Tipps: So gründe ich Frauen- und Mädchenteams
Wie gründet man eine Frauen- oder Mädchenmannschaft? FUSSBALL.DE gibt euch praktische Tipps und Informationen zu dem Thema an die Hand.
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Einst jubelte Alexander Ludwig mit Bastian Schweinsteiger und David Odonkor in der deutschen U 21, heute läuft er für Stahl Riesa auf. [Foto: Fotos Getty Images; Collage FUSSBALL.DE]
Er spielte mit Hertha BSC in der Bundesliga, lief beim FC St. Pauli unter Trainer Holger Stanislawski auf und kam 35-mal für eine deutsche Junioren-Nationalmannschaft zum Einsatz: Logisch, dass Alexander Ludwig im Fußball eine Menge erlebt hat. Doch zumindest vom Profigeschäft hat er sich im Sommer verabschiedet. Ludwig wechselte in die 6. Liga, zur BSG Stahl Riesa, mitten in Sachsen. Dreimal Training pro Woche, dazu eine Ausbildung. Der 31-Jährige bereitet seine „Zeit nach der Karriere“ vor.
Ein bisschen aufgeregt sei er gewesen, sagt Alexander Ludwig. Das erste Spiel für den neuen Verein – das ist schließlich immer etwas Besonderes. Am Samstag bestritt er sein Punktspiel-Debüt in der 6. Liga. Mit der BSG Stahl Riesa traf er auf den VfL 05 Hohenstein-Ernstthal . Riesa gewann 2:0, Ludwig spielte 64 Minuten lang. „Es war schön und hat Spaß gemacht. Zumal wir gewonnen haben“, sagt der Mittelfeldspieler. „Aber nach meinen ersten Wochen mit Beruf und Training fehlte gegen Ende etwas die Kraft.“ An das neue Pensum muss sich der Ex-Profi erst gewöhnen.
Seit er in der Sommerpause vom Goslarer SC nach Riesa gewechselt ist, hat er parallel eine Ausbildung begonnen. Um die Karriere nach der Karriere einzuleiten. Ludwig lässt sich im nahegelegen Dresden zum Veranstaltungskaufmann ausbilden. Fußball ist jetzt nur noch Nebensache. „Und vor allem ein richtig guter Ausgleich zur Arbeit“, sagt er. So ganz ohne Ehrgeiz geht’s aber keineswegs – mit Stahl Riesa hat er ein klares Saisonziel.
"Der Umgang ist viel lockerer und freundschaftlicher als im Profigeschäft"
„Zwar kenne ich die Landesliga noch nicht im Detail, aber wir wollen gerne oben mitspielen“, sagt Ludwig. Im Vorjahr wurde das Team Vierter, hielt sogar lange Zeit Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Doch am Ende ging die Puste aus. Nun ist das Team gereift – und personell verstärkt. „Das Niveau in der Truppe ist auf jeden Fall in Ordnung. Wir haben viel Spaß miteinander. Das sind alles tolle Fußballkollegen“, sagt Ludwig. Nur am ersten Tag war die Stimmung zunächst etwas verhalten.
Als der Neuzugang das erste Mal in die Kabine kam, waren seine neuen Mitspieler still und leise. Alle haben abgewartet. „Ich glaube, die Jungs wollten erst einmal schauen, was für ein Typ ich bin“, erzählt der ehemalige Bundesliga-Kicker. „Das ist ja auch völlig normal.“ Schnell merkte das Team: Die Stimmung passt. Ludwig hat keine „Profi-Allüren“. Er fühlt sich wohl – bei Stahl Riesa und in der Welt des Amateurfußballs. Zumal er in der neuen Mannschaft mit Torwart Marcus Hesse einen alten Bekannten aus vergangenen Tagen bei der Junioren-Nationalmannschaft wiedergetroffen hat.
„Der Umgang ist viel lockerer und freundschaftlicher als im Profigeschäft“, sagt Ludwig. „Wenn einem im Training mal ein kleiner Fehler unterläuft, wird man nicht gleich angepfiffen. Fußball soll schließlich auch Spaß machen.“ In Riesa trainiert er dreimal pro Woche. Als Bundesliga-Spieler hatte er täglich eine Einheit zu absolvieren – mindestens. Denn Ludwig hatte von Anfang an auf den Leistungssport gesetzt.
Im Alter von 17 Jahren war er in den Profikader von Hertha BSC aufgerückt. In der Saison 2003/2004 feierte er beim 0:3 gegen den SV Werder Bremen sein Debüt in der Bundesliga. Plötzlich stand er mit Marcelinho, Fredi Bobic und Niko Kovac auf dem Rasen. Ludwig galt als großes Talent, technisch begabt, mit guter Spielübersicht. Von der U 18 bis zur U 21 durchlief er sämtliche Junioren-Nationalmannschaften. Insgesamt spielte er 35-mal für Deutschland. Seine schönste Zeit hatte er dennoch woanders.
„St. Pauli“, sagt Ludwig – und lacht. „Der Kiez, der Klub, die ganze Atmosphäre – einfach einmalig. Zumal wir mit Holger Stanislawski einen überragenden Trainer hatten.“ Für Pauli bestritt er insgesamt 59 Partien in der 2. Bundesliga – die Bilanz kann sich sehen lassen: Ludwig erzielte dabei zwölf Tore, bereitete 15 weitere Treffer vor. Danach folgten Stationen bei 1860 München, Energie Cottbus, SF Lotte und eben in Goslar. Doch nirgendwo lief es so gut wie bei St. Pauli. Ludwig hätte daher kein Problem damit, wenn er in Riesa nochmal an die alte Form anknüpfen könnte – auch wenn es „nur“ in der 6. Liga wäre. Denn ohnehin genießt das Berufsleben jetzt Priorität.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.