Dass es für den ehemaligen Bundesligisten Wuppertaler SV in der Regionalliga West in dieser Saison so gut läuft, ist auch der Verdienst von Marco Königs. Der 31 Jahre alte Torjäger und langjährige Drittligaprofi (insgesamt 190 Einsätze für Preußen Münster, den SV Wehen Wiesbaden, SSV Jahn Regensburg, Fortuna Köln, Würzburger Kickers und Hansa Rostock) traf bereits fünfmal und ist mit dem WSV seit 13 Begegnungen unbesiegt. In der Tabelle rangiert Wuppertal nur vier Zähler hinter Spitzenreiter Rot-Weiss Essen auf Platz drei. Der zweitplatzierte SC Preußen Münster ist lediglich einen Zähler entfernt.
Obwohl der WSV in der zurückliegenden Spielzeit Tabellenzwölfter wurde und der Traditionsklub sportlich wie wirtschaftlich keine einfache Zeit hinter sich hat, kommt die bisher starke Saison für Routinier Königs nicht überraschend. "Wir haben uns im Sommer exzellent verstärkt und wussten, dass wir eine gute Rolle in der Liga spielen können", betont der ehemalige Nachwuchsspieler von Fortuna Düsseldorf .
Als Erfolgsgeheimnis nennt Königs die Teamchemie. "Es passt einfach überragend bei uns in der Mannschaft", so Königs. "Jeder fightet für jeden, auch neben dem Platz verstehen wir uns alle prächtig." Zuletzt setzte sich der frühere Bundesligist im Traditionsduell gegen Alemannia Aachen 5:0 durch, auch Königs steuerte einen Treffer bei. Bei solchen Ergebnissen ist es nur logisch, dass der WSV mit dem Thema Aufstieg konfrontiert wird.
Für sechs Drittligaklubs aktiv
"Natürlich wäre es ein Traum für mich, noch einmal aufzusteigen und erneut in der 3. Liga zu spielen"
"Es ist aber der falsche Saisonzeitpunkt, um darüber zu sprechen", sagt Marco Königs, der auch auf die große Konkurrenz anspielt. Mit seinen Ex-Klubs Fortuna Köln und Preußen Münster sowie Spitzenreiter Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen gibt es in der West-Staffel viele ambitionierte Vereine, die die Rückkehr in den Profifußball anpeilen. "Wir wollen einfach so lange wie möglich unsere Serie fortsetzen. Dann werden wir sehen, was dabei herausspringt", so Königs, der aber betont: "Natürlich wäre es ein Traum für mich, noch einmal aufzusteigen und erneut in der 3. Liga zu spielen."
Im Profibereich war der 1,89 Meter große Mittelstürmer bereits einige Jahre erfolgreich aktiv. In der 3. Liga spielte er in acht Spielzeiten bei sechs verschiedenen Klubs. Damit ist Königs im Drittliga-Ranking der "Wandervögel" in den Top 10 zu finden. Zum Vergleich: Auf Platz eins rangiert Rekordspieler Robert Müller vom Greifswalder FC aus der NOFV-Oberliga Nord mit acht Vereinen in elf Jahren.
16 Saisontore für Fortuna Köln
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Seine beste Saison spielte Königs 2015/2016 im Trikot von Fortuna Köln, damals gelangen ihm 16 Treffer. "Bei Fortuna Köln hatten wir ein super Team und mit Uwe Koschinat einen Toptrainer", erinnert sich Königs zurück an seine erfolgreichste Zeit. Der Lohn war 2016 der Wechsel in die 2. Bundesliga zu den Würzburger Kickers. Bei den Unterfranken absolvierte der Rechtsfuß sogar 28 Einsätze im Unterhaus des deutschen Fußballs. Es folgte eine weitere Saison bei den Kickers in der 3. Liga, bevor er mit Hansa Rostock und Preußen Münster zwei weitere Drittligastationen verzeichnete. Außerdem war Königs in der 3. Liga noch für den SV Wehen Wiesbaden und Jahn Regensburg am Ball.
"Ich hatte überall eine schöne Zeit, auch wenn ich teilweise nur kurz bei den Vereinen war", sagt Marco Königs, der sich im Sommer 2020 jedoch bewusst für einen Wechsel zum Wuppertaler SV in die Regionalliga West entschied.
Das Trainingsgelände in Wuppertal ist für den in Solingen geborenen Königs nur rund 15 Minuten entfernt. Gemeinsam mit seiner Frau Eva, die während seiner Profikarriere viel für ihn gependelt war, möchte er nun ein ruhigeres Leben in der Nähe seiner Heimatstadt führen. Beim WSV kann Königs Heimatnähe und sportliche Ambitionen verknüpfen.
Geht die Serie weiter?
Deshalb ist es für ihn auch gut vorstellbar, noch lange für Wuppertal zu kicken. "Es läuft sehr gut und ich fühle mich wohl", so der Angreifer. "Der Fußball ist zwar schnelllebig und es kann viel passieren. Grundsätzlich habe ich aber erst einmal nicht vor, den Verein wieder zu verlassen."
Schließlich hat Königs mit Wuppertal ein großes Ziel vor Augen: im altehrwürdigen Stadion am Zoo die Rückkehr in den Profifußball feiern. Und wer weiß? Vielleicht erfüllt sich dieser Traum ja schon früher, als man denkt. Klar ist: Der WSV und Königs stellen in der Regionalliga West eindrucksvoll unter Beweis, dass sie sich nicht vor der Konkurrenz aus Essen oder Münster verstecken müssen. Am Samstag (ab 14 Uhr) soll bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach zunächst einmal die Serie ausgebaut werden und das 14. Spiel in Folge ohne Niederlage folgen.
Autor/-in: Christian Knoth/MSPW