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Sehen sich sehr, sehr ähnlich: Die beiden Zwillinge Tim (links oben und rechtes Foto, links) und Dennis Brinkmann. [Foto: Imago (2), privat / Collage: FUSSBALL.DE]
Lars und Sven Bender, Hamit und Halil Altintop, Philipp und David Degen, Andreas und Michael Zeyer sowie natürlich Helmut und Erwin Kremers: Zwillinge haben den Fußball schon immer um eine besondere Note bereichert, auch die Bundesliga. Dennis und Tim Brinkmann haben es zwar nicht in die höchste deutsche Spielklasse geschafft, waren aber als Spieler trotzdem recht erfolgreich und sind inzwischen als Trainer im Amateurfußball auf einem guten Weg – die neueste Folge unserer redaktionellen Serie Familienbande.
Insgesamt neun Zwillingspärchen verzeichnet die Statistik der Fußball-Bundesliga. Neben den oben genannten gehören noch die weniger bekannten Ernst und Heinz Traser (Kickers Offenbach), Srdjan und Zvezdan Cebinac (1. FC Köln, 1. FC Nürnberg, Hannover 96), Andreas und Oliver Schmidt (Hertha BSC) sowie Nils und Olaf Schmäler (VfB Stuttgart) dazu. Aktuell sind nur noch die Benders in der bel etage des deutschen Fußballs aktiv – inzwischen gemeinsam bei Bayer Leverkusen.
Auch die Brinkmann-Jungs sind einen Großteil ihrer Fußballer-Laufbahn gemeinsam gegangen. Am 22. November 1978 in Essen geboren, schließen sich der zwei Minuten ältere Dennis und Zwilling Tim zunächst der F-Jugend des TuS 84/10 in Bergeborbeck an. Die Hafenstraße und Rot-Weiss Essen sind zwar vor der Haustür, doch beim früheren Bundesligisten und Deutschen Meister von 1955 landen sie erst nach ein paar Umwegen. „Beim TuS 84/10 hat schon unser Vater Achim gekickt. Wir selbst haben mit unseren Nachbarskindern oft auf einem Platz in Dellwig gezockt – oder halt überall, wo es ging“, erinnert sich Tim Brinkmann.
In der C-Jugend geht es dann gemeinsam zur SG Wattenscheid . Es ist die große Zeit der 09er, als „Boss“ Klaus Steilmann den Bochumer Vorort-Klub mit seinem Geld bis in die Bundesliga bringt und an der Lohrheide selbst die Bayern gegen die Himmelsstürmer „Samy“ Sané und Marek Lesniak von 09-Trainer Hannes Bongartz verlieren. Die Brinkmann-Zwillinge spielen in Wattenscheid in der höchsten Klasse, damals die Westfalenliga, mit den großen Nachbarn wie Schalke, Dortmund und Bochum auf Augenhöhe, ehe sie selbst den nächsten Schritt wagen. Nach der Jugend wechseln sie erneut „im Paket“ nach Dortmund, spielen beim BVB unter Trainer Michael Skibbe in der Amateurmannschaft, bevor es zurück nach Essen geht.
"Unter uns Zwillingen gab es nie Neid oder den Ehrgeiz, es besser als der andere machen zu wollen"
RWE ist dann die letzte gemeinsame Station der Brinkmann-Zwillinge. Obwohl das Elternhaus nicht weit entfernt ist, nehmen sich die Zwillinge eine gemeinsame Wohnung. „Das war direkt an der Hafenstraße und hat sehr gut geklappt, auch die Hausarbeit. Da unsere Eltern beide berufstätig waren, sind wir zu Hause recht früh in alle Aufgaben eingebunden worden“, betont Dennis Brinkmann und ergänzt grinsend: „Unsere Mutter war Köchin, sie hat uns viel beigebracht, so dass wir auch in der eigenen Wohnung nicht verhungert sind.“
Dennis bleibt fünf Jahre an der Hafenstraße, doch als die Essener 2003 erneut den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpassen, wechselt er zu Alemannia Aachen und schafft dort endlich den ersehnten Sprung ins „Fußball-Unterhaus“. Tim ist zu der Zeit schon längst weg, nach einer Saison in der U 23 von Fortuna Düsseldorf landet er beim FC Gütersloh – und „bleibt dort hängen“, fast eineinhalb Jahrzehnte lang. „Anfangs war es ungewohnt, dass wir nicht zusammen in einer Mannschaft gespielt haben, aber vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, dass wir uns mal voneinander gelöst haben“, meint Dennis Brinkmann zurück blickend.
