FAQ: Dritte Auflage der DFB Women's Week
Aktuell läuft zum dritten Mal die DFB Women's Week. Dabei sollen aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Fokus rücken.
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76 Länderspiele machte Toni Schumacher, 14 Mal führte er die Mannschaft als Kapitän aufs Feld. [Foto: imago]
Aus ihren kleinen Heimatvereinen zogen sie einst aus, um die große Fußballwelt zu erobern und die Nationalmannschaft als Kapitäne aufs Feld zu führen. FUSSBALL.DE stellt die Heimathäfen der Kapitäne vor. Heute: Schwarz-Weiß Düren kämpft sich nach schweren Zeiten zurück - wie einst SW-Torwart Toni Schumacher.
Für Walter Löwenkamp ist Schwarz-Weiß Düren eine Herzensangelegenheit. Der 94-Jährige hat den Klub aus der Eifel mit aufgebaut und schaut auch heute noch gelegentlich am Jugendstadion vorbei. Ganze 45 Jahre lang kümmerte er sich als Jugendleiter um den Dürener Nachwuchs. „Ich habe die ganze Siedlung groß gezogen“, sagt Löwenkamp. Einer seiner Sprösslinge ist ihm allerdings besonders in Erinnerung geblieben: Harald, genannt Toni, Schumacher. Mit Stolz erzählt er die Geschichten aus dessen Kindheit und Jugend, wie sie sich kennenlernten, die ersten großen Spiele: „Und jetzt ist er ein Held.“
Im Alter von acht Jahren tauchte der spätere Held zum ersten Mal bei Schwarz-Weiß auf, ein Kumpel aus der Nachbarschaft hatte ihn zum Training mitgebracht. „Er wollte immer draußen spielen, aber Torwart war für ihn die stärkere Position“, erinnert sich Franz-Josef Wallraff, der mit Schumacher von der D- bis zur A-Jugend zusammenspielte. „Die anderen hatten immer irgendwelche Wehwehchen beim Hinfallen. Harald hingegen kannte keine Schmerzen.“ Nicht nur auf dem Platz verbrachten die beiden Freunde viel Zeit miteinander, auch in ihrer Freizeit besuchten sie die Tanzschule oder gingen in die Disco. „Harald war eher zurückhaltend, da waren wir anderen die größeren Rabauken“, berichtet Wallraff über den jungen Schumacher. Und auch Löwenkamp beschreibt ihn als umgänglichen Jungen, der „keinen Kummer bereitet hat“.
„Die anderen hatten immer irgendwelche Wehwehchen beim Hinfallen. Harald hingegen kannte keine Schmerzen“
In einem Spiel der Mittelrheinauswahl gegen Schalke 04 blitzte Schumachers Talent als Torhüter das erste Mal auf. Die Nummer eins hatte sich verletzt, er sprang ein und parierte gleich mehrere Elfmeter. Sein Talent war erkannt. Und auch Schumacher realisierte, dass er zu größeren Leistungen imstande war. Seinen damaligen Trainer Jürgen Rosenow bat er um Sondereinheiten, um weiter an seinen Schwächen zu arbeiten. Zu dieser Zeit stand Schumacher beinahe täglich auf dem Platz. „Er war unheimlich ehrgeizig und strebsam“, sagt Wallraff: „Und seine Eltern unterstützten ihn sehr.“
Für Jugendleiter Löwenkamp stand deshalb fest, dass Schumacher nicht mehr lange für Schwarz-Weiß auflaufen würde. Einige Jahre später sollte er recht behalten. Die Nachricht des jungen Torwarttalents gelangte zu Jupp Röhrig, dem damaligen Cheftrainer des 1. FC Köln, der Schumacher für die Geißböcke gewinnen wollte und damit beim ambitionierten Keeper auf offene Ohren stieß. Löwenkamp weiß: „Harald ist der Abschied nicht schwer gefallen, denn er wollte unbedingt da hin. Das war sein Ehrgeiz.“ Im Sommer 1972 kehrte er Schwarz-Weiß Düren schließlich den Rücken, von der Ablöse finanzierten sie in Düren ein Jugendhaus.
Nach seinem Wechsel zum 1. FC Köln ließ Toni Schumachers Durchbruch jedoch zunächst auf sich warten. Erst am 8. September 1973 feierte er sein Bundesligadebüt, ab der folgenden Saison beförderte ihn der damalige Trainer Zlatko Cajkovski schließlich zum Stammtorhüter. Was folgte, ist Geschichte. Mit 422 Pflichtspielen für die Geißböcke und großen Erfolgen wie dem Double 1978 avancierte Schumacher zum Rekordspieler und wurde zur Klublegende, seine Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft schien die logische Folge.
Am 26. Mai 1979 war es schließlich soweit. Im Freundschaftsspiel gegen Island kam Schumacher für Sepp Maier ins Spiel. Eine große Torhüterära endete, eine neue begann. Zwar favorisierte Bundestrainer Jupp Derwall damals Norbert Nigbur als Maier-Nachfolger. Doch nach dessen Verletzung fuhr Schumacher 1980 als Stammtorhüter zur Europameisterschaft nach Italien. Deutschland triumphierte und der Kölner Keeper war fortan die klare Nummer eins im DFB-Team.
