FAQ: Dritte Auflage der DFB Women's Week
Aktuell läuft zum dritten Mal die DFB Women's Week. Dabei sollen aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Fokus rücken.
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Hat viel vor mit Traditionsklub Waldhof Mannheim: Trainer Kenan Kocak. [Foto: Imago]
Für Kenan Kocak läuft es blendend. Vor wenigen Wochen schloss der 35-jährige Ex-Zweitligaprofi seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer ab. Mit dem ehemaligen Bundesligisten und jetzigen Südwest-Regionalligisten SV Waldhof Mannheim ist Kocak auf dem besten Weg in Richtung Meisterschaft und der damit verbundenen Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga. Besonders erstaunlich: Nachdem der SV Waldhof in der vergangenen Saison noch lange Zeit um den Klassenverbleib zittern musste, rangiert der Traditionsklub jetzt mit fünf Zählern Vorsprung an der Spitze.
Im aktuellen FUSSBALL.DE -Regionalliga-Interview spricht Kenan Kocak mit dem Journalisten Christian Knoth über die bisher starke Saison, die Rolle der beiden Ex-Bundesligaspieler Hanno Balitsch und Michael Fink , den Stress während der Ausbildung zum Fußball-Lehrer und das kommende Topspiel bei den vom ehemaligen Nationaltorhüter Oliver Reck trainierten Offenbacher Kickers am Sonntag (ab 14 Uhr).
"Ich bin kein Freund davon, irgendwelche Schlüsse aus zwischenzeitlichen Tabellenständen zu ziehen. Der Fußball ist sehr schnelllebig, es kann noch viel passieren"
FUSSBALL.DE: In der vergangenen Saison entging der SV Waldhof Mannheim nur knapp dem Abstieg, aktuell ist der SVW Spitzenreiter. Wie haben Sie das angestellt, Herr Kocak?
Kenan Kocak: Insgesamt ist die Entwicklung innerhalb des Vereins in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren sensationell. In den Monaten nach meinem Amtsantritt im Juli 2013 ging es für den SV Waldhof nur um das Überleben. Wir hatten mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen, erreichten in der Saison 2013/2014 dennoch einen hervorragenden fünften Platz. Danach gab es einen großen Umbruch. Mit einem beinahe komplett neuen Kader und vielen Spielern aus der eigenen Jugend konnten wir die Liga halten. Der Klassenverbleib in der vergangenen Spielzeit war deshalb ein ebenso großer Erfolg wie unser jetziger Höhenflug. Dass wir in dieser Saison um den Titel mitmischen können, haben wir auch der finanziellen Unterstützung der Mannheimer Runde ( Gesellschaft zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, Anm. d. Red. ) zu verdanken. Man darf aber trotz des sportlichen Erfolgs nicht außer Acht lassen, dass wir uns immer noch in der Konsolidierungsphase befinden.
FUSSBALL.DE: Welche Rolle spielen die beiden Ex-Bundesligaprofis Hanno Balitsch und Michael Fink, der nebenbei auch als Ihr Assistent fungiert?
Kocak: Klar ist, dass vor allem die jungen Spieler von der Präsenz eines so erfahrenen Duos profitieren. Die beiden geben die Richtung vor und sind extrem wichtig für die Mannschaft. Allerdings finde ich es unfair, wenn man den Erfolg des Teams nur auf zwei Spieler zurückführt. Auch Hanno und Michael könnten nichts reißen, wenn der Rest der Mannschaft nicht funktionieren würde. Wir haben eine homogene Truppe, in der jeder seinen Teil dazu beträgt, dass wir aktuell die Tabelle anführen.
FUSSBALL.DE: Vor allem defensiv ist Ihre Mannschaft stark. In den zurückliegenden neun Begegnungen gab es nur zwei Gegentreffer. Insgesamt mussten Ihre Torhüter erst elfmal hinter sich greifen. Was ist das Erfolgsgeheimnis?
Kocak: Das ist ein Produkt des gesamten Teams. Wir fangen bereits im Angriff an zu verteidigen, arbeiten gut gegen den Ball. Entscheidend ist auch, dass wir uns für jeden Gegner einen eigenen Plan zurechtlegen, die Stärken des Kontrahenten frühzeitig erkennen und neutralisieren.
