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Sebastian Maier: "Ich versuche viel mit den Jungs zu sprechen, diese Art habe ich früher an meinen Trainern sehr geschätzt."[Foto: Verein]
Zehn Spiele in der Bundesliga, 136 Einsätze eine Etage tiefer und weitere 77 Partien in der 3. Liga: Die Vita von Sebastian Maier kann sich sehen lassen. Nach 14 Jahren als Profi schlägt der ehemalige Mittelfeldmann von 1860 München, Hannover 96, dem FC St. Pauli und dem VfL Bochum nun ein neues Kapitel auf – in seiner Geburtsstadt Landshut. Der 31-Jährige, der früher unter anderem mit Nationalspieler Niclas Füllkrug bei Hannover 96 auflief, ist neuer Spielertrainer beim Landesligisten SpVgg Landshut. Wie er seine Aufgabe bei der "Spiele" angeht und warum er von Sandro Wagner schwärmt, erzählt er im Interview mit FUSSBALL.DE.
FUSSBALL.DE: Herr Maier, war es klar, dass Sie nach dem Ende der Profikarriere Trainer werden würden?
Sebastian Maier: Nein, das war nicht klar, weil man im Leben nicht immer alles hundertprozentig im Voraus planen kann. Allerdings war ich schon als Spieler jemand, der in der Kabine gut zugehört und sich Gedanken gemacht hat, wenn der Trainer etwas gesagt hat. Da ich aber ab dem 1. September in einem Landshuter Unternehmen im Bereich Sportmarketing anfange, hat es vom Timing jetzt alles super gepasst.
Spielte auch eine Rolle, dass Sie mit Ihrem letzten Verein Unterhaching abgestiegen sind und sich daher eh neu orientieren mussten?
Maier: Das war auch ein Faktor, aber irgendwann kommt als Profisportler ohnehin der Zeitpunkt, an dem man sich entscheiden muss, wie es weitergeht. Ich habe im Fußball sehr viel erlebt und hatte unheimlich schöne Jahre bei tollen Traditionsvereinen. Wenn man mir als kleiner Junge gesagt hätte, du trägst das Löwen-Trikot, lebst in Hamburg und spielst auf St. Pauli oder sogar in der Bundesliga, dann hätte ich das sofort unterschrieben.
"Wenn man mir als kleiner Junge gesagt hätte, du trägst das Löwen-Trikot, lebst in Hamburg und spielst auf St. Pauli oder sogar in der Bundesliga, dann hätte ich das sofort unterschrieben."
Was waren die absoluten Highlights Ihrer Karriere?
Maier: Das war schon der Aufstieg mit Hannover in die Bundesliga. Bei 96 hatten wir eine coole Truppe mit unter anderem Martin Harnik, Niclas Füllkrug, Oliver Sorg und Felix Klaus, zu dem ich nach wie vor engen Kontakt habe. Aber auch die ersten Jahre bei 1860, die besondere Atmosphäre am Millerntor auf St. Pauli oder der Aufstieg mit Unterhaching, das waren schon herausragende Erlebnisse und bewegende Zeiten.
Wie war es denn, zum ersten Mal in der Kabine nicht bei den Mitspielern zu sitzen, sondern vor den Jungs zu stehen und die Marschroute für die nächsten Tage vorzugeben?
Maier: Das ist sicherlich eine andere Nummer, weil du ja noch im Kopf hast, dass du viele Jahre auf der anderen Seite gesessen hast. Von daher war es eine neue Situation, als wir mit dem ersten Training in die Vorbereitung gestartet sind. Leider habe ich mir im ersten Testmatch gegen Pfaffenhofen eine Knieverletzung zugezogen, sodass es mit dem Mitspielen erst einmal nichts wird. Das hat aber auch eine gute Seite, denn so konnte ich mich zunächst voll und ganz auf meine Aufgabe als Coach konzentrieren.
Wie sind Sie denn als Trainer?
Maier: Ich denke, dass ich ein eher ruhiger, sachlicher Typ bin. Allerdings bin ich sehr ehrgeizig, das war schon als Spieler so. Wenn mir also etwas gegen den Strich geht und es nicht rundläuft, kann ich auch mal ungemütlich werden. Insgesamt versuche ich, viel mit den Jungs zu sprechen, diese Art habe ich früher an meinen Trainern sehr geschätzt.
Von wem haben Sie sich da am meisten abgeschaut?
Maier: Von Sandro Wagner! Ich habe keinen Trainer erlebt, der so empathisch ist und so gut auf seine Spieler eingeht. Er ist ein absolutes Vorbild, wie man eine Gruppe leitet. Dass Sandro mal als Trainer in der Bundesliga landen wird, war uns allen damals in Unterhaching klar.
Bei der SpVgg Landshut ist die Maier-Familie sehr präsent: Ihr Vater Manfred ist der erste Vorsitzende, Ihre beiden Brüder Max und Johannes als Sportlicher Leiter beziehungsweise Ihr Co-Trainer im Verein engagiert.
Maier: Das stimmt sicherlich, es gibt aber auch andere Verantwortliche im Verein, die wichtige ehrenamtliche Arbeit leisten. Bevor ich zugesagt habe, dass ich nach Landshut zurückkommen werde, haben wir auch über diese Konstellation diskutiert. Unser Papa ist aber schon so lange im Verein, dass das kein Kriterium sein sollte, wenn ich jetzt noch dazukomme. Max organisiert gerne, und Johannes war vorher als Jugendtrainer aktiv. So erhoffen wir uns, aus allen Maiers das Beste für die ‚Spiele‘ herausholen zu können.
Können Ihre beiden Brüder auch kicken, oder ist das ganze Talent bei Ihnen gelandet?
Maier: Beide waren auch sehr talentiert. Max und ich haben früher als Kinder immer zusammen gebolzt, wir sind ja nur zwei Jahre auseinander. Er war auch zum Probetraining bei 1860 und in Regensburg eingeladen, daraus hat sich dann aber nichts ergeben. Johannes ist fast sieben Jahre jünger als ich und durfte als Nachzügler ab und zu mit den Großen kicken. Für mich gab es nichts anderes als Fußball und Schule, ich durfte ja schon mit elf Jahren zu 1860 wechseln und dann zwei Jahre später ins 1860-Nachwuchsinternat ziehen. Dieses Privileg ist den anderen beiden verwehrt geblieben. Dass es für mich dann geklappt hat und sich der ganze Aufwand und Verzicht mit dieser Laufbahn als Profi belohnt wurde, macht mich schon stolz. Die beiden haben mich dabei immer total unterstützt und nie neidisch darauf reagiert.
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