Im März dieses Jahres wurde der Kinderschutzbund Ostholstein für seine herausragende Integrationsarbeit durch den DFB und Mercedes Benz ausgezeichnet.
Wie damals versprochen besuchte am vergangenen Dienstag (05.08.) nun der Innenminister des Landes Schleswig-Holstein, Andreas Breitner, die Ostholsteiner zusammen mit SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer und informierte sich vor Ort über die Arbeit. Zum Abschluss kickten beide mit den Mitarbeitern des Kinderschutzbundes sowie den dort beheimateten Jugendlichen eine Runde auf dem Bolzplatz.
Der Kinderschutzbund Ostholstein gewann im März den zweiten Platz des FB-Mercedes-Benz Integrationspreises und damit eine Siegprämie von 10 000 Euro. Die Auszeichnung des Kinderschutzbundes Ostholstein ist der bisher größte Erfolg einer schleswig-holsteinischen Einrichtung in diesem Wettbewerb, der gleichzeitig Deutschlands höchstdotierter Sozialpreis ist. Grund für diese Auszeichnung ist vor allem das Engegement des Kinderschutzbundes mit Blick auf die Aufnahme, Unterstützung und Integration von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Dass auch der Fußball bei der Betreuung dieser jungen Menschen eine wichtige Rolle spielt, wurde gestern vor Ort eindrucksvoll deutlich. „Fußball ist für die jungen Flüchtlinge, die zum Teil stark traumatisiert in Deutschland ankommen, eine Möglichkeit Spannungen abzubauen, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln und wieder erste Schritte in die Normalität zu unternehmen“, so Rüdiger Tuschewski, Leiter der stationären Einrichtungen des Kinderschutzbundes Ostholstein.
Innenminister Andreas Breitner und SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer zeigten sich beeindruckt von der Arbeit des Kinderschutzbundes, die darauf abzielt die jugendlichen Flüchtlinge fest in Deutschland zu integrieren. Dazu werden sie in eigenen Wohnungen untergebracht, bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse therapeutisch begleitet und in ihrem alltäglichen Leben bei der Bewältigung der Schule oder später der beruflichen Ausbildung unsterstützt. Wichtiger Bestandteil der Unterstützung und des pädagogischen Konzeptes ist dabei das LERN-reich in Eutin Pulverbeck, in dem Leiterin Andrea Belitz die Kinder und Jugendlichen an die Herausforderungen schulischen Lernens heranführt. Hier wurde Innenminister Breitner und SHFV-Präsident Meyer in einer kurzen Präsentation die gesamte Arbeit des Kinderschutzbundes Ostholstein vorgestellt. Anschließend fand eine Besichtigung des Therapeutischen Kinder- und Jugendhauses in Zarnekau statt.
„Es ist beeindruckend, was der Kinderschutzbund Ostholstein nicht nur mit Blick auf die Unterstützung minderjähriger, unbegleiteter Flüchtlinge leistet"
Dann wurde es sportlich: Auf dem hauseigenen Platz in Zarnekau wurden zwei gemischte Mannschaften mit den dort wohnenden Jugendlichen gebildet, wobei auch Breitner und Meyer Teil eines der Teams wurden. Nach einem freundschaftlichen Spiel freuten sich alle über die anschließende gemeinsame Stärkung am Buffet, welche den Besuch des Innenministers in entspannter und kommunikativer Atmosphäre ausklingen ließ. Dabei nahm sich Breitner viel Zeit für persönliche Einzelgespräche mit den Jugendlichen und zeigte sich immer wieder begeistert von dem Projekt und den Leistungen des Teams. „Es ist beeindruckend, was der Kinderschutzbund Ostholstein nicht nur mit Blick auf die Unterstützung minderjähriger, unbegleiteter Flüchtlinge leistet“, so Breitner. SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer betonte zudem die Rolle des Fußballs bei der Projektarbeit: „Der Satz von Egidius Braun, dass Fußball mehr ist als ein 1:0, wird hier vor Ort einmal mehr eindrucksvoll bestätigt. Der Fußballsport gibt diesen jungen Menschen Halt und hilft ihnen, die zum Teil schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten und sich hier in Deutschland in ihrer neuen Heimat einzuleben“, so Meyer, der eine Fortführung der Zusammenarbeit zwischen SHFV und dem Kinderschutzbund ankündigte.
Bei Fragen steht Ihnen Dr. Tim Cassel, Projektleiter ,,Schleswig-Holstein kickt fair", unter t.cassel@shfv-kiel.de oder 0431 6486-257 gerne zur Verfügung.