwas aus. In erster Linie geht es aber darum, in der Liga anzukommen und sich an die gestiegenen Anforderungen schnell anzupassen", sagt Hombruchs Trainer Tobias Nubbemeyer gegenüber FUSSBALL.DE . Welche gute Nachwuchsarbeit in Hombruch geleistet wird, zeigen auch die gleichzeitigen Aufstiege der U 19 in die Westfalenliga und der U 16 in die Landesliga.
Der 1. FC Mönchengladbach, dessen erste Mannschaft in der Vorsaison den Abstieg aus der Oberliga in die am Niederrhein sechstklassige Landesliga nicht verhindern konnte, verfügt weiterhin über eine Nachwuchsmannschaft, die in der Bundesliga am Ball ist. Während die U 19 den Abstieg in die Niederrheinliga hinnehmen musste, schafften die B-Junioren den Sprung in die Erstklassigkeit.
Als Tabellendritter profitierten die Gladbacher davon, dass die zwei an der Spitze rangierenden U 16-Teams nicht aufsteigen durften. Den Meistertitel sicherte sich Lokalrivale Borussia Mönchengladbach, Zweiter wurde Fortuna Düsseldorf. Der 1. FCM, der am Sonntag (ab 11 Uhr) gegen den VfL Bochum in die Saison startet, ist der Heimatklub des späteren Nationalspielers Günter Netzer, der beim Nachbarn Borussia und bei Real Madrid zum Weltstar wurde.
Mit insgesamt fünf Teams ist der Amateurfußball in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga am stärksten vertreten. Neben Hombruch, Mönchengladbach und RWE mischen auch die 17-Mannschaften des FC Hennef 05 (Mittelrheinliga/fünfthöchste Spielklasse) und - ebenfalls als Aufsteiger - der FC Viktoria Köln in der Bundesliga mit.
In der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga sticht vor allem der Niendorfer TSV ins Auge. Die U 17 des Hamburger Oberligisten erreichte in der Regionalliga Nord den dritten Platz. Weil die zweitplatzierte U 16 des VfL Wolfsburg nicht aufsteigen durfte, qualifizierte sich Niendorf für die Aufstiegsrelegation, in der sich der TSV gegen den Chemnitzer FC durchsetzen konnte (2:1/1:1). Zusammen mit Meister Holstein Kiel schaffte Niendorf den Sprung in die B-Junioren-Bundesliga.
Der 1919 gegründete Niendorfer TSV ist die Sensationsmannschaft aus dem Norden. Er stellt ab sofort das dritte Hamburger Team in der Staffel Nord/Nordost neben dem HSV und dem FC St. Pauli. Besonders defensiv konnten die Niendorfer in der Regionalliga überzeugen. Gerade einmal 32 Gegentreffer musste der TSV hinnehmen. In der Regionalliga Nord war nur der souveräne Meister und Mitaufsteiger Holstein Kiel (23 Gegentore) besser.
Besonders bemerkenswert: Trainer Andreas Prohn, der die U 17 zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte führte, betreute in der Schlussphase der Saison gleichzeitig auch noch die U 19 und führte die Mannschaft mit sechs Siegen hintereinander noch zum Klassenverbleib in der Regionalliga Nord (zweithöchste Spielplasse). Inzwischen hat Michael Clausen die B-Junioren übernommen. Am Samstag (ab 12.30 Uhr) gastiert am 1. Spieltag der SV Werder Bremen in Niendorf.
Neben dem NTSV mischt im Norden neben zwölf Vereinen der 1., 2 und 3. Liga nur noch der Nachwuchs des NOFV-Oberligisten Tennis Borussia Berlin in der höchsten Spielklasse mit. In der Staffel Süd/Südwest sind mit den Aufsteigern Kickers Offenbach und SpVgg Unterhaching sowie den Stuttgarter Kickers drei Regionalliga-Klubs vertreten.
