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Mit dem FC Oberlausitz Neugersdorf im Duell mit Ex-Klub FSV Zwickau: Robert Koch (links).[Foto: imago/Picture Point]
Seit Jahresbeginn ist Schluss: Nach 100 Zweitliga-Einsätzen für Dynamo Dresden und den 1. FC Nürnberg, 83 Partien in der 3. Liga sowie 26 Spielen in der Regionalliga Bayern und der Regionalliga Nordost beendet Robert Koch seine Karriere. Seit dem vergangenen Sommer stand der 32-Jährige bereits zum dritten Mal beim FC Oberlausitz Neugersdorf aus der Regionalliga Nordost unter Vertrag. Seinem langjährigen Verein bleibt er verbunden. Koch wird nun im Marketing-Bereich arbeiten.
Im Interview mit FUSSBALL.DE spricht Robert Koch über die Gründe für sein Karriereende, seine Verbundenheit zum FC Oberlausitz Neugersdorf und wovon er seinen Enkelkindern noch erzählen wird.
FUSSBALL.DE: Sie haben Ihre aktive Karriere im Alter von 32 Jahren beendet. Was war ausschlaggebend für diese Entscheidung, Herr Koch?
Robert Koch: Das war ein schleichender Prozess. Mein Körper hat mir immer mehr signalisiert, dass er die Belastung des täglichen Trainings nicht mehr mitmacht. Nach meinem Kreuzbandriss beim FSV Zwickau hatte ich im Laufe dieser Saison wieder Schmerzen. Da ich auch später noch mit meinen Söhnen Moritz und Romeo herumtollen will, habe ich mich für den Schlussstrich entschieden.
"Es waren fünf sehr intensive Jahre bei Dynamo, aber auch die schönste Zeit in meiner Karriere."
Sie standen während Ihrer Laufbahn dreimal als Spieler beim FC Oberlausitz Neugersdorf unter Vertrag. Was macht für Sie den Verein aus?
Koch: Ich war im Alter von 16 Jahren zum ersten Mal nach Neugersdorf gewechselt und habe dort nicht nur den Sprung in die U 19-Landesliga geschafft, sondern auch meine ersten Schritte im Herrenbereich gemacht. Das bleibt haften. Das Miteinander war schon immer sehr herzlich, Präsident Ernst Lieb schon damals im Amt.
In der 2. Bundesliga standen Sie in exakt 100 Partien auf dem Feld. Wann ist Ihnen klar geworden, dass es etwas mit der Profikarriere werden kann?
Koch: Das war bei meinem Wechsel von Borea Dresden zu Dynamo Dresden im Jahr 2009. Ich stand etwas am Scheideweg: Setze ich alles auf die Karte Profifußball - oder spiele ich unterklassig und fange eine Ausbildung an? Ich habe mich für Ersteres entschieden und freiwillig auf Geld verzichtet, weil ich unbedingt zu Dynamo Dresden wollte. Über die zweite Mannschaft habe ich mich empfehlen können. Dass mich Trainer Matthias Maucksch, der während der Saison aus der U 23 hochgezogen wurde, schon kannte, war sicher nicht von Nachteil.
Ihr Ex-Verein Dynamo Dresden hat Ihr Karriereende ebenfalls per Pressemitteilung bekanntgegeben. Sie haben offenbar bleibenden Eindruck hinterlassen.
Koch: Das scheint ganz so. Das gilt aber für beide Seiten. Es waren fünf sehr intensive Jahre bei Dynamo, aber auch die schönste Zeit in meiner Karriere. Die Unterstützung der Fans war immer herausragend - egal ob bei Heim- oder Auswärtsspielen. Die Stadt ist wunderschön. Und ich habe in Dresden meine Frau Doreen kennengelernt.
Denken Sie manchmal noch an den Aufstieg mit Dresden in die 2. Liga im Jahr 2011 zurück?
Koch: Definitiv. Das war der größte Erfolg in meiner Karriere. Dass ich in den Relegationsspielen gegen den VfL Osnabrück gleich zwei Treffer erzielen konnte, macht die Sache noch schöner. Die Freude über den Aufstieg damals lässt sich kaum in Worte fassen. Wenn ich mir die Tore heute anschaue, bekomme ich immer noch Gänsehaut.
