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"Für unseren Verein ist das ein absoluter Glücksgriff": Sebastian Rudy kickt für die SpG Dilsberg1/Bammental II in der Kreisliga.[Foto: 1. FC Dilsberg]
Ein 29-maliger Nationalspieler, Confed-Cup-Sieger und Deutscher Meister ist seit wenigen Wochen in der Kreisklasse A Heidelberg am Ball. Die Rede ist von Sebastian Rudy, der für den VfB Stuttgart, FC Bayern München, FC Schalke 04 und vor allem für die TSG Hoffenheim insgesamt 358 Bundesligapartien absolvierte und seine Profikarriere im Alter von gerade mal 33 Jahren beendete. "Ich habe immer noch Spaß am Fußball, das werde ich nicht aufgeben", sagte Rudy schon bei seiner offiziellen Verabschiedung in Hoffenheim Ende September. "Ich bin ein bisschen auf der Suche und schaue das eine oder andere Kreisligaspiel an."
Dabei wurde er schnell fündig. Für den 1. FC Dilsberg , der seit vier Jahren mit der zweiten Mannschaft des benachbarten Verbandsligisten FC Victoria Bammental eine Spielgemeinschaft im Badischen Fußballverband als SpG Dilsberg1/Bammental II bildet, kickt er seit Mitte Oktober in der 9. Liga mit großer Begeisterung, die er auch mit seinen Followern auf Instagram teilt.
"Sebastian ist einer von uns und total bodenständig geblieben", schwärmt Dilsbergs 1. Vorsitzender Daniel Rittmeier im FUSSBALL.DE -Gespräch vom prominenten Zugang. "Er fragte mich, ob er mitspielen und seine Leidenschaft für den Fußball bei uns weiter ausleben dürfe", erinnert sich Rittmeier an das erste Treffen mit dem aus in der Öffentlichkeit als bescheiden, besonnen und eher zurückhaltend geltenden Ex-Profi. Eingefädelt wurde die "Verpflichtung" von Christian Rupp, der sich in Dilsberg sich um den dortigen Tennisklub kümmert - bei dem Sebastian Rudy ebenfalls aktiv ist.
"Durch Sebastians Mitwirken hat sich die Zuschauerzahl bei unseren Heimspielen verdoppelt, und auch die Trainingsbeteiligung ist ruckartig gestiegen"
Schon nach seiner Rückkehr zur TSG Hoffenheim im Jahr 2021 richtete Sebastian Rudy seinen Lebensmittelpunkt auf dem idyllisch gelegenen Dilsberg ein. Etwas mehr als 2000 Einwohner zählt der Ortsteil der Stadt Neckargemünd im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis. Dort lebt der 33-Jährige mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen, kommt mit dem Fahrrad zum Training. "Für unseren Verein ist das ein absoluter Glücksgriff", sagt Fußballchef Rittmeier. "Durch Sebastians Mitwirken hat sich die Zuschauerzahl bei unseren Heimspielen verdoppelt, und auch die Trainingsbeteiligung ist ruckartig gestiegen."
Dass Rudy auch sportlich nach wie vor einiges zu bieten hat, zeigte sich ebenfalls schnell. Gleich in seinem ersten Pflichtspiel - einem 2:3 beim FC Hirschhorn - versenkte Rudy einen Freistoß aus etwa 22 Metern im Torwinkel. Das Video des Treffers ging viral und bescherte dem 1. FC Dilsberg eine bis dahin nicht gekannte Aufmerksamkeit.
Aus den folgenden fünf Begegnungen mit Rudy in der Startformation holte das Team von Trainer Daniel Weitzell elf von 15 möglichen Punkten, beim jüngsten 3:1-Auswärtserfolg beim VfB Wiesloch glänzte der WM-Teilnehmer von 2018 als Vorbereiter und mit einem sehenswerten Lupfer aus rund 30 Metern über den Torhüter hinweg zum Endstand. "Das war ein gelungener Abend für uns", so Sebastian Rudy, der den Sieg anschließend mit dem Team ausgelassen in der Kabine feierte.
