Mittwoch ist es so weit: der DFB empfängt die Teams des UEFA Unity Cup. Das Finale des großen UEFA Wettbewerbs für Refugee-Fußballer*innen wird auf dem DFB-Campus ausgetragen. 16 Teams mit insgesamt 180 Spieler*innen aus 15 europäischen Ländern - von Finnland bis Spanien und mit den großen europäischen Fußballnationen Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland - treten in Frankfurt an. Die Premiere des UEFA Unity Cup vergangenes Jahr gewann die Mannschaft aus Deutschland.
Pro Team (11 Spieler*innen) müssen acht geflüchtete Fußballer*innen und mindestens zwei weibliche Personen vertreten sein. Damit verfolgen die Initiatoren des Cup, die Europäische Fußball-Union (UEFA) und das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), das Ziel, Integration durch den Sport langfristig zu fördern.
UNSER TEAM für den Unity Euro Cup 2023 besteht ausschließlich aus Fußballer*innen, die vom Hessischen Fußballverband ausgewählt wurden. Unterstützt werden die acht Geflüchteten von zwei DFB-Mitarbeiter*innen. Trainer unseres Teams ist der ehemalige Bundesliga-Trainer und Weltklasse-Verteidiger Dragoslav Stepanovic.
Das ist unser TEAM DEUTSCHLAND:
Edris Faqierzad: Ich komme aus Afghanistan und bin 2015 über die Türkei nach Deutschland geflohen. Als ich hier angefangen habe Fußball zu spielen, spielte ich zuerst bei TUSPO Guxhagen. Seit einem Jahr spiele ich bei der TSG Fürstenhagen. Durch den Fußball konnte ich mein Deutsch verbessern und habe viele neue Leute kennengelernt. Der beste Spieler der Welt? Für mich ganz klar Lionel Messi.
Ladan Musse Hersi: Ich bin mit 16 Jahren mit meiner Familie aus Somalia geflüchtet. Wir haben ein Jahr in der Türkei gelebt, danach in Griechenland und jetzt seit vier Jahren in Deutschland. Ich bin in Kenia aufgewachsen, wo ich mit meinen Brüdern auf der Straße Fußball gespielt habe – obwohl es dort als Mädchen nicht normal war. Jetzt bin ich sehr glücklich, dass ich beim SV Mörlenbach in einem richtigen Team spielen kann. Hier habe ich viele Freunde gefunden. Für mich ist Lionel Messi der beste Fußballspieler, Alexia Putellas ist die beste Fußballerin.
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Camilo Cordoba: Ich lebe seit knapp drei Jahren in Deutschland und komme ursprünglich aus Kolumbien. Hier kann ich meinem Beruf als Koch nachgehen und endlich wieder Fußball spielen. Ich trainiere zweimal die Woche bei der TSG Kammerbach, am Wochenende haben wir dann ein Spiel. Anfangs kannte ich niemanden und konnte mich nur schwer verständigen. Mit Hilfe des Fußballs ist es mir gelungen, mich zu integrieren. Ich bin froh, seit zwei Jahren ein fester Bestandteil meines Teams zu sein. Linda Caicedo und Lionel Messi sind meiner Meinung nach die besten Spieler der Welt.
Mohammed Albreik: Mit elf bin ich aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Als ich damals mit Freunden auf dem Spielplatz Fußball gespielt habe, hat uns ein Trainer gesehen und zum Training eingeladen. Seitdem spiele ich für den FC Eintracht Oberrodenbach 08 und bin darüber sehr froh, denn der Fußball hat mir geholfen viele Schwierigkeiten als Flüchtling zu überwinden. Der eindeutig beste Fußballer der Welt? Cristiano Ronaldo.
Zaher Charbaji: Ich bin damals aufgrund des Bürgerkriegs aus Syrien geflüchtet und lebe seit nun schon fast acht Jahren in Deutschland. Wir saßen damals alle auf diesem wackligen Boot vom Libanon in die Türkei. Bis vor einem halben Jahr habe ich für die DJK Eintracht Steinheim gespielt. Der Fußball hier in Deutschland hat mir sehr geholfen, auch um die Sprache zu lernen. Gerade beende ich meine Ausbildung als KfZ-Mechatroniker. Und der beste Fußballer weltweit ist Cristiano Ronaldo.
Bahaeddin Sadoun: Ich war 12 Jahre alt, da floh meine Familie vor dem syrischen Bürgerkrieg. Durch den Fußball hier in Deutschland habe ich Führungsstärke gelernt und wie man in einer Mannschaft Verantwortung übernimmt. Ich mag es nicht, zu verlieren. Mit meiner aktuellen Mannschaft spiele ich in der Kreisoberliga, davor war ich lange beim SSV Langenaubach. Ich habe zuletzt meinen Realschulabschluss gemacht, derzeit suche ich einen Ausbildungsplatz. Mein Vorbild und der beste Fußballer weltweit ist Lionel Messi.
Kaaka Behesti: Ich komme aus Afghanistan und lebe seit sieben Jahren in Deutschland. Inzwischen bin ich 18 Jahre alt. Der Weg war hart und wir alle, meine Eltern und meine drei Geschwister, haben es gottseidank geschafft. Wir sind glücklich, in Deutschland leben zu können. Fußball spiele ich für den FC Aar in der Gruppenliga. Meine Lieblingsposition ist draußen auf dem Flügel. Eine Woche ganz ohne Fußball wäre für mich furchtbar. Aktuell mache ich mein Fachabitur. Und der beste Fußballer weltweit ist Lionel Messi.
Autor/-in: Thomas Hackbarth