In der Regionalliga West kommt es am Mittwoch (ab 19.30 Uhr) zum Topspiel zwischen Verfolger Rot-Weiss Essen und Spitzenreiter Borussia Dortmund U 23. Wir sprechen mit Essens Leistungsträger Alexander "Ali" Hahn (28), der in dieser Saison noch keine Partie verpasst hat, über seine bemerkenswerte Torstatistik gegen den BVB und das große Ziel des Ex-Bundesligisten aus dem Ruhrpott.
FUSSBALL.DE: Das Topspiel gegen Spitzenreiter U 23 von Borussia Dortmund steht an. Was überwiegt: Anspannung oder Vorfreude, Herr Hahn?
Alexander Hahn: Auf jeden Fall die Vorfreude. Nervosität verspüre ich keine. Ich messe mich gerne mit anderen Topteams und habe große Lust auf das Duell mit dem BVB.
Der BVB-Nachwuchs hat vier Zähler Vorsprung, aber eine Partie mehr absolviert als RWE. Wie bewerten Sie die Tabellensituation?
"Wie sagt man so schön: Die Saison ist kein Sprint, sondern ein Marathon"
Hahn: Tatsächlich schaue ich kaum auf die Tabelle. Wir haben noch 15 Spiele vor uns und es macht keinen Sinn, jetzt schon zu versuchen, zu viel in die Situation hinein zu interpretieren. Wie sagt man so schön: Die Saison ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Entscheiden wird sich am Mittwoch noch überhaupt nichts.
In der vergangenen Saison gewann RWE zweimal gegen Dortmunds U 23. Beide Male erzielten Sie kurz vor Schluss den Siegtreffer. Sind jetzt aller guten Dinge drei?
Hahn: (lacht) Ich würde mich natürlich riesig freuen, wenn es mir noch einmal gelingen sollte, uns gegen den BVB zum Sieg zu schießen. Aber im Endeffekt ist es egal, wer trifft. Die Hauptsache ist, dass wir das Spiel für uns entscheiden. Dann haben wir den Aufstieg weiter in der eigenen Hand.
Befürchten Sie eine engere Manndeckung, wenn Sie sich offensiv einschalten?
Hahn: Nein. Aber wer weiß: Vielleicht irre ich mich auch und ich erhalte von den BVB-Spielern doch eine Sonderbehandlung. Ich bin gespannt.
In dieser Saison ist Ihnen noch kein Tor gelungen. Haben Sie sich den Moment also für das Topspiel gegen den BVB aufgespart?
Hahn: Klar! (lacht) Spaß beiseite: Ich hatte in der laufenden Saison in einigen Situationen ein wenig Pech vor dem gegnerischen Tor. Teilweise war es aber auch mein eigenes Unvermögen. Bei unserem 2:0-Auswärtssieg in Bergisch Gladbach habe ich beispielsweise einen Elfmeter verschossen. Bisher sollte es einfach nicht sein. Aber das kann sich ja noch ändern - bestenfalls schon gegen Dortmund.
Für RWE läuft es in dieser Saison sehr gut. Neben dem Titelrennen in der Regionalliga West ging es im DFB-Pokal sensationell bis ins Viertelfinale. Ihr Trainer ist Christian Neidhart, mit dem Sie auch schon beim aktuellen Drittligisten SV Meppen zusammengearbeitet hatten. Welchen Anteil hat er am Erfolg?
Hahn: Einen sehr großen. Christian Neidhart versteht es, eine Mannschaft zu führen. Er weiß, wann er die Zügel anziehen muss und wann ein lockerer Umgang sinnvoll ist. Die Mischung macht’s. Außerdem schafft er es immer wieder aufs Neue, uns optimal auf den kommenden Gegner einzustellen.
Rot-Weiss Essen lechzt seit vielen Jahren nach der Rückkehr in den Profifußball. Warum schafft RWE - und nicht Dortmund - den Aufstieg?
Hahn: Ob es so kommt, lässt sich nicht vorhersagen. Was ich aber sagen kann: Wir ziehen nicht nur als Team, sondern als gesamter Verein an einem Strang. Damit meine ich wirklich jeden - auch alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle oder den Zeugwart. Wir alle verfolgen das große Ziel, diesen Traditionsverein wieder dahin zurückzuführen, wo er hingehört. Und dafür geben wir täglich alles.
Autor/-in: Christian Knoth/MSPW