Heute im Kurzpass kurios: Jede Menge Tore! Dafür verantwortlich: Martin Gütke vom TuS Harpen, der seine Mannschaft mit einem Fünf-Minuten-Hattrick in der Schlussphase des Spiels zu einem Sieg verhalf. Und auch bei der Aufholjagd der Sportfreunde Hüingsen fielen reichlich Treffer. Nach einem 0:4-Rückstand zur Pause gelangen dem Team noch sieben Tore.
Kantersieg und Rekordzeit-Hattrick
Ein 6:0 für den TuS Harpen IV klingt nach einem deutlichen Sieg, doch der hat in der Kreisliga C erst einmal auf sich warten lassen. Beim Spiel gegen den DJK RW Markania Bochum fiel nach diversen vertanen Chancen erst in der 25. Minute nach einem Freistoß das 1:0 für die Heimmannschaft. Nur zwei Minuten später feuerte Martin Gütke den Ball dann zum 2:0-Pausenstand ins Netz.
Die Stimmung bei der TuS in der Kabine: nach zu viel ungenutzten Torchancen nicht sonderlich gut - auch nicht bei Martin Gütke, der zur Pause ausgewechselt wurde und, so berichtet er FUSSBALL.DE, auch mit seiner Leistung bis dato nicht zufrieden gewesen sei.
"Wir waren tot. Wir lagen am Boden. Aber die Halbzeitansprache muss so was von gefruchtet haben"
Kurz nach dem Seitenwechsel traf Mirko Volkmann dann zum 3:0. Der Sieg schien in der 50. Spielminute schon in trockenen Tüchern, aber Martin Gütke, der in der 81. Minute wieder eingewechselt wurde, drehte nochmal richtig auf: Er schoss das 4:0 (82. Minute), eine Minute später das 5:0 und um den Hattrick perfekt zu machen, legte er wiederum nur drei Minuten später zum 6:0 nach. Zwischenzeitlich, so Gütke, meinte der Verteidiger der gegnerischen Mannschaft, er solle doch bei ihnen spielen, damit sie auch jemanden hätten, der mal ins Tor treffe. "Vom Spielfeldrand habe ich nur gehört, dass es unfair sei, mich noch einmal einzuwechseln", grinst der viermalige Torschütze.
Seine Erklärung für diesen Torrausch: "Ich habe wohl einen guten Tag erwischt und ein bisschen Glück gehört immer dazu." Mit sich selbst war Gütke nach der fulminanten zweiten Hälfte natürlich doch noch zufrieden: "Ich habe die Chancen verwertet, die ich in der ersten Halbzeit liegen gelassen habe. Am Ende war das Ergebnis also gerechtfertigt." Und so ein Viererpack sei für ihn schon etwas Besonderes, drei Treffer kämen bei seinen Einsätzen aber regelmäßiger vor. Die Devise als Tabellenzweiter für die nächsten Spiele - selbsterklärend: Jedes Spiel gewinnen und am Ende der Saison aufsteigen. Gütkes Ziel sei es, "der Mannschaft bestmöglich zu helfen", sein Bestes zu geben und vor allem Tore zu schießen.
Irre Aufholjagd nach 0:4-Halbzeitstand
Manchmal gibt es einfach solche Spiele. Das eigene Team liegt plötzlich mit 0:4 zurück, obwohl es die Partie bis dahin klar dominiert hat. Genau diese Situation haben vergangenes Wochenende die Sportfreunde Hüingsen in der Bezirksliga-Partie gegen den SuS Langscheid/Enkhausen erleben müssen. Aufgeben kam jedoch nicht in Frage und Hüingsen schaffte es tatsächlich noch das Spiel zu drehen. Und wie! Am Ende konnten sich die Sportfreunde über einen 7:4-Erfolg freuen.
Nach 45 Minuten sprach zunächst nichts für einen Punkterfolg. "Wir waren eigentlich spielerisch überlegen, aber durch individuelle Fehler sind wir dann ins Hintertreffen geraten", erklärt Uwe Hausherr, Sportlicher Leiter der SF Hüingsen. Die Gäste spielten äußerst effektiv, nutzten die Fehler der Sportfreunde eiskalt aus und führten dadurch zur Halbzeit mit 4:0. Kaum einer glaubte zu dem Zeitpunkt noch an die Wende, auch Hausherr nicht: "Wir waren tot. Wir lagen am Boden. Aber die Halbzeitansprache muss so was von gefruchtet haben."
Das Heimteam um Spielertrainer Giancarlo Fiore war auch nach der Pause die aktivere Mannschaft. Hüingsens erster Treffer des Tages erzielte jedoch Langenscheids Jonas Werthschulte, der den Ball nach einem Freistoß unglücklich ins eigene Netz abfälschte. Diese eine Aktion reichte aus, damit ein Ruck durch das ganze Team ging. "Als das erste Tor fiel, hat man gemerkt, dass das nicht der letzte Treffer bleiben würde", sagt Hausherr. Und der Sportliche Leiter sollte Recht behalten.
Nachdem Sascha Barnefske den Ball aus 16 Metern zum 2:4 ins Eck schoss, geriet der Gegner endgültig ins Schwimmen. Durch zwei Ecken kamen die Sportfreunde schließlich zum Ausgleich. Es folgte die 77. Minute, als ein abgeblockter Ball vor den Füßen von Fiore landete, der zum Führungstreffer einnetzte. Ab da kannten Spieler und Fans kein Halten mehr. "Unser Spielertrainer ist zur Eckfahne gelaufen, als ihm schon etliche Zuschauer entgegenrannten. Das waren Szenen, als hätten wir gerade die Deutsche Meisterschaft gewonnen", beschreibt Hausherr den Jubelrausch nach dem 5:4.
Anschließend dachte Hüingsen gar nicht daran, diesen knappen Vorsprung zu verwalten. Die Mannschaft lief nach vorne und legte noch zwei Tore zum 7:4-Endstand nach. "Das Ergebnis wäre fast sogar noch höher ausgefallen, wenn da nicht einige Lattenkracher dabei gewesen wären", meint Hausherr, der von dieser Mannschaft eine vergleichbare Aufholjagd noch nie erlebt hatte. Diese Wende mit sieben Toren in einer Halbzeit wird daher definitiv in Hüingsens Vereinsgeschichte eingehen.
Autor/-in: Lisa Brautmeier/Jana Schmidt