Finaltag: Diese Paarungen stehen fest
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Just Choupo-Moting mit seinem Sohn, Bundesligaprofi Eric Maxim, und im Dress des FC St. Pauli. [Foto: Fotos privat; Collage FUSSBALL.DE]
Altona 93 gegen den Walddörfer SV, die Frauen-Sonderklasse in Hamburg. Ein ganz normales Amateurfußballspiel, wie tausende andere in Deutschland. Wenn da nicht der Schiedsrichter wäre, denn der ist nicht nur an der Elbe bekannt. Sein Name: Choupo-Moting. Just Choupo-Moting, Vater des Schalker Bundesligaprofis Eric Maxim Choupo-Moting, steht in Hamburg regelmäßig als Unparteiischer auf dem Platz – wenn er nicht gerade den nächsten Karriereschritt seines Sohnes plant. Die neueste Folge unserer Serie Familienbande.
Seit 35 Jahren lebt der Kameruner in Deutschland. In Hamburg heiratet er eine Deutsche, dann kommt Eric Maxim zur Welt und seine Welt ändert sich. „Bis Maxim anfing zu spielen, hatte ich mit Fußball eigentlich nicht viel zu tun“, gibt Just Choupo-Moting zu. „Ich selbst habe vorher Basketball gespielt. Mit Maxim wurde alles anders, da wurde der Fußball plötzlich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und natürlich bin ich mit zu jedem seiner Spiele gegangen.“
Eric Maxim Choupo-Motings erster Verein ist der FC Teutonia 05 im Ortsteil Ottensen. Mit elf Jahren wechselt er zu Altona 93, wo sein Papa zwischenzeitlich sogar sein Trainer ist. „Ich war immer ein Autodidakt und habe mir alles selbst beigebracht“, sagt Just Choupo-Moting. Mit 14 wagt der begabte Filius den Sprung zum FC St. Pauli und geht ein Jahr später zum HSV. Just Moting begleitet seinen Sohn selbstverständlich weiterhin bei jedem Spiel, aber er bleibt dem Kiezklub vom Millerntor auf eine andere Art treu – er meldet sich auf St. Pauli als Schiedsrichter an und bleibt es bis heute.
"Ich sage den Kindern vor dem Spiel, dass sie fair spielen sollen, so wie Maxim. Ich finde, dass er ein sehr gutes Vorbild auf dem Platz ist. Er spielt nie absichtlich foul oder verhält sich unkorrekt"
„Ich pfeife nur Jugend- und Altherren-Spiele, in der Woche. Am Wochenende möchte ich frei haben, um Maxims Spiele sehen zu können“, sagt Just Choupo-Moting. „Ich bin immer dabei, auch bei Europapokal-Partien oder Länderspielen.“ Beim DFB meldet er sich als Schiedsrichter aber nicht mit seinem vollen Nachnamen an, sondern als Just Moting: „Das habe ich gemacht, damit man mich nicht mit meinem Sohn verwechselt.“
Denn Eric Maxim Choupo-Moting macht inzwischen Karriere, wird Bundesligaprofi und Nationalspieler. Erst spielt er für Deutschland, von der U 18 bis zur U 21, ehe sich vor der WM 2010 in Südafrika Kameruns damaliger Nationaltrainer Paul Le Guen meldet. „Choupo“ nimmt die Chance wahr und spielt seitdem für das Heimatland seines Vaters – der wiederum als sein Berater die Fäden zieht. „Als Maxim Profi wurde, hat er sich gewünscht, dass ich mich um seine Laufbahn kümmere. Das mache ich natürlich gerne“, sagt Just Choupo-Moting. „Die offizielle Fifa-Lizenz besitze ich nicht. Alles, was man als Spielerberater wissen muss, habe ich mir selber beigebracht. Und seit Maxims Wechsel von Mainz nach Schalke kooperiere ich als Berater mit der Agentur Rogon.“
Das nötige Knowhow für den Beraterjob bringt sich Just Choupo-Moting längst vorher bei. Er studiert in Hamburg BWL, will eigentlich im Sportmanagement arbeiten, doch dann kommt es beruflich anders. „Ich habe vor etwa 20 Jahren als Sozialpädagoge bei der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe e. V. angefangen. Jahrelang war ich dort und bis vor zwei Jahren Betriebsratsvorsitzender“, berichtet Just Choupo-Moting. In der Freizeit macht er gerne Musik, tritt mit der Band Kamerun Express bei Veranstaltungen auf. „Mit der Musik habe ich das Geld für mein Studium verdient.“ Er spielt Bassgitarre, Keyboard und E-Gitarre spielt. Auch bei Eric Maxims Hochzeitsfest mit dessen Jugendliebe Nevin Darko im Sommer 2015 sorgt der Papa für die Live-Musik.
Wenn die Zeit es zulässt, steht Just Choupo-Moting aber selbst auf dem Platz. Derzeit machen ihm Rückenprobleme zu schaffen, sodass die Amateurkicker in Hamburg auf den nächsten Einsatz des Schiedsrichters mit dem prominenten Namen wohl noch etwas warten müssen. „Jugendspiele zu pfeifen, macht mir besonders viel Spaß. Die Kids fragen mich dann oft: Sind Sie der Vater von Eric Maxim, dem Fußballprofi?“, erzählt Just Choupo-Moting. „Wenn ich Autogrammkarten von ihm dabei habe, dann gebe ich den Kindern natürlich auch gerne welche. Ich sage ihnen vor dem Spiel, dass sie fair spielen sollen, so wie Maxim. Ich finde, dass er ein sehr gutes Vorbild auf dem Platz ist. Er spielt nie absichtlich foul oder verhält sich unkorrekt.“
Schwieriger wird es für den Schiri schon, wenn er mal eine Partie bei den Alten Herren pfeift. Dann ist er strenger und lässt nichts so einfach durchgehen. „Die Spieler sagen dann schon mal: ‚Das ist nur Alte Herren, lass doch das das Spiel laufen‘, aber die Regeln auf dem Platz sind doch für alle gleich“, meint Just Choupo-Moting.
In drei Tagen startet die Bundesliga wieder. Dann wird Just Choupo-Moting in der Schalker Arena sitzen und hoffen, dass sein Eric Maxim in Form ist. Der 27-Jährige hat auf seine Teilnahme am Afrika-Cup verzichtet, um mit Schalke die Aufholjagd in der Liga zu starten. Nach dem Ende der Saison läuft sein Vertrag bei den Königsblauen aus, Vater Just ist also als guter Berater gefragt. Bis dahin wird er aber wohl irgendwo in Hamburg selbst wieder auf dem Platz stehen – als Schiedsrichter mit einem guten Vorbild in der eigenen Familie.
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