Zwei Monate später gab es im DFB-Pokal gegen Bundesligist Bayer 04 Leverkusen das nächste Highlight, oder?
Koch: Definitiv. Indem wir ein 0:3 gegen einen damaligen Champions League-Teilnehmer noch drehen und 4:3 nach Verlängerung gewinnen konnten, haben wir DFB-Pokalgeschichte geschrieben. Dass ich dabei erneut zwei Tore erzielt habe, war das i-Tüpfelchen. Davon werde ich vermutlich noch meinen Enkelkindern erzählen. Und meinen damaligen Mannschaftskollegen geht es vermutlich nicht anders.
Nach fünf Jahren in Dresden sind Sie 2014 zum 1. FC Nürnberg gewechselt.
Koch: Genau. Mit Dynamo Dresden sind wir leider damals aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Martin Bader, damals Sport-Vorstand des 1. FC Nürnberg, hatte mich angerufen und wollte mich für das Projekt Wiederaufstieg in die Bundesliga verpflichten. Ich habe die vielleicht einzigartige Chance gesehen, so den Sprung sogar in die höchste Spielklasse zu schaffen. Mit Dynamo-Geschäftsführer Ralf Minge hatte ich offene und ehrliche Gespräche über einen möglichen Wechsel. Bei der für damalige Verhältnisse hohen Ablöse und der finanziellen Situation von Dynamo Dresden nach dem Abstieg war es für beide Seiten eine Win-Win-Situation.
In der zweiten Spielzeit kamen Sie in Nürnberg nur noch auf einen Einsatz. Warum lief es nicht mehr rund?
Koch: Den direkten Wiederaufstieg hatten wir leider verpasst. Schon während der Vorbereitung zeichnete sich ab, dass nicht mehr mit mir geplant wird. Mir wurde eine Leihe angeboten. Ich wollte mich aber durchbeißen. Als es dann Wechsel im Vorstand des 1. FCN gab, kam Unruhe in den Verein und ich wurde nur noch in der zweiten Mannschaft eingesetzt. Trotzdem bereue ich die Zeit in Nürnberg nicht. Ich habe viele nette Menschen kennengelernt. Zu meinen damaligen Mitspielern Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf, die heute in der Bundesliga für den FC Schalke 04 spielen, habe ich immer noch Kontakt.
Nach dem schwierigen Jahr in Nürnberg und Ihrem Kreuzbandriss in Zwickau sind Sie jeweils nach Neugersdorf zurückgekommen. Warum?
Koch: Bevor ich Nürnberg verlassen habe, war ich schon mit dem FSV Zwickau in Kontakt. Da meine Vertragssituation aber lange unklar war, konnte und wollte der FSV nicht länger warten. Das freundschaftliche Verhältnis nach Neugersdorf ist über die Jahre nie abgebrochen. Da hat es quasi nur einen Anruf bei Präsident Ernst Lieb benötigt und meine erste Rückkehr stand schon fest. Im vergangenen Sommer bin ich den Schritt zurück in die Heimat bewusst gegangen, um auch die Karriere nach der Karriere im Blick zu haben.
Welche Aufgaben werden Sie beim FC Oberlausitz Neugersdorf nun übernehmen?
Koch: Ich arbeite schon seit Saisonbeginn im Marketing-Bereich des FC Oberlausitz Neugersdorf mit und werde das nun weiter intensivieren. Ich bin dem Verein sehr dankbar, dass er mir diese Möglichkeit bietet. Wir wollen neue Sponsoren gewinnen und den Verein auf eine breitere Basis stellen.
Ganz ohne Fußball geht es aber auch nach dem Karriereende nicht, oder?
Koch: Das stimmt. Der Fußball ist bei uns in der Familie eigentlich immer ein Thema. Mein vierjähriger Sohn spielt bei den Bambinis des SV Meuselwitz, dem Verein, bei dem ich einst auch angefangen hatte. Außerdem steht für mich im August der Lehrgang für die DFB-Elite-Jugend-Lizenz an. Mittelfristig will ich auch die A-Lizenz in Angriff nehmen.
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