Er startet in Aachen durch, erreicht mit der Alemannia 2004 das DFB-Pokalfinale (2:3 gegen Werder Bremen) und spielt am „Tivoli“ sogar im Europapokal. Über die Stationen Eintracht Braunschweig, TuS Koblenz und Wuppertaler SV kommt er ein Jahrzehnt nach dem Abschied von RWE zurück nach Essen. Dennis Brinkmann kickt noch ein bisschen bei den Amateurklubs Blau-Weiß Mintard und ESG 99/06 , ehe er Trainer wird. „Ich habe alles aus meiner Karriere herausgeholt“, weiß der 38-Jährige. „100 Einsätze in der Zweiten Liga sind toll, aber die erste Liga wäre für mich nicht drin gewesen, es kam auch nie eine Anfrage aus der Richtung.“
Schließlich, so ist seine eigene Einschätzung und auch die von Vater Achim, hatte Bruder Tim die größere Veranlagung. „Tim war der feinere Fußballer und technisch besser als ich“, nickt Dennis Brinkmann. Der gibt die Blumen dankend zurück. „Ich bin sehr stolz darauf, was Dennis im Fußball erreicht hat und gönne ihm vom Herzen, dass er in der zweiten Bundesliga gespielt hat. Unter uns Zwillingen gab es auch nie Neid oder den Ehrgeiz, es besser als der andere machen zu wollen“, betont Tim Brinkmann, der stolze 14 Jahre beim FC Gütersloh verbringt und am Heidewald „gefühlt 30 Trainer“ erlebt – darunter so unterschiedliche wie die Ex-Profis Rob Reekers, Thomas Stratos oder Heiko Bonan.
Äußerlich kaum auseinander zu halten, sind sie auf dem Platz doch unterschiedliche Typen. Tim spielt meistens im defensiven Mittelfeld, ist der sachliche Stratege. Dennis tritt offensiver auf, ist etwas impulsiver. „Was uns, denke ich, beide auszeichnet, ist ein ausgesprochener Teamgedanke“, bemerkt Dennis Brinkmann. „Wir waren ja nicht umsonst oft Kapitän in unseren Mannschaften, Tim sogar fast die gesamte Zeit in Gütersloh. Dabei sind wir beide wahrlich keine Lautsprecher.“
Auch als Trainer stehen die Brinkmann-Zwillinge für eine unaufgeregte Art, ihre Erfahrungen als Spieler an ihre Mannschaften weiter zu geben. Dennis Brinkmann coacht den niederrheinischen Oberligisten TuRU Düsseldorf , Tim den ostwestfälischen Landesliga-Aufsteiger TuS Viktoria Rietberg . Beide sammeln schon vorher als Assistenten erste Erfahrungen an der Seitenlinie, Dennis bei der U 23 des VfL Bochum und Tim als eine Art spielender Co-Trainer beim FC Gütersloh.
Während allerdings Dennis schon während seiner Profizeit erste Trainerscheine sammelt und am IST in Düsseldorf ein Studium im Fach Sportmanagement absolviert, will Tim vom Trainerjob zunächst gar nichts wissen. Er wird Physiotherapeut und hat bisher noch keine Trainer-Lizenz in der Tasche. "Den B-Schein werde ich aber in nächster Zeit nachholen, denn in Rietberg macht es mir sehr viel Freude. Der Verein ist sehr gut geführt und wächst insgesamt", sagt Tim Brinkmann.
In Rietberg geht er bereits in seine vierte Trainersaison, in der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit stand natürlich ein Testmatch gegen seinen Zwillingsbruder Dennis bei TuRU Düsseldorf an. Bis es aber auch in der dritten Generation zu einem Familien-Duell auf dem Fußballplatz kommt, wird es noch etwas dauern. David Brinkmann spielt zwar auch schon Fußball im Verein, und zwar beim SV Vonderort in Bottrop, der Sohn von Dennis Brinkmann ist aber erst acht.
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