Vor allem für Offenbach war der Weg bis zum Aufstieg steinig. Nur wegen der besseren Tordifferenz (+61) rangierte der OFC in der Hessenliga am Saisonende mit 63 Zählern vor dem punktgleichen FSV Frankfurt (+53). In einem Entscheidungsspiel um den Titel konnte sich Offenbach gegen den Lokalrivalen aus Frankfurt 2:1 durchsetzen. Aber das war noch nicht alles: In der Aufstiegsrelegation mussten sich die Kickers außerdem noch gegen den 1. FC Saarbrücken aus der Regionalliga Südwest behaupten, gewannen nach einem 1:1 im Hinspiel die zweite Partie trotz eines 0:1-Rückstands noch 3:1.
"Die Mannschaft hat Courage gezeigt. Jetzt freuen wir uns auf die Bundesliga mit dem OFC", lobte Kickers-Cheftrainer und Ex-Nationaltorhüter Oliver Reck. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Probleme nach einem erneuten Insolvenzantrag tut den Offenbacher der Erfolg im Nachwuchsbereich gut.
Ein wenig dünner ist die Luft für ambitionierte Amateurvereine offenbar in der Spitze des U 19-Bereichs. Zwar gehören auch immerhin acht von 42 Vereinen in den drei Staffeln der A-Junioren-Bundesliga dem Amateurlager an. Es sind allerdings jeweils Nachwuchsteams von Regionalliga-Vereinen. Dabei sind mit Rot-Weiß Essen , Viktoria Köln (beide im Westen) und den Stuttgarter Kickers (Staffel Süd/Südwest) drei Viertliga-Klubs sogar in beiden Jahrgängen (A- und B-Junioren) in der jeweiligen Bundesliga dabei.
Die Viktoria unternimmt nun einen erneuten Anlauf auf den Klassenverbleib in der Staffel West. Als Neuling konnten die Rheinländer den Abstieg 2014/2015 nicht verhindern (Rang 13). In der Mittelrheinliga ließen die Kölner dann der Konkurrenz in der zurückliegenden Spielzeit kaum eine Chance. Mit 63 Punkten und 112:42 Treffern holte sich die Viktoria die Meisterschaft. Der erste Verfolger FC Hennef 05 lag bereits acht Zähler zurück. Dabei hatte die Mannschaft des erfahrenen Viktoria-Trainers Manfred Schadt, der über viele Jahre auch für den großen Nachbarn 1. FC Köln arbeitete, zunächst einen Fehlstart hingelegt. Nach acht Spieltagen standen gerade einmal elf von 24 möglichen Punkten zu Buche. Aus den verbleibenden 18 Partien holten die Kölner jedoch nicht weniger als 17 Siege und ein Remis.
Die jüngste Teilnahme der Stuttgarter Kickers an der A-Junioren-Bundesliga liegt dagegen bereits etwas länger zurück, war jedoch ebenfalls nur von kurzer Dauer. In der Saison 2012/2013 konnten die Schwaben den Abstieg als Aufsteiger nicht verhindern. Nun meldet sich der Traditionsverein ausgerechnet nach dem Abstieg der ersten Mannschaft aus der 3. Liga in die Regionalliga Südwest mit seiner U 19 in der Bundesliga zurück. Der Sprung zurück in die Erstklassigkeit gelang als Meister der Oberliga Baden-Württemberg. Dabei musste die junge Mannschaft in der Winterpause einen Trainerwechsel verkraften. Für Nico Willig (zum VfB Stuttgart) übernahm der erst 24-jährige Robin Trabert. Er führte die Saison zu einem optimalen Abschluss.
Zum ersten Mal überhaupt spielen damit die U 15, die U 17 und die U 19 der Stuttgarter Kickers in der jeweils höchstmöglichen Spielklasse. In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga sind die Schwaben sogar die einzige Nachwuchsmannschaft eines Vereins, der nicht in der 1. oder 2. Bundesliga spielt. Der West-Staffel gehören neben RWE und der Viktoria auch noch die A-Junioren-Mannschaften der weiteren Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen und der Wuppertaler SV an.