76 Länderspiele, in denen Schumacher die deutsche Nationalmannschaft 14 Mal als Kapitän anführte, sollten folgen, ehe er 1987 durch seine Buchveröffentlichung „Anpfiff“ in die Schlagzeilen geriet. Die darin erhobenen Vorwürfe, in der Bundesliga werde gedopt, veranlassten sowohl den 1. FC Köln als auch den DFB dazu, den Torhüter zu suspendieren. Obwohl sich sein Abgang unrühmlich abspielte, verdiente sich Schumacher durch seine bemerkenswerte Karriere einen Platz in den deutschen Fußballannalen. Deutscher Meister und dreifacher DFB-Pokalsieger mit dem 1. FC Köln, EM-Sieger und zweifacher Vizeweltmeister mit dem DFB-Team.
Trotz dieser beeindruckenden Erfolge verblassen die Erinnerungen an die Vereinslegende bei Schwarz-Weiß Düren zusehends. Für Filmaufnahmen besuchte Schumacher seinen Heimatverein das letzte Mal. Etwa zwei Jahre ist das nun her. Schumacher hatte zu diesem Anlass mehrere Jugendteams für eine lockere Fragerunde eingeladen. „Die meisten Spieler können sich daran aber wahrscheinlich schon gar nicht mehr erinnern“, sagt Meier. Und so sind es vor allem die älteren Mitglieder, die sich hin und wieder über ihren Toni unterhalten, über die alten Zeiten und die Erfolge von damals, deren Bilder und Trophäen an den Wänden des Klubheims hängen.
Aber auch ohne Toni Schumacher ging es bei SW Düren in den vergangenen Jahren wieder aufwärts. Überwunden scheinen die beschwerlichen Zeiten, die der Verein seit 2001 durchlebte. Gegen den erbitterten Widerstand einiger Mitglieder waren Schwarz-Weiß und die SG Düren 99 damals zur SG SW Düren 99 fusioniert. Wo vorher eine tiefe Rivalität vorherrschte, sollte ein gemeinsamer Verein entstehen. Es folgten Abmeldungen und große Spannungen innerhalb des Vereins. Am Ende dreier turbulenter Jahre voller Streitigkeiten war der Versuch gescheitert, die Fusion zerbrach.
Seit Januar 2005 ist SW Düren wieder eigenständig und der Zusammenhalt so groß wie nie. „Wir wurden als Verein zu einer verschworenen Gemeinschaft. Alle Mitglieder haben damals mitgeholfen“, blickt Meier auf die schwierige Phase zurück. Denn nach der Auflösung der Fusion behielt die SG Düren 99 ihr Spielrecht in der Landesliga, Schwarz-Weiß hingegen wurde durch die Zwangsabstiege all seiner Teams zu einem kompletten Neustart in den untersten Ligen gezwungen. Trotz oder möglicherweise gerade wegen dieser Rückschläge kehrten ehemalige Mitglieder zurück und unterstützten den Verein nicht nur mit großem Engagement, sondern auch finanziell. „Damals hatten wir schon zu kämpfen, aber einzelne Gönner haben uns in dieser Zeit unter die Arme gegriffen“, berichtet Meier, der nach mehreren Aufstiegen in den vergangenen Jahren wieder optimistisch in die Zukunft blickt.
Bereits 2011 war SW Düren wieder in der Bezirksliga angekommen. Nach dem Abstieg in der vergangenen Saison peilt der Klub den direkten Wiederaufstieg an. Und der Saisonstart gibt Grund zur Hoffnung. Nach zwölf Spieltagen rangiert das Team in der Kreisliga A auf dem zweiten Platz, der zum Aufstieg berechtigt. „Wir haben eine gute Mannschaft und auch die Ambitionen, die Kreisliga wieder in Richtung Bezirksliga zu verlassen“, gibt Meier die Zielsetzung vor. Mit Dirk Kalkbrenner als Trainer sieht der 1. Vorsitzende die Mannschaft in fähigen Händen: „Er ist ein alter Schwarz-Weißer und sehr erfahren.“ Kalkbrenners Team setzt sich größtenteils aus Spielern aus dem Stadtgebiet zusammen.
Langfristig soll es für SW Düren wieder in die Landesliga gehen. Auch wenn Meier weiß, dass dieses Vorhaben eben auch eine finanzielle Frage ist. Mit zwei Senioren- und neun Juniorenteams bestehen in Toni Schumachers Heimatverein jedenfalls gute Voraussetzungen für eine vielversprechende Zukunft. Hinzu kommen der Neubau des Kunstrasens und ein mögliches Wiedersehen mit Schumacher beim geplanten Testspiel gegen den 1. FC Köln. Mit Fleiß und Ehrgeiz haben sie in Düren die beschwerlichen Jahre überwunden. Ganz nach dem Vorbild ihrer berühmten Legende.
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