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Magazin | 14.03.2025 | 09:00

Thorsten Möllmann: "Ich erwarte Leidenschaft und Emotionen"

Thorsten Möllmann: "Manche vertragen die direkte Ansprache. Andere sind sensibler, da ist Fingerspitzengefühl gefragt".[Foto: Foto: imago]

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Thorsten Möllmann hat sich im Amateurfußball im Ruhrgebiet und weit darüber hinaus einen Namen gemacht. Nicht alle mögen ihn. Für die einen sind seine Sprüche Kult, für die anderen schießt er damit weit übers Ziel hinaus. FUSSBALL.de hat mit dem 56-Jährigen über die Macht der Worte gesprochen. Wie kann man sie richtig einsetzen? Wie können sie andere verletzen? Und wie können sie dafür sorgen, dass aus einem 0:4 zur Pause noch ein Sieg wird? Aber Möllmann findet auch selbstkritische Worte - vor allem über sein Verhalten den Schiedsrichtern gegenüber. Heute ist Möllmann 1. Vorsitzender des SC 1920 Oberhausen aus der Bezirksliga. Wird er nochmal als Trainer zurückkommen?

FUSSBALL.DE: Thorsten Möllmann, lassen Sie uns zu Beginn unseres Gesprächs eine fiktive Szene nachstellen: Die Mannschaft des Trainers Thorsten Möllmann liegt im Derby zuhause mit 0:3 zurück. Mit welcher Reaktion müssen die Spieler in der Pause rechnen?

Thorsten Möllmann: Um es realistisch nachzuspielen, müsste ich jetzt wahrscheinlich sehr laut werden. Das möchte ich Ihnen allerdings in unserem Gespräch hier nicht zumuten. Aber ich kann Ihnen eine Geschichte erzählen, die nicht fiktiv ist, sondern die sich tatsächlich so zugetragen hat.

Jetzt bin ich gespannt…

Möllmann: Vor einiger Zeit gab es tatsächlich die Situation, dass wir zur Pause klar zurückgelegen haben - nicht 0:3, sondern 0:4.

Und dann?

Möllmann: Ich bin in die Kabine gekommen. Es war total ruhig. Alle haben vermutlich mit einem Donnerwetter gerechnet. Aber ich bin erstmal ganz cool geblieben und habe Folgendes zu den Jungs gesagt: "Ich habe überhaupt keine Angst, dass wir hier verlieren, weil ich weiß, wie stark ihr seid. Ich bin davon überzeugt, dass ihr das nicht auf euch sitzen lasst und das Spiel nach der Pause drehen werdet. Aber wir haben ein Problem: In der ersten Halbzeit haben wir nur mit acht Mann gespielt. Um die Wende zu schaffen, ist es nötig, dass sich die drei anderen jetzt verdammt nochmal auch den Allerwertesten aufreißen und ihre Leistung abrufen."

Wie ist das Spiel ausgegangen?

Möllmann: Wir haben 6:4 gewonnen. Wenn ich heute mit Spielern an der Bar sitze, die damals dabei waren, ist das häufig immer noch ein Gesprächsthema.

So einfach ist Fußball?

Möllmann: Natürlich nicht immer. Aber in diesem konkreten Fall war mir klar, dass wir noch gewinnen werden, wenn alle an einem Strang ziehen.

Haben Sie die drei Spieler, mit deren Leistungen Sie nicht einverstanden waren, in der Kabine auch direkt angesprochen?

Möllmann: Hier muss man als Trainer abwägen: Manche vertragen die direkte Ansprache. Andere sind sensibler, da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Dann reicht schon mal ein strenger Blick. Damit ist alles gesagt. Wissen Sie, was bei diesem konkreten Beispiel und dem 0:4 zur Pause für mich das Schlimmste war?

Was denn?

Möllmann: Einige Spieler kamen in die Kabine, bei denen habe ich keinen einzigen Schweißtropfen gesehen. Und wir hatten an dem Tag 22 Grad und Sonnenschein. Die Trikots waren so sauber, die hätte man ungewaschen wieder in den Schrank legen können. Das geht unter mir als Trainer nicht. Die wären am besten gar nicht in die Kabine gekommen. Da bekomme ich Blutdruck. Ich erwarte Leidenschaft und Emotionen. Da gibt es kein Wenn und kein Aber. Das habe ich auch ziemlich deutlich gemacht. Die Reaktion in der zweiten Halbzeit hat ja gezeigt, dass es alle verstanden haben. Wenn ein Trainer seine Spieler nicht erreicht, dann ist er fehl am Platz.

Sind Leistungsschwankungen im Amateurfußball nicht normal?

Möllmann: Natürlich. Niemand kann jedes Wochenende ein Feuerwerk abbrennen. Das geht nicht, das erwarte ich auch gar nicht. Aber die Grundtugenden, die dazu gehören, die will ich schon sehen. Sonst kann ich unangenehm werden. Andererseits können mich die Spieler auch zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen, wenn sie ein Problem haben. Dann stehe ich bei ihnen vor der Tür und helfe. Das ist ein Geben und ein Nehmen.

Lebt der Amateurfußball also vom Miteinander, von der Kameradschaft, von der gegenseitigen Unterstützung?

Möllmann: Natürlich. Früher noch viel mehr, als es heute der Fall ist. Als ich noch Spieler war - das ist jetzt schon einige Jahre her - haben wir teilweise bis zwei Uhr nachts nach dem Training in der Kabine gesessen und Bier getrunken. Das waren noch Zeiten. Heute ist das anders: Viele sind schnell weg. Oder sie trinken noch eine Cola Zero oder eine Fassbrause. Die Zeiten haben sie verändert.

