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Fußballverrückte Brüder: Daniel und Florian Neuhaus (v.l.).[Foto: privat]
Zwölf Stunden, nachdem Florian Neuhaus nach dem 2:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft in der UEFA-Nations-League in der Ukraine auf dem Flughafen Köln/Bonn landete, stand sein Bruder Daniel fast 600 Kilometer weiter südlich auf einem kleinen Sportplatz in Landsberg am Lech in Oberbayern.
Der FC Penzing hat in der Kreisliga Zugspitze den TSV Bernbeuren zu Gast. Weil in Bayern die Saison 2019/2020 nicht wegen der Corona-Pandemie abgebrochen, sondern nur unterbrochen wurde, ist es für beide Teams nun das 20. Spiel der Doppelsaison 19/21. Nicht nur für Daniel Neuhaus, der im Sommer 2019 vom Landesligisten TSV Landsberg nach Penzing gewechselt ist, weil er aus beruflichen Gründen im Fußball kürzertreten muss, eine ungewohnte Situation: "Das ist schon komisch, dass man nach einem halben Jahr Pause mittendrin wieder anfängt. Wir haben eine neue Mannschaft, da uns einige Spieler im Sommer verlassen haben, und müssen uns erst einmal finden."
Im Interview mit FUSSBALL.DE erklärt der 28-Jährige, warum ihn das bemerkenswerte Debüt seines jüngeren Bruders im Trikot des Weltmeisters von 2014 nicht sonderlich überrascht hat.
FUSSBALL.DE: Daniel Neuhaus, wie bewerten Sie das Debüt Ihres Bruders Florian für die deutsche A-Nationalmannschaft am vergangenen Mittwoch in Köln gegen die Türkei?
"Wenn Flo spielt, bin ich immer sehr nervös und kann da keinen Menschen um mich herum haben"
Daniel Neuhaus: Zunächst einmal bin ich sehr stolz auf ihn, dass er das erreicht hat, wovon er schon als Kind geträumt hat und was sich sicher jeder Fußballer wünscht. Durch seine guten Leistungen bei Borussia Mönchengladbach hatte er sich die Nominierung auch verdient. Dass er dann gegen die Türkei von Anfang an spielt und solch einen starken Auftritt zeigt, freut mich riesig.
Waren Sie überrascht, dass er so selbstbewusst, mit seinen Läufen durch das gesamte Mittelfeld ja teilweise sogar frech aufgespielt hat?
Neuhaus: Nein! Das ist einfach seine Art auf dem Platz. Er will immer den Ball haben, das war schon in der Jugend so. Deswegen war für mich klar, dass er seine Chance in der Nationalmannschaft nutzt und auf sich aufmerksam machen will.
Bundestrainer Joachim Löw hat ihn auch gelobt...
Neuhaus: Das ist natürlich überragend und eine tolle Anerkennung seiner Leistung.
Kurz nach seinem schönen Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 war er auch am 2:2 durch die Türkei beteiligt...
Neuhaus: Das war ein klares Foul, das der Schiedsrichter leider nicht gepfiffen hat. Wäre in dem Spiel ein Videoassistent dabei gewesen, hätte er sich bei der Szene mit Sicherheit eingeschaltet.
Haben Sie nach dem Spiel mit Florian über die beiden Tore gesprochen?
Neuhaus: Klar, wir telefonieren oder schreiben nach jedem Spiel. Er hat sich wegen der Szene, die zum 2:2 geführt hat, zunächst Gedanken gemacht, das ist typisch für ihn. Ich habe ihm aber sofort gesagt, dass er sich das aus dem Kopf schlagen soll, denn es war ja nicht sein Fehler, und insgesamt hat er ja ein super Spiel gemacht.
Haben Sie das Spiel zusammen mit der Familie gesehen?
Neuhaus: Nein. Wenn Flo spielt, bin ich immer sehr nervös und kann da keinen Menschen um mich herum haben (lacht) .
Wenn in Köln mehr Zuschauer zugelassen worden wären, wären Sie dann hingefahren?
Neuhaus: Auf jeden Fall! Ich bin zwar beruflich momentan sehr eingespannt, aber dafür hätte ich versucht, einen Tag frei zu bekommen.
Florians Gladbacher Teamkollege Jonas Hofmann und der Dortmunder Mo Dahoud sind gegen die Türkei ebenfalls zu Ihrem Debüt gekommen. Dahoud wurde allerdings dann, wie drei andere Spieler, nicht mehr für das Nations-League-Spiel in der Ukraine mitgenommen. Hatten Sie befürchtet, dass auch Ihr Bruder nach Hause fahren muss?
Neuhaus: Das wäre nach seiner starken Leistung sehr schade gewesen, ist aber, zum Glück, nicht so gekommen. Bei der Konkurrenz im deutschen Mittelfeld allerdings hätte man ja nicht ausschließen können, dass es vorerst bei der Nominierung nur für das Testspiel gegen die Türkei bleibt.
Gegen die Ukraine und die Schweiz kam Ihr Bruder nicht zum Einsatz. Sind Sie darüber enttäuscht?
Neuhaus: Ich hätte ihm natürlich von Herzen gegönnt, dass er sich erneut zeigen kann, aber das Wichtigste ist, dass er erst einmal dabei geblieben ist. Auf seiner Position hat er Weltklasseleute wie Joshua Kimmich und Toni Kroos vor sich, da ist die Konkurrenz unglaublich groß.
Denken Sie, dass er bei der EM 2021 dabei ist?
Neuhaus: Auch das wünsche ich ihm sehr. Wenn er in Gladbach so weiter macht wie zuletzt, ist die Chance, dass er nächstes Jahr nominiert wird, sicher da. Falls es nicht klappen sollte, ist er aber noch jung genug, um bei einem späteren großen Turnier dabei zu sein.
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