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Die andere Seite des Weltmeisters: Kevin Großkreutz betätigt sich für seinen Heimatklub als Saubermann. [Foto: VfL Kemminghausen]
Auch Weltmeister haben mal klein angefangen. Kevin Großkreutz zum Beispiel bringt derzeit mit einem ganzen Clan seinen Heimatverein VfL Kemminghausen auf Vordermann.
Am vergangenen Sonntag war er noch da, der Weltmeister, am Gretelweg. Noch bevor der Bundesligaprofi am Tag darauf seinen Dienst im Trainingslager von Borussia Dortmund im schweizerischen Bad Ragaz aufnahm, hatte er auf der Platzanlage des Bezirksliga-Aufsteigers sauber gemacht. Mit dem Kärcher in der Hand und der Leidenschaft im Arm. Es galt mitanzupacken.
Aus Rot wird dieser Tage auch im Dortmunder Norden Grün, aus Asche wird Kunstrasen. Ende Juli sind die Bagger angerollt, helfende Hände sind gefragt. Kevin Großkreutz hilft gern. Der 26-Jährige trägt nicht nur die Skyline Dortmunds samt Stadtwappen und Schriftzug auf der rechten Wade, er trägt auch den Stadtteil Eving und seinen Heimatverein Kemminghausen im Herzen. Die Bindung ist stark.
Als Kevin Großkreutz noch für Rot Weiss Ahlen spielte, erst in der Jugend und später dann in der ersten Mannschaft, ist er am Wochenende als Fan auf die Südtribüne gegangen. Seine erste Dauerkarte beim BVB hatte er mit sieben. Mittlerweile ist er selbst Profi bei den Schwarz-Gelben, ist Leistungsträger, hat in den fünf Spielzeiten seit 2009 beinahe unfassbare 159 Bundesligaspiele für Dortmund bestritten, was einem Schnitt von 32 pro Saison entspricht, hat Meisterschaft und Double gewonnen, hat im Champions-League-Finale gestanden, ist Weltmeister geworden. Und er ist noch immer als Fan unterwegs, wann immer es die Zeit erlaubt. Sein Ziel heute: der Gretelweg. Dort trägt der VfL Kemminghausen seine Heimspiele aus.
Der Vater ist Abteilungsleiter, der Cousin Spielertrainer
Der berühmte Borusse, dessen Schulter mittlerweile eben jener Trophäensammlung Platz bietet und in gestochener Form von einer überaus erfolgreichen Karriere erzählt, steht dann mitten unter Freunden. Er trägt den grün-weißen Fan-Schal des Klubs und brüllt seine Jungs nach vorne. In der vergangenen Saison hießen die Gegner SC Osmanlispor, TuS Hannibal, SF Ay Yildiz Derne, FV Scharnhorst und - im Derby - SG Phönix Eving. Oft musste Kevin Großkreutz alles geben. So, wie er eigentlich immer alles gibt.
Seit vergangenem Sommer allerdings bekommt die Fußball-Abteilung des VfL Kemminghausen, der zudem Schwimmen/Tauchen, Taekwondo, Ringen und Turnen/Volleyball für insgesamt 1700 Vereinsmitglieder anbietet, noch sehr viel organisiertere Unterstützung aus dem Hause Großkreutz. Kevins Vater Martin ist Vorsitzender der Fußballer, Cousin Marcel Großkreutz und Kumpel Giovanni Schiattarella fungieren als Spielertrainer. Beide sind von klassenhöheren Vereinen zum Gretelweg gewechselt: Marcel vom ASC 09 Dortmund, Giovanni vom SV Brackel. Alle - also Martin, Kevin, Marcel und Giovanni - eint eine Vergangenheit in der Jugend des VfL.
Und allen gemein ist ihre Wertschätzung für gute Jugendarbeit. Für die nun beginnende Saison hat Kemminghausen zwölf Juniorenmannschaften gemeldet, von der A-Jugend bis zur G2. Das ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass neben anderen Problemen der älteste Nachwuchsjahrgang noch vor zwei Jahren nicht besetzt war. Zusammen möchte der Großkreutz-Clan diesen Jugendlichen eine Perspektive bieten. Das hatten die Cousins und Kumpel Schiattarella im Vorfeld in vielen Gesprächen von langer Hand geplant.
Der kurzfristige Erfolg gibt ihnen Recht. Schon nach dem ersten Jahr steht der Aufstieg der mit weiteren Freunden verstärkten ersten Mannschaft in die Bezirksliga. Nach dem 3:2 im Relegationsrückspiel gegen die SG Massen aus Unna gratulierte sogar Lukas Podolski per Videobotschaft: "Hallo Jungs vom VfL Kemminghausen. Glückwunsch zum Aufstieg in die Bezirksliga. Ihr seid noch nicht so gut wie meine Jungs. Aber ihr seid auf dem richtigen Weg. Viele Grüße aus Brasilien. Poldi."
Der 116-malige Nationalspieler sendete den Gruß aus dem Campo Bahia, dem WM-Quartier der deutschen Nationalmannschaft. Er spielte gerade gemeinsam mit Kevin Großkreutz die WM in Brasilien. Der Aufstieg hat den Daheimgebliebenen Auftrieb gegeben. Mit dem Baubeginn der Kunstrasenanlage wird nun ein neues Fundament gelegt. Es geht bergauf mit dem VfL.
Kevin Großkreutz soll dabei nicht mit seinem Geld helfen. Darauf haben sie sich in Kemminghausen alle verständigt. Der Weltmeister, der im Sommer 1992 als Dreijähriger beim VfL Kemminghausen mit dem Fußball begann, soll moralisch unterstützen. "Der Sprung von der Kreisliga A in die Bezirksliga ist größer als man denkt", hat Giovanni Schiattarella jüngst der örtlichen Presse gesteckt. Er erfordert vollen Einsatz, von jedem. Kevin Großkreutz ist dazu bereit. Wie am vergangenen Sonntag, als er kurzerhand sauber machte. Mit dem Kärcher in der Hand und der Leidenschaft im Arm.
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