Ein Profi mit sozialem Engagement, ein Torjäger mit besonderem Versprechen, Trikotrecycling mal anders und ein erfahrener Zugang. Die Oberliga-Splitter auf FUSSBALL.DE.
Profi zeigt großes Herz: Bastian Oczipka, Bundesligaprofi beim FC Schalke 04, stellte erneut sein soziales Engagement unter Beweis. Der 30 Jahre alte Linksverteidiger hatte die "Unified-Fußballmannschaft", die aus jungen Sportlern der "Lebenshilfe" im Kreis Mettmann sowie Nachwuchsfußballern der SSVg Velbert aus der Oberliga Niederrhein besteht, zum S04-Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin (2:1) eingeladen. Bereits seit Mai unterstützt der ehemalige Junioren-Nationalspieler die Mannschaft, in der Velberter Talente gemeinsam mit geistig behinderten Menschen kicken. So hatte Oczipka das ungewöhnliche Team bereits beim Training besucht oder Videobotschaften vor Turnieren gesendet. "Dass sich Bastian nach wie vor für die Mannschaft interessiert, ist nicht selbstverständlich", sagt Teammanager Lars Glindemann. "Die Einladung zu seinem Spiel war eine ganz große Geste und bedeutet unseren geistig behinderten Sportlern die Welt." Nach dem Abpfiff ging es noch runter in die Katakomben der Schalker Arena, wo die Amateurkicker ihr Idol trafen. Dort gab es dann auch eine private Autogrammstunde und Einblicke in die Abläufe nach einem Bundesligaspiel. "Vielen Sportlern hat Bastian ihren ersten Stadionbesuch ermöglicht. Wir sind unendlich dankbar für diese Möglichkeit", so Glindemann. Oczipka ist seit einem Jahr auch Fußball-Botschafter der "Special Olympics" für Nordrhein-Westfalen.
Der "Herzdame" Viererpack versprochen: Das war mal eine Ansage. Stefan Winkel, Torjäger in der Oberliga Hamburg beim Tabellenfünften TSV Sasel , hatte gegenüber seiner "Herzdame" Anna, mit der er seit September verheiratet ist, vor dem Spiel gegen den abstiegsbedrohten TSV Buchholz 08 (7:1) einen ganz besonderen Schwur geleistet. Der 29 Jahre alte Mittelstürmer, der in den vier Partien zuvor jeweils leer ausgegangen war, versprach seiner Gattin, die sich die Partie auch vor Ort angeschaut hatte, nicht weniger als vier Tore. Dabei wurde es für Winkel ziemlich eng, denn bis zur Pause war noch kein Treffer gefallen. "Deswegen musste er sich in der zweiten Halbzeit deutlich steigern", sagt TSV-Trainer Danny Zankl, der erst nach dem Spiel von dem Versprechen erfuhr, mit einem Grinsen gegenüber FUSSBALL.DE . "Vor der Partie hatten wir Stefan noch gut zugeredet und waren überzeugt, dass bei ihm der berühmte Knoten platzen wird." Im Schnelldurchgang (61./70./76./80.) löste Winkel dann innerhalb von nur 19 Minuten tatsächlich sein Versprechen ein und erhöhte seine Trefferquote auf nun insgesamt 17 Saisontore (Platz drei in der Torjägerliste). Am Freitag (ab 20 Uhr) geht Winkel im Achtelfinale des Hamburger Verbandspokals beim Bezirksligisten Harburger SC erneut für Sasel auf Torejagd.
ETB-Trikots für Essener Schulen: Der Traditionsverein ETB Schwarz-Weiß Essen , der 1959 mit dem Gewinn des DFB-Pokals den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte gefeiert hatte und aktuell in der Oberliga Niederrhein Platz neun belegt, hat sich in der Vorweihnachtszeit eine tolle Aktion einfallen lassen. So wurden im und rund um das altehrwürdige Stadion am Uhlenkrug längst vergessene Türen und Schränke geöffnet. Unter anderem wurden dabei einige alte Trikotsätze der Seniorenmannschaft gefunden, die nun der Geschwister-Scholl-Realschule aus Essen-Borbeck zur Verfügung gestellt wurden. "Die Schülerinnen und Schüler im Essener Norden haben nicht immer die nötigen Mittel, um sich teure Sportsachen zu kaufen. Von daher sind wir froh über jede Unterstützung", sagt Schulleiter Olaf Kehlert. Auch der Leiter der Fußball-AG, Jens Erbslöh, zeigt sich dankbar: "Wir können die Trikots wirklich sehr gut gebrauchen und danken dem ETB sehr für die nette Geste." Die Geschwister-Scholl-Realschule war zwar die erste Schule in Essen, die Trikots der Schwarz-Weißen bekommen hat, aber sicher nicht die letzte. Es sind noch einige Trikotsätze aus den vergangenen Jahren übrig und ebenfalls zu verschenken. Der Retro-Faktor kommt dabei nicht zu kurz. Selbst aus NRW-Liga Zeiten des ETB sind noch Kleidungsstücke vorhanden. "Es ist für den ETB Schwarz-Weiß sehr wichtig, soziale Verantwortung zu übernehmen", sagt Vorstandsmitglied Kai Strathmann. "Wenn wir dabei noch den jungen fußballbegeisterten Menschen etwas Gutes tun können, freue ich mich persönlich sehr. Es ist uns ein überaus wichtiges Anliegen."
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Internationale Erfahrung für Klassenverbleib: Der abstiegsbedrohte Hessenligist Hassia Bingen hat den ehemaligen griechischen Zweitligaprofi Argirios Goulas (28) als einen von drei Zugängen für die zweite Saisonhälfte verpflichtet. Der gebürtige Mannheimer spielte bis zu den B-Junioren für den SV Waldhof und anschließend für den Ludwigshafener SC . Danach zog es ihn für fünf Jahre nach Griechenland, die Heimat seiner Eltern. Für zwei Spielzeiten war er dort für Iraklis Saloniki am Ball und bestritt in diesem Zeitraum 54 Einsätze in der zweithöchsten Spielklasse. Nach einigen Verletzungen trug Goulas in der vergangenen Spielzeit in der Oberliga Baden-Württemberg das Trikot von Germania Friedrichstal und war seit Sommer vereinslos. In den vergangenen vier Wochen überzeugte Goulas im Training die Verantwortlichen von Hassia Bingen. Der Außenverteidiger ist nicht der einzige Neue in der Mannschaft von Trainer Thomas Eberhardt. So kommt der 26 Jahre alte Defensivspieler Igor Heizmann von der TSG Hechtsheim aus der Bezirksliga. Er kennt den Hassia-Trainer bereits aus gemeinsamen Zeiten bei Fortuna Mombach. Mit Sebastian Platten ist auch ein Rückkehrer unter den Zugängen. Der 22 Jahre alte Innenverteidiger war schon in der C-Jugend für Bingen aktiv, eher er vier Jahre beim TuS Mayen verbrachte. Im Herrenbereich folgte die Station beim FC Karbach, ehe er nun vom Ligakonkurrenten VfB Ginsheim nach Bingen wechselt. Alle drei Neuen unterschrieben Verträge bis 2021.