Progon Maloku wurde 2017 mit dem FC Bayern München deutscher B-Jugendmeister, anschließend wechselte der 18-Jährige zu Lazio Rom und unterschrieb einen Profivertrag. Den Großteil seiner Jugendzeit verbrachte der Angreifer aber im bayerischen Amateurfußball, etwa beim SC Fürstenfeldbruck. Einer seiner Entdecker, DFB-Stützpunktkoordinator Peter Wimmer aus Südbayern, erinnert sich im Gespräch mit FUSSBALL.DE an seinen ehemaligen Schützling und erklärt dessen ungewöhnlichen Werdegang.
Peter Wimmer weiß sofort, wer Progon Maloku ist: „Sein Spitzname ist Goni. Wir haben ihn 2011 am DFB-Stützpunkt Fürstenfeldbruck aufgenommen und anschließend vier Jahre dort gefördert.“ Aufgefallen war der damals elfjährige Maloku bei einem Talentsichtungstag. Wimmer erkannte dort sein Talent und nahm ihn ohne zu zögern in das Talentförderprogramm des DFB auf. Und der erfahrene Trainer weiß, wovon er spricht: Weltmeister Bastian Schweinsteiger, U 21-Europameister Julian Pollersbeck oder Julian Weigl gingen bereits durch seine Hände.
Ob es Maloku genauso weit schafft wie seine prominenten Vorgänger, wird sich zeigen. Allerdings gerät Wimmer beim Gedanken an den jungen Angreifer ins Schwärmen: „Er hat die gleichen Voraussetzungen wie Leroy Sané und seine Spielweise ähnelt der von Franck Ribery.“ Kurz gesagt: Maloku ist technisch stark, kreativ, schnell und auch noch torgefährlich. Mit diesen Eigenschaften hat es der 18-Jährige zunächst bis in die Regionalauswahl Südbayern geschafft, parallel spielte er weiterhin beim SC Fürstenfeldbruck. Aber Maloku hatte laut Wimmer auch einen großen Nachteil: „Er war im Vergleich zu den anderen Jungs seines Jahrgangs körperlich zu schwach. Ihm fehlte das Durchsetzungsvermögen. Es gab immer Spieler, die höher eingeschätzt wurden als er.“
Wimmer lässt dennoch seine Kontakte spielen und hilft dabei, den talentierten Kicker im Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern unterzubringen. „Bevor es das Talentförderprogramm gab“, erklärt Wimmer, „wäre ein Spieler wie er noch durch das Raster gefallen, weil er sich körperlich nicht dursetzen konnte. Jetzt bleiben sie immer im Fokus und können später doch noch den Sprung schaffen.“ Wichtig sei es, als Trainer den Mut zu haben, Spieler trotz kleinerer Defizite doch zu behalten und ihnen Wertschätzung entgegenzubringen.
"Goni kann es schaffen. Es kommt darauf an, ob es dort jemanden gibt, der ihm eine Chance gibt"
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Zwar hat Wimmer auch Weltstars wie Schweinsteiger begleitet, mindestens genauso sehr freut er sich aber auch über ehemalige Schützlinge, die es über Umwege doch noch in den Profibereich schaffen: „Man sollte immer auch die zweite Schiene fördern, es lohnt sich.“
Kontakt zu Maloku hat er mittlerweile nicht mehr, im Auge behalten will Wimmer ihn aber dennoch und dessen Entwicklung aus der Ferne genau verfolgen. „Goni kann es dort schaffen. Es kommt darauf an, ob es dort jemanden gibt, der ihm eine Chance gibt.“ Denn: Glück, sagt Wimmer, spiele auch immer eine entscheidende Rolle.