Finaltag: Diese Paarungen stehen fest
Der Finaltag der Amateure steht an. Am 24. Mai finden die Pokalendspiele in 20 Landesverbänden statt - nur in Westfalen später, da Bielefeld im DFB-Pokalfinale steht.
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[Foto: NFV Reiner Kramer]
Ein Hilferuf beim Vereinsdialog in Wilhelmshaven. An der Küste muss man auch mal den Rettungsanker auswerfen dürfen. So beim ESV Wilhelmshaven. Seit 2010 wartet der Verein auf den Bau eines Kunstrasenplatzes. Damals hatte der Rat der Stadt Wilhelmshaven mit einer Stimme Mehrheit für den Bau gestimmt. Bis zum heutigen Tag ist allerdings noch gar nichts passiert.
Schade, denn der ESV benötigt diesen Kunstrasenplatz dringend. 17 Mannschaften müssen sich zwei Plätze teilen, die den Namen Rasenplatz nur bedingt rechtfertigen. Beim Vereinsdialog mit der NFV-Verbandsspitze betonte Vorsitzender Markus Gellert, dass sein Verein es verdient hätte, den Kunstrasenplatz nun endlich zu bekommen. Der ESV nehme in besonderer Weise seine soziale Verantwortung wahr. »Jeder darf bei uns Fußball spielen, wir grenzen niemanden aus. Fußballer aus 18 Nationalitäten fühlen sich bei uns wohl. Inklusion, Migration und Integration werden bei uns gelebt. Wir haben bei uns eine Behindertenmannschaft ebenso integriert wie den Verein der Islamisten, der bei uns selbstverständlich trainieren darf«, informierte der Vereinschef.
Zwei Beispiele, die dokumentieren wie vorbildlich der ESV seine soziale und gesellschaftliche Aufgabe wahrnimmt. Dass Mädchen mit Migrationshintergrund ebenso willkommen sind und betreut werden, versteht sich von selbst. Der aktive Frauenanteil im Fußball liegt bei 20 Prozent. »Darauf könnt Ihr stolz sein. Es gibt nur wenige Vereine in Niedersachsen, die Integration, Migration und Inklusion vorleben und nicht nur darüber reden.«, lobte NFV-Präsident Karl Rothmund in höchsten Tönen. Sein Stellvertreter Jan Baßler, NFV-Vizepräsident Ferdinand Dunker und NFV-Kreisvorsitzender (Wilhelmshaven) Uwe Reese ermutigten Gellert, sein Verein möge sich doch für den DFB-Integrationspreis bewerben. »Eure Chancen sind sicherlich nicht so schlecht«, prognostizierte Jan Baßler.
Was ein Sportverein für sozial- und gesellschaftliche Aufgaben wahrnimmt, lässt sich sehr gut am Beispiel des ESV Wilhelmshaven festmachen. Der Verein hat seine Sportstätten mitten in einem sozialen Brennpunkt. Das heißt: Viele Jugendliche nehmen die Sportangebote wahr, aber einige Eltern können nicht mal den Mitgliedsbeitrag zahlen. »So müssen wir gelegentlich hinter dem Geld herlaufen. Aber die jungen Menschen wollen wir weiter bei uns haben, weil sie sonst nirgendwo in unserem Stadtteil Fußball spielen können. Wir fühlen uns für sie verantwortlich und leisten damit einen Beitrag zur sozialen Verantwortung«, betonte Markus Gellert und nannte noch eine interessante Zahl: »Beim ESV haben 38 Prozent der Jugendlichen einen Migrationshintergrund.
Jeder darf bei uns Fußball spielen, wir grenzen niemanden aus. Fußballer aus 18 Nationalitäten fühlen sich bei uns wohl. Inklusion, Migration und Integration werden bei uns gelebt. Wir haben bei uns eine Behindertenmannschaft ebenso integriert wie den Verein der Islamisten, der bei uns selbstverständlich trainieren darf
Ein anderes Thema: Den Spielbericht online benutzen sie beim ESV Wilhelmshaven bisher nur für die erste Mannschaft, die in der 1. Kreisklasse spielt. »Wir werden weitere Schulungen durchführen, damit unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Spielbericht online umgehen können. Wie sagte ein Vereinsvertreter: »Er ist für uns noch etwas gewöhnungsbedürftig.«
Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen machte Jan Baßler den Vorschlag, Stadt und Verein sollten sich für ein NFV-Beachsoccer-Turnier 2015 bewerben. Wilhelmshaven sei ein idealer Standort. »So ein Event ist für alle Beteiligten eine gute Sache«, ergänzte Rothmund.
Beim Thema »Bezuschussung für Inselfahrten« erklärten die Vereinsvertreter, dass sie sich zwar über einen Zuschuss der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung freuen, er decke aber nur einen kleinen Teil der Kosten ab. Ein Beispiel: Für ein Spiel auf der Insel Wangerooge entständen für eine Herrenmannschaft Kosten zwischen 400 und 420 Euro. Der Zuschuss betrage etwa 70 bis 80 Euro. Für eine Jugendmannschaft ist es etwas preiswerter, weil der Fährpreis pro Person »nur« 14 Euro beträgt und die Fahrt mit einem Drittel bezuschusst wird.
Noch einige Zahlen. Der Vereinsbeitrag für Erwachsene beträgt monatlich 14 Euro, für Jugendliche sechs Euro. Der ESV erzielt pro Jahr Einnahmen in Höhe von 55 000 Euro. Von der Stadt Wilhelmshaven gibt es einen jährlichen Zuschuss in Höhe von rund 5000 Euro. Der Verein hat 490 Mitglieder, 300 davon sind Fußballer. Beim ESV ist jeder Cent gut angelegt, weil er die soziale Verantwortung ernst nimmt und Taten sprechen lässt.
Wenn die Stadt Wilhelmshaven das auch so sieht, könnte der ESV Wilhelmshaven vor einer rosigen Zukunft stehen. Denn wie sagte abschließend Vorsitzender Markus Gellert: »Ein Kunstrasenplatz wäre der Schlüssel des Erfolgs für unseren Verein und für unseren Stadtteil Bant.«
Dass sie im Verein hart »anpacken« können, beweist neben der Fußballsparte auch eine andere Abteilung, die sich ausschließlich mit dem sportlichem »Besenwerfen« beschäftigt.
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