Ehrenamtspreis: Schlagt jetzt die gute Seele eures Vereins vor
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Hand in Hand mit den Profis: Die Kinder vom VfL Nürnberg begleiteten die Spieler auf den Rasen.[Foto: VfL Nürnberg]
Beim Testländerspiel der deutschen Nationalmannschaft am Montag in Nürnberg gegen die Ukraine haben elf Kinder aus der Jugendabteilung des VfL Nürnberg unvergessliche Momente erlebt. Sie liefen an der Hand der Profis aus der Ukraine ins Nürnberger Stadion ein, darunter war auch ein Junge aus dem vom Krieg gebeutelten Land.
Thomas Körner, Jugendleiter des VfL Nürnberg, war dabei. Er verrät im Interview mit FUSSBALL.DE, wie sich der Amateurklub aus Franken in Sachen Integration engagiert.
FUSSBALL.DE: Thomas Körner, sehen Sie immer noch das Leuchten in den Kinderaugen, wenn diese von Montag erzählen?
Thomas Körner: Auf jeden Fall! Das war für uns all ein ganz besonderer Abend, eine tolle Atmosphäre mit 50.000 Fans im Stadion – unvergesslich. Als vor einigen Wochen die Anfrage vom Bayerischen Fußballverband kam, ob wir die Einlaufkinder für das Spiel der DFB-Auswahl beim EM-Test gegen die Ukraine stellen könnten, da war die Begeisterung natürlich groß.
„Es hat alles gut geklappt, die Kids haben gestrahlt und sind schließlich spät abends müde ins Bett gefallen.“
Wie lief die Auswahl der Kids?
Körner: Wir haben die Auswahl so getroffen, dass von jedem Jahrgang ein Kind dabei sein kann. Viele andere im Verein hatten schon Karten für das Spiel und wollten das Duell von der Tribüne aus verfolgen. Von den elf Kindern, die letztendlich mit den Spielern der ukrainischen Nationalmannschaft auf den Platz gelaufen sind, war mit Ivan ein ukrainischer Junge dabei und mit Rosalie auch ein Mädchen.
Und Sie haben den ‚Sack Flöhe‘ erfolgreich gehütet?
Körner: Das war nicht so einfach (lacht). Alle waren natürlich sehr aufgeregt und bei so einem Spiel müssen die Abläufe ja alle eingehalten werden. Das heißt, die Kinder müssen wissen, wo sie hinlaufen müssen, wenn das Einlaufzeremoniell vorbei ist und so weiter. Es hat aber alles gut geklappt, die Kids haben gestrahlt und sind schließlich spät abends müde ins Bett gefallen.
Können Sie uns erklären, warum der BFV gerade den VfL Nürnberg für diese Aktion ausgesucht hat?
Körner: Das liegt sicher daran, weil wir uns seit Jahren in Sachen Integration geflüchteter Menschen stark engagieren. Als im Jahr 2015 viele Menschen aus arabischen Ländern, vor allem aus Syrien, nach Deutschland gekommen sind, haben einige von ihnen bei uns eine sportliche Heimat gefunden. Wir haben eine komplette Mannschaft, unsere dritte, die komplett aus syrischen Geflüchteten besteht. So war es nun auch vor über zwei Jahren, als Russland die Ukraine überfallen hat und viele Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind.
Wie viele Kinder aus der Ukraine haben sich dem VfL Nürnberg angeschlossen?
Körner: Anfangs waren es nur einige, dann kamen immer mehr dazu. Es waren vor allem meist junge Frauen mit ihren Kindern, die Schutz gesucht haben, die Männer mussten ja in der Heimat bleiben und ihr Land verteidigen. Wir hatten zwischenzeitlich 80 Kinder und Jugendliche, im Alter zwischen sechs und 16 Jahren. Der Sportservice der Stadt Nürnberg hat uns extra zusätzliche Trainer zur Verfügung gestellt, die die Sprache beherrschen. In der letzten Saison hatten wir noch zwei Teams mit komplett ukrainischen Kindern, eine D-Jugend mit den Jahrgängen 2011 und 2012 sowie eine C-Junioren mit den Jahrgängen 2013 bis 2015.
Und wie ist die Situation jetzt?
Körner: Aktuell haben wir noch etwa 30 ukrainische Kinder und Jugendliche, die bei uns kicken. Die sind auf verschiedene Jahrgänge verteilt, das geht von der U0 bis zur U17. Leider haben uns viele ukrainische Kids verlassen und sind zu anderen Vereinen gewechselt, aber so ist das nun einmal. Wir sind und bleiben ein Amateurfußballklub, der für alle offensteht und als Integrationsstützpunktverein einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Einbindung und Eingliederung von Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchtgeschichte legt.
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