FAQ: Dritte Auflage der DFB Women's Week
Aktuell läuft zum dritten Mal die DFB Women's Week. Dabei sollen aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Fokus rücken.
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Nicht sehr kreativ in Sachen Ausreden: BVB-Star Pierre-Emerick Aubameyang. [Foto: Getty Images]
"Vergessen!" Die Ausrede des BVB-Stars Pierre-Emerick Aubameyang löst bei erfahrenen Amateurfußballern nur ungläubiges Kopfschütteln aus. Buchautor und Amateurkicker Joel Grandke beschreibt für FUSSBALL.DE, warum sich die Spieler aus der Kreisliga beim Ausreden finden locker auf Champions-League-Niveau bewegen.
Fußball-Weisheit #51: „ Der Grund war nicht die Ursache, sondern der Auslöser. “ Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. Diese Aussage von „Kaiser“ Franz Beckenbauer bringt bis heute nicht nur Sportjournalisten, sondern sicher auch den ein oder anderen Sprachwissenschaftler ins Grübeln. Womöglich kann BVB-Knipser Pierre-Emerick Aubameyang bei diesem Problem helfen. Ganz Fußballdeutschland versucht derzeit nämlich der Frage nach Grund, Ursache oder Auslöser seiner Trainingsabwesenheit bei der BVB-Mannschaftssitzung vor dem Spiel gegen Wolfsburg nachzugehen.
Eine offizielle Version hat der Gabuner unlängst geliefert. Demnach habe er schlicht vergessen, dass Trainer Stöger die Sitzung an besagter Zeit angesetzt hatte. Kann ja mal vorkommen, bei dem ganzen Terminstress im Alltag. Wir haben ja alle schon mal vergessen, dass wichtigste Firmen-Meeting in unserem Kalender zu notieren, oder? Beim BVB sieht man die Sache überraschenderweise nicht so entspannt. „Wir wissen alle, dass das nicht stimmt“, gab der Coach bezüglich Aubas Erklärung zu Protokoll. Im Hintergrund brodelt die Gerüchteküche auf offener Flamme. Ein Transfer des 28-Jährigen, der mittlerweile unter dem dritten Trainer in Folge aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader geflogen ist, soll unmittelbar bevorstehen. Die naheliegende Vermutung: Sein Fernbleiben von der Mannschaftssitzung ist aus Kalkül passiert, um einen Wechsel zu erzwingen. Seine Erklärung war also nicht mehr als eine billige Ausrede. In der Kreisliga mag das fußballerische Niveau zwar niedriger sein, aber in Sachen Ausreden wird hier deutlich professioneller agiert. Training oder Mannschaftssitzung vergessen? Pah, da muss schon etwas Kreativeres her. Auf diesem Gebiet spielen Kreisligisten locker in der Champions League .
"Das Perfide daran: Im Gegenzug nutzen die Spieler gern den Fußball als Ausrede, falls tatsächlich mal ein solcher Geburtstag ansteht, um eben nicht an diesem eher unspannenden Fest teilnehmen zu müssen"
Besonders zu Beginn der Rückrunden-Vorbereitung hält sich die Motivation vieler Amateurkicker deutlich in Grenzen. Bei Schnee und Eis sind die Plätze unbespielbar, sodass der Coach zum Neujahrsauftakt gezwungen ist, seine Jungs in Laufschuhen auf eine kleine Antarktis-Expedition zu schicken . Die Trainingsbeteiligung fällt entsprechend mau aus. Spätestens nach der Ankündigung des Trainers in der WhatsApp-Gruppe, dass Laufschuhe mitgebracht werden müssten, rauschen innerhalb kürzester Zeit die Absagen über den Bildschirm.