In der zurückliegenden Saison hatte sich die erste Mannschaft der Spielgemeinschaft Dilsberg/Bammental, die von den Bambinis bis zur U 19 mindestens ein Team pro Jahrgang stellt, erst am vorletzten Spieltag vor dem Abstieg gerettet. Mit Sebastian Rudy sollen jetzt höhere Ziele angestrebt werden. "Es wäre super, wenn wir im nächsten Sommer zu unserem 75-jährigen Jubiläum auf einem gesicherten Mittelfeldplatz landen würden", hat der 1. Vorsitzende die Zielsetzung ausgegeben. Nach Abschluss der Hinrunde ist der neue Klub von Sebastian Rudy mit Platz acht und 20 Punkten auf der Habenseite daher im Soll.
Genau wie früher in der Nationalmannschaft und bei seinen Bundesligaklubs stellt sich Sebastian Rudy, der in der Liste der Rekordspieler der TSG Hoffenheim mit insgesamt 328 Einsätzen nur Nationaltorhüter Oliver Baumann (344) den Vortritt lassen muss, auch in Dilsberg "ganz in den Dienst der Mannschaft", wie der Vereinsvorsitzende betont. "Sebastian ist ein ganz ruhiger, sachlicher Mensch und kein bisschen überheblich ", sagt Daniel Rittmeier. "Er drängt sich nie in den Vordergrund."
Genau wie jeder andere neue Spieler stellte auch Sebastian Rudy zum Einstand einen Kasten Bier in die Kabine. Dazu engagiert er sich auch außerhalb des Platzes für den Dorfverein. Als Jugendleiterin und Trainerin Sandy Hölzer ausfiel, sprang Sebastian Rudy kurzzeitig als Trainer bei den Bambini und der F-Jugend ein. Dort spielen seine Söhne ebenfalls für den 1. FC Dilsberg.
Besonders bemerkenswert: Neben Sebastian Rudy hat der 1. FC Dilsberg mit dem inzwischen 82 Jahre alten Rainer Ohlhauser eine Legende der Bundesliga in seinen Reihen. Der einstige Mittelstürmer hatte entscheidenden Anteil am Aufstieg des FC Bayern München. Zwischen 1961 und 1970 erzielte Ohlhauser mehr als 200 Tore für den aktuellen Rekordmeister, holte mit dem FCB 1969 den zweiten von mittlerweile 33 deutschen Meistertiteln, wurde dreimal DFB-Pokalsieger und gewann 1967 den Europapokal der Pokalsieger. Auch das erste Bundesligator des FC Bayern ging nicht auf das Konto von Gerd Müller, sondern von Rainer Ohlhauser.
"Rainer Ohlhauser ist seit vielen Jahren das Aushängeschild vom Dilsberg", sagt Vorsitzender Rittmeier. "Bei der RTL-Reportage über den FC Bayern hat das ganze Dorf zugeschaut. Rainer ist bei jedem Heimspiel der ersten Mannschaft dabei und feuert das Team immer vom selben Platz in der Nähe der Eckfahne an."
Auch bei zahlreichen Aktionen seines Heimatvereins - wie dem Umbau des Klubhauses und des Sportplatzes - wirkte Ohlhauser tatkräftig mit. Das Vereinsleben liegt ihm sehr am Herzen. Neben den Alten Herren gibt es beim 1. FC Dilsberg noch eine Seniorenmannschaft und eine Gymnastikgruppe Ü 65, in der der ehemalige Bayern-Torjäger Ohlhauser aktiv ist. Er ist Ehrenmitglied und gleichzeitig Namensgeber der neuen Heimkabine, die vor einem Jahr eingeweiht wurde. Dort hat Trainer Daniel Weitzell, der gleichzeitig auch Teammanager der ersten Mannschaft ist, nun seinen bisherigen "Stammplatz" gerne für Sebastian Rudy geräumt.
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