FUSSBALL.DE: Mannheim spielte einst unter Trainerlegende Klaus Schlappner sogar in der Bundesliga, die Stadt lechzt nach Profifußball. Ist die große Euphorie spürbar?
Kocak: Auf jeden Fall. Es freut mich ungemein, dass wir einen Verein mit einer so großen Tradition wieder zum Leben erweckt haben.
FUSSBALL.DE: Zwischen Waldhof Mannheim, der SV 07 Elversberg, dem SV Eintracht Trier und Ihrem nächsten Gegner Kickers Offenbach zeichnet sich ein Vierkampf um die beiden Plätze für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga ab. Wie bewerten Sie acht Spieltage vor dem Saisonende die aktuelle Tabellensituation?
Kocak: Ich bin kein Freund davon, irgendwelche Schlüsse aus zwischenzeitlichen Tabellenständen zu ziehen. Der Fußball ist sehr schnelllebig, es kann noch viel passieren. Unsere hundertprozentige Konzentration liegt auf der kommenden Aufgabe in Offenbach.
FUSSBALL.DE: Der OFC ist Vierter, hat ebenfalls seit neun Begegnungen nicht verloren. Wie schätzen Sie die Mannschaft von OFC-Trainer Oliver Reck vor dem Liga-Hit am Bieberer Berg ein?
Kocak: Offenbach besitzt eine große individuelle Qualität, ist mit vielen robusten Spielern gespickt und daher physisch sehr stark. Außerdem ist der OFC bei Standards gefährlich. Wir tun gut daran, so wenige Freistöße und Eckbälle wie möglich zuzulassen. Klar ist, dass wir mit drei Punkten im Gepäck wieder nach Mannheim reisen wollen.
FUSSBALL.DE: In der vergangenen Woche waren Sie bei der live von Sport1 übertragenen Partie zwischen Kickers Offenbach und der SV 07 Elversberg (1:1) als Co-Kommentator im Einsatz. Wie gefiel Ihnen die etwas andere Sicht auf das Spiel?
Kocak: Es war definitiv eine Erfahrung wert. Die Zusammenarbeit mit Kommentator Jörg Dahlmann hat mir sehr viel Spaß gemacht.
FUSSBALL.DE: Haben Sie denn von der Kommentatoren-Bühne aus auch den kommenden Gegner aus Offenbach genau analysieren können?
Kocak: Ganz ehrlich: Nein, das blieb ein wenig auf der Strecke. Ich musste das komplette Spiel beobachten, konnte mich nicht nur auf Offenbach konzentrieren. In dieser Woche haben wir aber genug Zeit, um uns ausführlich mit dem Gegner auseinanderzusetzen.
FUSSBALL.DE: Sie haben vor wenigen Wochen die Ausbildung zum Fußball-Lehrer abgeschlossen. Wie würden Sie die Zeit beschreiben, in der Sie gleichzeitig Trainer in Mannheim und Schüler im über 200 Kilometer entfernten Hennef in Nordrhein Westfalen waren?
Kocak: Es waren sehr intensive, anstrengende und lehrreiche zehn Monate. Ich musste zwischenzeitlich durchaus kämpfen, um das Ziel Fußball-Lehrer neben meiner Tätigkeit in Mannheim zu erreichen. Ich bin sehr dankbar, dass ich 2015 die Zusage vom Deutschen Fußball-Bund für den Lehrgang erhalten hatte und froh, dass ich die Ausbildung unter dem deutschen U 20-Nationaltrainer Frank Wormuth genießen durfte.
FUSSBALL.DE: Sind Sie dennoch froh, dass der Stress jetzt vorbei ist?
Kocak: Ja, die Erleichterung ist groß. Das ständige Pendeln zwischen Mannheim und Hennef war mit viel Aufwand verbunden. Aber es hat sich ja gelohnt. Außerdem bin ich ein Mensch, der Herausforderungen liebt und immer wieder Neues lernen will. Stillstand ist für mich ein Rückschritt.
FUSSBALL.DE: Hat sich durch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer Ihre Arbeitsweise verändert?
Kocak: Ich habe mich weiterentwickelt, neuen Lernstoff erhalten und einiges mitgenommen, was ich jetzt in meine Arbeit als Trainer einfließen lassen kann. Es wäre ja auch komisch, wenn ich nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Fußball-Lehrer genau so schlau wäre wie vorher, oder? (lacht)
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