FAQ: Dritte Auflage der DFB Women's Week
Aktuell läuft zum dritten Mal die DFB Women's Week. Dabei sollen aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Fokus rücken.
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Helge Kerl (r.) über Ansgar Knauff: "Jetzt kann sich sein Potenzial voll entfalten."[Foto: Getty Images/Privat Collage FUSSBALL.DE]
Manchester statt Münster, Stuttgart statt Gladbach II: Für Ansgar Knauff hat sich innerhalb der vergangenen Woche eine neue Welt aufgetan. Bis vor wenigen Tagen noch in der Regionalliga unterwegs, ist der Shootingstar von Borussia Dortmund plötzlich in aller Munde. Dass der 19-Jährige plötzlich im Viertelfinale der Champions League gegen die derzeit wohl beste Mannschaft der Welt mitmischt, kommt für Helge Kerl nicht von ungefähr. Er kennt den schnellen Außenstürmer, der am Samstag beim 3:2-Sieg des BVB beim VfB Stuttgart sein erstes Bundesligator erzielte, schon lange. Der 53-Jährige war Ansgar Knauffs langjähriger Trainer bei der SVG Göttingen. Im Gespräch mit FUSSBALL.DE verrät der Jugendfinanzchef des Oberligisten, wie er seinen Schützling früher erlebt hat und was er ihm gegen ManCity zutraut.
FUSSBALL.DE: Herr Kerl, was geht in Ihnen vor, wenn Sie Ansgar Knauff jetzt auf den großen Fußballplätzen sehen?
Helge Kerl: Es macht viel Spaß, ihn so zu erleben. Ich freue mich sehr für ihn! Natürlich wäre es einfach zu behaupten, es sei schon früher klar gewesen, dass Ansgar solch eine Entwicklung hinlegen würde, aber das weiß man ja vorher nie so genau. Er war jedenfalls schon als Kind richtig gut. Und klar war: Wenn es einer schaffen kann, dann Ansgar.
Wie haben Sie ihn denn als kleinen Jungen bei der SVG Göttingen erlebt?
"Seine große Stärke war und ist das Duell Eins-gegen-Eins. Da hat er manchmal drei, vier Gegenspieler wie Slalomstangen stehen lassen"
Kerl: Ansgar war schon mit vier Jahren im Verein und hat in der G-Jugend angefangen. Bis zur D-Jugend hat er insgesamt neun Jahre bei uns gespielt, ehe er zunächst zu Hannover 96 und dann zu Borussia Dortmund gewechselt ist. Er war sehr auffällig auf dem Platz und hat oft den Unterschied ausgemacht, obwohl wir insgesamt eine gute Mannschaft hatten.
Was waren seine besonderen Fähigkeiten?
Kerl: Was man auch heute noch sieht: Er ist schnell und unglaublich wendig, seine große Stärke war und ist das Duell Eins-gegen-Eins. Da hat er manchmal drei, vier Gegenspieler wie Slalomstangen stehen lassen. Klar, dass er recht schnell in den Fokus größerer Klubs wie Hannover 96 und Werder Bremen geraten ist, zumal er natürlich auch in der Kreisauswahl gespielt hat. Als er mit zwölf Jahren bei einem Turnier vom damaligen BVB-Trainer Jürgen Klopp zum besten Spieler ausgezeichnet wurde und eine Einladung zum Probetraining nach Dortmund erhielt, war er vorher bereits mit Hannover und Werder in Kontakt. Auch der BVB war vorher schon mit seiner Scouting-Abteilung auf ihn aufmerksam geworden und so war sein Weg in den Profifußball vorgezeichnet.
Er ist erst in der Region geblieben, in der er aufwuchs, und hat dann den Sprung zum BVB gewagt. Die richtige Entscheidung?
Kerl: In zu jungen Jahren die gewohnte Umgebung zu verlassen, fällt Kindern in dem Alter oft sehr schwer und kann sich ungünstig auf die spätere Entwicklung auswirken. Ansgar hat sich erst einmal 96 angeschlossen und ist mit 13 mehrfach in der Woche von Göttingen mit dem Zug nach Hannover gefahren. Dabei hat er die Schule nicht vernachlässigt. Das war aber ohnehin kein Problem, er war ein sehr guter Schüler auf dem Gymnasium und hätte sicherlich ein gutes Abitur absolviert, wenn er sich nicht nach der zwölften Klasse dafür entschieden hätte, sich komplett auf den Fußball zu konzentrieren.
Mit seinem noch drei Jahre jüngeren Mitspieler Youssouffa Moukoko und Giovanni Reyna hat Ansgar Knauff in der BVB-Jugend für Furore gesorgt. War es dennoch gut für ihn, dass es um ihn nicht solch einen großen Hype gab?
Kerl: Auch wenn er bodenständig ist und man daher sicher keine Sorge haben muss, dass er abhebt: Es ist ja immer besser, wenn die Jungs ein bisschen in Ruhe reifen und sich auf ihre Aufgabe konzentrieren können. Ansgar hatte vorher in der Jugend teils mit Wachstumsstörungen zu kämpfen und sich auch deshalb später entwickelt, sonst hätte er, meiner Meinung nach, vorher schon und öfter in der Jugend-Nationalmannschaft gespielt. Jetzt kann sich sein Potenzial voll entfalten.
Auch gegen Manchester City?
Kerl: Das wünsche ich ihm natürlich sehr. Mal gucken, ob er, wie im Hinspiel, sogar von Anfang an spielt oder, wie in Stuttgart, eingewechselt wird. Dass er beides kann, hat er bewiesen. Ansgar ist sicherlich ein Spieler, der mit seiner Schnelligkeit und seinen überraschenden Aktionen immer etwas bewegen kann, auch wenn er erst später in einer Partie reingeworfen wird. Und auch wenn ManCity super besetzt ist: Dortmund ist gewiss nicht chancenlos, schon das Hinspiel hätten sie nicht verlieren müssen.
Haben Sie eigentlich noch Kontakt zu Ihrem ehemaligen Schützling?
Kerl: Aktuell nicht, aber das ist auch gut so, denn gerade wollen ja alle etwas von ihm. (lacht) Wir hatten vor etwa einem Jahr zum letzten Mal Kontakt, da stand er noch nicht so im Blickpunkt wie jetzt.
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