Immerhin: Den Spielern ist mittlerweile selbst aufgefallen, dass die Oma nicht dreimal im Jahr ihren 80. Geburtstag feiern kann. Mehr als zwei leibliche Omas zu haben ist auch eher ungewöhnlich, sodass dieser Joker als Ausrede nicht öfter gezogen werden kann. Wer einmal statistisch herausarbeiten würde, wie oft Großmütter von Amateurspielern ihren runden Geburtstag begehen – das Ergebnis würde vermutlich viele Fragen aufwerfen. Das Perfide daran: Im Gegenzug nutzen die Spieler gern den Fußball als Ausrede, falls tatsächlich mal ein solcher Geburtstag ansteht, um eben nicht an diesem eher unspannenden Fest teilnehmen zu müssen. Nach dem Motto: „Ach Omi, ich würde so gern kommen, aber leider spielen wir morgen ausgerechnet gegen den Tabellenführer… Da geht es um die Wurst. Aber trinkt einen für mich mit, ja? Schade!“
Erfahrene Kreisligakicker wissen aber längst: „Oma-Ausreden sind voll F-Jugend!“ Man sollte schon ein bisschen tiefer in die Trickkiste greifen, um möglichst abwechslungsreich sein häufiges Fehlen zu entschuldigen. Machen wir uns nichts vor: Insgeheim weiß natürlich jeder Amateurcoach genauso gut wie der Kollege Stöger bei seinem Pappenheimer Aubameyang, wie wenig Wahrheit in den meisten der Absagen steckt. Kreativität und Glaubwürdigkeit sind zwei verschiedene paar Schuhe. Sicher ist aber: Die Absagen sorgen immer mal wieder für große Unterhaltung. In unregelmäßigen Abständen landet bei jedem Verein mal wieder eine Perle im Chat, die noch Jahre später auf der Mannschaftsfeier für Lacher sorgt.
Die Entschuldigungen können dabei in verschiedene Kategorien eingeteilt werden . Einen Klassiker mit großem Spaßfaktor stellen die Unfälle im Haushalt dar: „Hallo Coach, muss leider absagen, da mir seit gestern leicht die Wade zwickt… Habe mich beim Rasenmähen unglücklich an einem Maulwurfshaufen vertreten. Ich will da echt kein Risiko eingehen, sonst falle ich noch die ganze Vorbereitung aus!“ Da kann man als Trainer nur glücklich sein, wenn man so verantwortungsvolle und weitsichtige Spieler im Team hat. Die Haushalts-Unglücke müssen aber nicht immer mit einer Verletzung einhergehen. So sagte ein Kollege bereits ab, da seine Waschmaschine angeblich einen Defekt hatte und die halbe Kammer daher unter Wasser stehen würde. Bevor „die Feuchtigkeit die Wände hochzieht“, musste er daher erstmal den Boden trockenlegen und das Gerät reparieren. So wird es natürlich eng mit der Trainingseinheit – bitter!
Die Terminlage kann ebenfalls für Unvorhergesehenes sorgen. Absoluter Evergreen: Der verpennte Elternabend des Sohnemanns. Wenn der entsprechende Vater dann auch noch seiner Frau versprochen hat, für das Amt des Elternvertreters zu kandidieren, muss er am heutigen Wahltag natürlich in die Schule statt auf den Sportplatz. Familiäre Angelegenheiten können sich aber auch mit den Vierbeinern im Haushalt beschäftigen. So kann es plötzlich auch zu folgendem Problem kommen: „Muss ganz kurzfristig aussetzen. Mein Kater stolpert schon den ganzen Tag durch das Haus, anscheinend helfen die Augentropfen nicht gegen seine Bindehautentzündung. Sitze gerade im Wartezimmer beim Tierarzt. Scheint noch etwas länger zu dauern, zumal ich ihn gleich noch kastrieren lasse, wo ich schon mal hier bin!“
Wirklich gar nichts kann man am Ende gegen höhere Mächte unternehmen. So entschuldigte sich ein Mitspieler mal mit der Begründung, dass er wahnsinnigen Stress auf der Arbeit hatte und total kaputt sei. So weit, so ehrlich. Folgender Zusatz brachte den Trainer allerdings auf die Palme: „Außerdem habe ich auch super schlecht geschlafen, da ja Vollmond war und ich da immer kein Auge zubekomme…“
Am Ende steht der Coach vor einer schwierigen Entscheidung. Aus dem Kader werden die Jungs in der Regel nicht geschmissen, wenn sie sich mit einer offensichtlichen Schwachsinns-Erklärung entschuldigen. In der Kreisliga gibt es keine Verträge und keine Bezahlung, zudem ist der Kader ohnehin spärlich besetzt. Da drückt der Trainer lieber beide Augen zu, bevor er am Ende nur mit neun Spielern zum Auswärtsspiel fährt. Und ganz egal, was Grund, Ursache oder Auslöser für die Trainingsabwesenheit ist: Am Ende der Absage steht immer die größte Lüge: „Ich gehe später aber selber noch laufen – versprochen!“ Bevor das passiert, glaube ich eher an den dritten 80. Geburtstag der Oma in diesem Jahr.
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