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Kevin Kisyna: Früher Deutscher A-Juniorenmeister mit Fährmann, Höwedes und Özil.[Foto: Kisyna/SV Horst-Emscher 08]
Am 4. Juni 2006 wird der FC Schalke 04 durch einen 2:1-Finalsieg über den Nachwuchs des FC Bayern München Deutscher A-Juniorenmeister. Im Team von Trainerikone Norbert Elgert glänzen unter anderem Keeper Ralf Fährmann sowie die beiden 2014er-Weltmeister Benedikt Höwedes und Mesut Özil. Im Stadion Lüttinghof in Gelsenkirchen-Hassel führt Kapitän Kevin Kisyna die "Knappen" aufs Feld. Der heute 35-Jährige hat nicht nur weiter Kontakt zu einigen der Champions von damals, sondern begleitet als Lehrer an der Gesamtschule Berger Feld die schulische und fußballerische Entwicklung der S04-Talente von heute.
Selbst auf dem Platz steht der Vater zweier kleiner Kinder zurzeit am Schollbruch in Gelsenkirchen-Horst. Beim Landesligisten SV Horst-Emscher 08 ist er vor gut zwei Wochen übergangsweise als Chefcoach eingesprungen, nachdem er bei den 08ern zuvor schon als "Co" seines damaligen Schalker Teamkollegen Jens Grembowietz fungiert hatte.
Die Horster will der Uni-Europameister von 2015 zunächst nur bis zum Saisonende betreuen und dann aus zeitlichen Gründen vorerst keine weitere Trainerstelle annehmen. Dass er sich später einen Job an der Seitenlinie durchaus gut vorstellen kann, erzählt er im FUSSBALL.DE -Interview.
FUSSBALL.DE: Kevin Kisyna, wissen Ihre Schüler, dass sie einst mit Ralf Fährmann, Benedikt Höwedes, Mesut Özil und auch Manuel Neuer in der Schalker Jugend zusammengespielt haben?
"Natürlich habe ich auch davon geträumt, Profi zu werden, aber ich habe einen anderen Weg eingeschlagen und mich so als Mensch sehr weiterentwickelt."
Kevin Kisyna: Ja, einige schon. Dann kommen im Sport-LK oder in der Fußball-AG Fragen wie: "Herr Kisyna, Sie sind mal Deutscher Jugendmeister geworden und haben den DFB-Juniorenpokal geholt? Wie war das denn?" Dann erzähle ich gerne davon, gehe aber selber nicht offensiv mit meiner Vergangenheit in der Schalker Jugend um. Da halte ich mich an das Sprichwort meines damaligen Trainers Norbert Elgert: "Vergangenheit ist Schutt und Asche. Was zählt, ist die Gegenwart und die Zukunft!"
Einige Ihrer früheren Mitspieler haben große Karrieren im Fußball hingelegt, manche sind sogar Weltmeister geworden. Bedauern Sie, dass Ihnen solche Erfolge nicht vergönnt waren?
Kisyna: Nein, überhaupt nicht! Natürlich habe ich in jungen Jahren auch davon geträumt, Profi zu werden, aber ich habe einen anderen Weg eingeschlagen und mich in meinem Studium und seit meiner Zeit als Lehrer als Mensch sehr weiterentwickelt. Durch den Beruf, aber vor allem durch meine Familie bin ich sehr gefestigt, wenn du nur den Fußball hast, bleibt da vielleicht manchmal etwas auf der Strecke.
Wie war Ihr Werdegang neben dem Fußball?
Kisyna: Nach meiner Zeit als Spieler in der Schalker U 23 habe ich ein Lehramtstudium an der Ruhr-Universität Bochum aufgenommen. Meine Fächer waren Sport und Biologie, genau wie die Leistungskurse an der Gesamtschule Berger Feld, wohin ich in der neunten Klasse im Jahr 2006 vom Schalker Gymnasium gewechselt bin. Schon während des Studiums habe ich als Vertretungslehrer an der Gesamtschule Berger Feld gearbeitet und bin nun seit 2016 verbeamtet.
Wie viele Spieler aus der "Knappenschmiede" haben Sie an der Gesamtschule Berger Feld, der Partnerschule des FC Schalke 04, sitzen dort bei Ihnen in der Klasse?
Kisyna: Einige, unter anderem Torhüter Luca Podlech, Niklas Dörr und Niklas Barthel, die letztes Jahr Deutsche U 17-Meister geworden sind. Da sind viele gute Jungs dabei, die natürlich alle davon träumen, Profis zu werden. Ich versuche ihnen darüber hinaus möglichst viel abseits des Fußballs mitzugeben, auch den Jüngeren. Ich bin an der Gesamtschule Berger Feld auch als Fußballkoordinator für die Sekundarstufe 1 tätig, in der haben wir insgesamt 17 Schüler der Jahrgänge 2007 bis 2010, die ebenfalls in der Knappenschmiede kicken und dreimal in der Woche für zusätzliche Trainingseinheiten auf dem S04-Vereinsgelände vom Unterricht freigestellt werden.
Und die täglich an der "Ahnengalerie" in der Gesamtschule Berger Feld vorbeilaufen, wo Bilder von Manuel Neuer, Joel Matip, Mesut Özil und andere Stars hängen, und denken: "Das will ich auch schaffen!" Nicht jeder aber kann Profi werden.
Kisyna: So wie es bei mir der Fall war. Ich habe in der zweiten Schalker Mannschaft gespielt, außerdem in Hiesfeld, Wattenscheid, Hamm und Haltern. Das war eine tolle Zeit, und die meisten anderen Jungs aus der 2006er-Meistertruppe sind einen ähnlichen Weg gegangen, haben in der Regional- oder Oberliga gespielt, manche auch höher. Fußball ist toll, aber eben nicht alles im Leben.
Weshalb Sie beim SV Horst-Emscher 08 auch nur für ein paar Wochen als Trainer zugesagt haben, oder?
Kisyna: Ja! Das ist ein super Verein, aber in der jetzigen Phase meines Lebens, mit zwei noch kleinen Kindern zu Hause, ist mir der zeitliche Aufwand zu hoch. Wenn die Mädchen größer sind und in die Schule gehen, dann kann ich mir gut vorstellen, wieder als Trainer einzusteigen. Das macht mir schon sehr viel Spaß - und auf dem Platz trifft man ja auch immer etliche Leute, die man noch von früher aus dem Fußball kennt. (lacht)
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