Finaltag: Diese Paarungen stehen fest
Der Finaltag der Amateure steht an. Am 24. Mai finden die Pokalendspiele in 20 Landesverbänden statt - nur in Westfalen später, da Bielefeld im DFB-Pokalfinale steht.
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"Wandervogel" Pascal Königs (l.): "Trage mein Herz auf der Zunge".[Foto: Imago]
Im Fußball gibt es Spieler, die bleiben ihrem Verein ein Leben lang treu. Und es gibt Spieler, die jedes Jahr den Klub wechseln und deshalb auch als „Wandervogel“ oder – viel schlimmer – „Söldner“ bezeichnet werden. Und dann gibt es noch Pascal Königs. Der Torhüter hat in den letzten neun Jahren seit 2010 sage und schreibe in 18 Vereinen das Trikot getragen. Im Interview mit FUSSBALL.DE verrät der 33-Jährige, warum er nie länger als ein halbes oder ein Jahr bei einer Station bleiben konnte.
FUSSBALL.DE: Pascal Königs, halten Sie es nirgendwo lange aus oder wie kam es zu Ihren unglaublich vielen Vereinswechseln?
Pascal Königs: Das hat verschiedene Gründe, einer ist auf jeden Fall, dass ich mein Herz auf der Zunge trage und daher meistens direkt das sage, was ich denke. Das kommt nicht immer gut an und deshalb bin ich bei einigen Trainern oder Vorständen angeeckt.
Man sagt, aus Schaden werde man klug beziehungsweise im Alter wird man reifer. Sie etwa nicht?
"Ich gehöre einer aussterbenden Rasse an, bin weder am Ball besonders gut und schon gar nicht so ein angepasster Mitläufer."
Königs: Doch schon, aber dennoch lasse ich mich nicht verbiegen. Wenn es nicht passt, dann ist es eben so. Hinzu kommt, dass ich übertreiben ehrgeizig bin und auf dem Platz nicht nur von mir, sondern auch meinen Teamkollegen sehr viel verlange.
Sie sind der Typ Olli Kahn, richtig?
Königs: Genau! Oder Tim Wiese, gut 100 Kilo auf 1,93 Meter verteilt. Ich gehöre einer aussterbenden Rasse an, bin weder am Ball besonders gut und schon gar nicht so ein angepasster Mitläufer. Wenn das Spiel zu Ende ist, bin ich aber ein ganz anderer Mensch.
Wie heißt es im Fußball so schön: Du bist bekloppt, du gehst ins Tor...
Königs: (Lacht) Kann man so sagen. Für mich war jedenfalls schon als kleiner Junge klar, dass ich Torhüter werden will.
Haben Sie denn auch schon Ihrer Kindheit und Jugendzeit ständig den Verein gewechselt?
Königs: Nein. Mein Heimatverein ist der TSV Weeze , bei dem ich bis zur B-Jugend gespielt habe. Dann sind wir nach Issum umgezogen und ich habe mich dem SV Sevelen angeschlossen. Nachdem wir in die Niederrheinliga aufgestiegen sind, bin ich vom SV Sonsbeck zu einem Probetraining eingeladen worden und habe dort mit der ersten Mannschaft in der Verbandsliga gespielt.
Dann ging das große Wechselspielchen los...
Königs: Ich habe das bestimmt nicht geplant, aber manchmal war ich unzufrieden oder man kam mit meiner Art nicht klar. Dabei hätte ich mich immer für meine Mannschaft zerrissen.
Geben Sie es doch zu: Sie haben immer schön Handgeld kassiert...
Königs: Nee, nee, das war nie der Grund! Erstens kenne ich mich ein bisschen mit der Materie aus, da ich gelernter Kaufmann für Finanzen und Versicherungen bin. Und zweitens hat doch jeder mitgekriegt, wie viele Vereine platt gegangen sind, weil sie unseriös gewirtschaftet haben und plötzlich die Steuerfahndung vor der Tür stand.
Ihr Wirkungskreis war und ist der Niederrhein und das Ruhrgebiet, zwischenzeitlich haben Sie aber auch in Köln, im Rhein-Erftkreis und im Aachener Raum gespielt. Wie kam das zustande?
Königs: Ich bin mit drei Freunden nach Köln gezogen und habe mir natürlich da in der Gegend einen Klub gesucht – unter anderem habe ich beim CfR Buschbell gespielt, und zwar mit Cengiz Can, dem Schwager von Lukas Podolski. Das war eine sehr schöne Zeit, aber schließlich bin ich wieder in meine Heimat zurückgezogen und nun bleibe ich auch hier.
Im Januar 2017 haben Sie bei Westfalia Herne unterschrieben. Zu dem Klub haben Sie schon eine besondere Beziehung, oder?
Königs: Auf jeden Fall! Trainer Christian Knappmann tickt ähnlich wie ich – nennen wir es mal 'positiv verrückt'. In Herne habe ich angefangen als Torwarttrainer zu arbeiten, was ich bis heute mache, auch bei meinem künftigen Klub FSV Duisburg .
Wie geht das denn, in einer Mannschaft zugleich Torhüter und Trainer der Keeper zu sein?
Königs: Das geht gut, wenn die Verhältnisse klar sind. Ich bin jetzt 33 und fühle mich noch fit genug, um jeden Sonntag im Kasten meinen Mann zu stehen. Ich muss es aber nicht mehr, sondern wenn meine jüngeren Kollegen den Vorzug erhalten, dann ist es okay für mich. Für mich kommt es jetzt in erster Linie darauf an, meine Erfahrungen als Torwart weiter zu geben und mich als Trainer weiter zu entwickeln.
Falls es in nicht hinhauen sollte, können Sie ja den Verein wechseln...
Königs: Hehe, genau! Nein, das habe ich nicht vor. Nach dem Abstieg in die Landesliga gibt es beim FSV einen Umbruch, dabei will ich gerne helfen. Ich halte mich auch zurück, versprochen...
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