Ein Premierengast in der Staffel Nord/Nordost und gleichzeitig ein Sonderfall ist der erst vor drei Jahren gegründete JFV Nordwest . Der Jugendförderverein entstand aus einem Zusammenschluss der beiden Nachwuchsabteilungen des Nord-Regionalligisten VfB Oldenburg und des benachbarten Oberligisten VfL Oldenburg. Ziel war es, die Kräfte im Jugendbereich zu bündeln. Mit dem Aufstieg in die Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga hat die Zusammenarbeit einen Meilenstein erreicht. Es ist eine bemerkenswerte und gewiss nicht alltägliche Erfolgsgeschichte.
Als Tabellenzweiter in der Regionalliga Nord (zwei Punkte hinter Meister VfL Osnabrück) hatte der JFV den direkten Aufstieg zunächst zwar verpasst. Die Mannschaft von Trainer Stephan Ehlers musste in die Relegation gegen den 1. FC Union Berlin, den Tabellenzweiten der Regionalliga Nordost. Das Hinspiel in Berlin endete 2:2, das Rückspiel in Oldenburg 3:3. Das Elfmeterschießen musste entscheiden - und dort behielt Nordwest 5:4 die Oberhand. "Das waren Emotionen pur", so Ehlers, der in dieser Saison den Nord-Regionalligisten BSV Schwarz-Weiß Rehden trainiert.
Sein Nachfolger ist Lasse Otremba. Der erst 25-jährige A-Lizenz-Inhaber, der bereits seit seinem 18. Lebensjahr als Nachwuchstrainer in Oldenburg arbeitet, leitete in der vergangenen Spielzeit die U 17 des JFV Nordwest. Auch die B-Junioren hätten in der Regionalliga Nord beinahe den Aufstieg geschafft. Nur wegen der schlechteren Tordifferenz (+8) gegenüber dem späteren Sensationsaufsteiger Niendorfer TSV (+21) verpasste der JFV den möglichen Doppelaufstieg.
Aber warum entscheiden sich zwei konkurrierende Vereine aus Oldenburg für einen gemeinsamen Weg bei der Ausbildung von Nachwuchsspielern? Lasse Otremba erklärt im Gespräch mit FUSSBALL.DE : "Sowohl der VfB als auch der VfL Oldenburg hatten zwar beide gute Jugendmannschaften, die sogar auch schon einmal in die A-Junioren-Bundesliga aufgestiegen waren. Allerdings waren beide Vereine dort nicht konkurrenzfähig, sind sang- und klanglos wieder abgestiegen. Die U 19 des VfB wurde in der Saison 2010/2011 mit neun Zählern Schlusslicht, die U 17 des VfL stieg 2013 mit sechs Punkten ebenfalls als Tabellenletzter ab. Diese schwachen Ergebnisse kamen auch deshalb zustande, weil sich beide Klubs die besten Spieler aus der Region regelmäßig gegenseitig abgeworben haben."
Mit der Gründung des JFV Nordwest wurde dieses Problem aus der Welt geschafft. Jetzt soll es die neue Oldenburger Nachwuchsabteilung mit der Elite des deutschen Juniorenfußballs aufnehmen können. "Durch die Kooperation im Jugendbereich spielen nun die besten 22 Talente Oldenburgs im JFV und teilen sich nicht auf zwei Vereine auf, so dass wir die Ausbildung unserer Talente noch weiter optimieren konnten und darauf hoffen, eine konkurrenzfähige Mannschaft in der Bundesliga zu stellen", betont Otremba, der mit seiner Mannschaft zum Saisonauftakt am Sonntag (ab 14 Uhr) den Hamburger SV empfängt.
Als weitere Viertliga-Vereine wollen sich außerdem der FC Energie Cottbus und der FC Carl Zeiss Jena auch in Zukunft in der Staffel Nord/Nordost der höchsten deutschen A-Junioren-Spielklasse behaupten.
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