Vermissen Sie die alten Zeiten? War früher alles besser?

Möllmann: Nein, das will ich gar nicht sagen. Trotzdem kommen mir heute manchmal wirklich die Tränen. Klar, alle haben viel zu tun. Familie, Arbeit und und und. Dann schaffen sie es nicht zum Training. Kann alles mal passieren, ist ja okay. Ich ticke jedoch anders: Ich war früher jeden Tag auf dem Fußballplatz. Wirklich jeden Tag. Ich habe zeitweise mehrere Mannschaft gleichzeitig trainiert. Da stand ich unter Vollstrom. Parallel bin ich noch nach Schalke, Dortmund, Essen, Duisburg, Gladbach oder Bochum gefahren, um mir dort das Training der Profis anzuschauen und mich weiterzuentwickeln. Parallel habe ich sechs Kinder großgezogen. Na gut, um ehrlich zu sein, hat meine Frau die Kindererziehung meist übernommen. Übrigens: Um die Geschichte zu Ende zu erzählen: Ich habe auch 15 Enkelkinder. Neun davon spielen beim SC 1920 Oberhausen in der Jugend und einer bei den Senioren. Bei uns dreht sich fast alles um Fußball, es geht ja gar nicht anders.

Klingt alles ziemlich fußballverrückt.

Möllmann: Ja, das bin. Ich bin fußballverrückt. Darin gibt es keinen Zweifel. Mein Anspruch als Trainer war es immer, alles für die Mannschaft zu geben. Nicht für mich selbst, das spielt keine Rolle. Ich will die Spieler besser machen und erfolgreich sein. Dafür ist Leidenschaft nötig, dafür braucht man Emotionen.

Welche Macht haben Worte in diesem Zusammenhang?

Möllmann: Eine große. Sie können motivieren, sie können aber auch verletzen. Man muss sehr aufpassen, was man sagt. Da habe ich sicher einige Fehler gemacht.

Gab es also auch Sprüche, die Sie sich besser gespart hätten?

Möllmann: Natürlich, ich habe mal zu einem Spieler gesagt, der aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen durfte, dass er wahrscheinlich besser gespielt hätte, wenn er vorher Schweinefleisch gegessen hätte. Das war im Spaß gemeint. Hinterher bin ich in den sozialen Netzwerken wild beschimpft worden, weil die Aussage öffentlich wurde. Der Spruch war überflüssig. Ich habe erst geredet, dann nachgedacht. Ich bin nicht stolz darauf. Aber das passiert. Es gibt Straßenfußballer, ich war ein Straßentrainer. Manchmal bin ich über das Ziel hinausgeschossen. So selbstkritisch bin ich.

Auch Ihr Verhältnis zu Schiedsrichtern gilt teilweise als kompliziert.

Möllmann: Das ist hier sicher eine gute Gelegenheit, um mal Entschuldigung zu sagen. Ich habe mich gegenüber den Schiedsrichtern oft nicht korrekt verhalten. Zu häufig sind während der 90 Minuten die Emotionen mit mir durchgegangen. Ich habe den Schiedsrichtern leider den einen oder anderen Spruch gedrückt, der nicht gut ankam. Ich wollte niemanden beleidigen, sondern auch hier lustig sein. Das hat nicht immer funktioniert. Das tut mir leid. Ein Schiedsrichter hat es total schwer: Er ist alleine auf dem Platz und muss in wenigen Augenblicken entscheiden. Er kann es nie allen recht machen. Ich hätte viel ruhiger und abgeklärt sein müssen. Das ist mir nicht gelungen. Ich habe Respekt vor den Schiedsrichtern. Ohne sie ist kein Fußballspiel möglich. Sorry an alle, die darunter gelitten haben. Gegenüber den Schiedsrichter war ich teilweise ein Drecksack. Im Rückblick tut mir das leid.

Sie sind zurzeit kein Trainer mehr, sondern 1. Vorsitzender des SC 1920 Oberhausen. Juckt es Ihnen nicht in den Finger, wieder auf dem Platz zu stehen?

Möllmann: Soll ich ganz ehrlich sein?

Natürlich.

Möllmann: Kein Trainer, den ich einstelle, kann es mir recht machen. Und ich habe viele Trainer erlebt. Ich habe eine andere Vorstellung vom Fußball. Ich habe in der Vorbereitung den Spielern teilweise neun oder mehr Einheiten pro Woche angeboten. Sie haben sicher mitgerechnet: Das sind an manchen Tagen zwei Einheiten. Es gab Spieler, die haben sich Urlaub genommen, um die Vorbereitung komplett mitzunehmen. Das fand ich toll, in diesen Fällen geht mir das Herz auf. Aber Trainer haben es unter mir als 1. Vorsitzendem schwer.

Wird es das Trainercomeback des Thorsten Möllmann noch geben?

Möllmann: Warum denn nicht? Ich bin doch noch jung. Ich bin erst 56 Jahre alt. Wenn eine Anfrage kommt, die mich wirklich reizt, wird mein Comeback kaum zu verhindern sein. Heiß genug bin ich. Dann bin ich wieder da. Die Mannschaft, die ich dann übernehmen werde, kann sich auf einen bekloppten Trainer freuen. Aber im Moment ist das nicht mein Thema: Aktuell ist es mein Traum, mit dem SC 1920 Oberhausen als Vorsitzender in die Landesliga aufzusteigen. In dieser Saison wird das nicht klappen. Das haben wir uns selbst versaut. Vielleicht in der kommenden Saison.

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