Finaltag: Diese Paarungen stehen fest
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Viermal Julian Brandt: Als Nationalspieler gegen Norwegen, als Bundesligaprofi von Bayer Leverkusen, als Olympia-Held von Rio und als Nachwuchshoffnung im Trikot des VfL Wolfsburg (im Uhrzeigersinn von links oben nach links unten). [Foto: Fotos Getty, imago; Collage FUSSBALL.DE]
Borgfeld im Bremer Osten: Wer hier beim örtlichen Sportclub nach Fußballern mit dem Namen Brandt sucht, bekommt fast eine ganze Elf zusammen. Jürgen ist Co-Trainer der ersten Mannschaft, sein Sohn Jannis hat bis vor einem Jahr in der B-Jugend gespielt und dessen jüngerer Bruder Jascha kickt aktuell in der U 15. In der „Ersten“ sind zudem noch die Zwillinge Kevin und Danny Brandt aktiv, die allerdings nur den gleichen Nachnamen haben und mit Jürgen, Jannis und Jascha nicht verwandt sind. Der bekannteste Brandt spielt allerdings inzwischen in Leverkusen: Jungnationalspieler Julian Brandt, Jürgens Sohn, älterer Bruder von Jannis und Jascha – die neueste Folge unserer Serie Familienbande.
Heimat ist immer da, wo man sich zu Hause und richtig wohl fühlt. Für Julian Brandt, der inzwischen in Sachen Fußball um die halbe Welt reist, und seine Familie ist das Borgfeld. „Wenn er mal am Wochenende bei uns ist, dann ist es für ihn auch wichtig, mit zum Platz in Borgfeld zu gehen, denn da kennt er viele Leute noch. Das ist für ihn und für uns Heimat“, sagt Vater Jürgen.
Er selbst hat sein halbes Leben auf der Sportanlage mit dem etwas kuriosen Namen „Hinter dem Großen Dinge“ verbracht. Zunächst für den ATSV Bremen 1860 in der Jugend und der ersten Mannschaft am Ball, ging es für Jürgen Brandt mit 20 zu den Senioren des FC Oberneuland, die damals in der Verbandsliga spielten. Um sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Bremen vernünftig durchziehen zu können und danach den Einstieg ins Berufsleben zu schaffen, hörte er relativ früh mit dem aktiven Fußball auf. „Erst nach der Geburt von Julian und Jannis sowie unserem Umzug nach Borgfeld habe ich mich nach sechsjähriger Fußballpause dem SC Borgfeld angeschlossen“, berichtet Jürgen Brandt.
"Bei Julian war das anders, bei ihm war früh zu spüren, dass er Ziele anstrebt, diese unbedingt erreichen wollte und er vieles andere dem Fußball untergeordnet hat"
Beim SCB spielt er nicht nur in der ersten Mannschaft und steigt mit dieser von der Kreisliga zweimal bis in die Landesliga auf, sondern wird dort auch Trainer. Einer seiner ersten Spieler ist: Julian Brandt. „Nachdem Julian angefangen hatte, im Verein Fußball zu spielen, habe ich ihn zusammen mit meinem Freund Jens Ahlers von der F-Jugend an sechs Jahre beim SC Borgfeld trainiert und ab der C-Jugend auch noch zwei Jahre beim FC Oberneuland“, erinnert sich Jürgen Brandt. „In Borgfeld und beim FC Oberneuland hatten wir damals überragende Spieler des 96er-Jahrgangs zusammen. Im letzten gemeinsamen Spiel von Julian mit diesem Team haben wir im Landespokalfinale 2011 die U 15 von Werder mit 2:0 besiegt.“
Der Vater als Trainer, das ist nicht immer einfach. Julian Brandt erinnert sich: „Für mich hatte das Vorteile, aber auch Nachteile. Ähnlich war es für meinen Vater. Er musste immer den Eindruck vermeiden, dass er sein Kind bevorzugt. Manchmal hat er es dabei übertrieben, ich hatte es nicht immer einfach bei ihm. Aber insgesamt hat er es sehr gut gemacht.“ Schließlich war der kleine Julian nicht von Anfang an Feuer und Flamme für den Fußball. „Ich war zwar im Verein angemeldet, aber auf dem Platz habe ich mehr Gänseblümchen gepflückt als alles andere. Ich sollte dann im Verein abgemeldet werden, aber bevor das passiert ist, habe ich dann doch irgendwann angefangen, mehr zu spielen als zu pflücken“, erzählt Julian Brandt.
Der nächste logische Schritt für den hochtalentierten Jungen wäre normalerweise ein Wechsel zum Bundesligisten Bremen gewesen, doch Julian Brandt verlässt mit 15 dann doch die Heimat und zieht ins Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg, mit dem er im Sommer 2013 Deutscher A-Juniorenmeister wird. Sein Bundesligadebüt aber feiert er noch weiter weg von zu Hause, nämlich im Trikot von Bayer Leverkusen. Inzwischen stehen 66 Bundesligaspiele und drei Einsätze für die Nationalmannschaft in der Vita des erst 20-Jährigen. Gerade gewann er mit der deutschen Olympia-Auswahl in Rio die Silbermedaille.
Klar, dass so ein Spieler von den Topklubs in ganz Europa gejagt wird. Ein Wechsel kommt für den Blondschopf aber vorerst nicht in Frage, schließlich hat er einen vernünftigen Berater – seinen Vater. Jürgen Brandt war nach seinem Studium zunächst bei einem in Bremen ansässigen pharmazeutischen Großhandel als Außendienstler tätig, ehe er sich vor zwei Jahren selbstständig machte und sich hauptberuflich um die Karriere seines ältesten Sohnes kümmerte.
„Julian will keinen Hype, sondern den Fußball von der Pike auf lernen", sagt Jürgen Brandt und betont: „Es muss nicht immer alles schnell-schnell gehen, sondern seine sportliche Entwicklung muss mit seiner Persönlichkeitsentwicklung einhergehen.“ So wirkt Julian Brandt bodenständig in der Glitzerwelt Profifußball, in der erfolgreiche junge Spieler oft Popstars und Modevorbilder für die Generation Teenie sind.
Für seine Brüder ist Julian Brandt allerdings ganz sicher ein Vorbild, auch wenn Jannis und Jascha seinem Weg in den Profifußball wohl nicht folgen werden. Jannis (16) hat bis vor einem Jahr beim SC Borgfeld gespielt, ehe er zu Union 60 wechselte und sich in der Winterpause der vergangenen Saison komplett vom Vereinsfußball verabschiedete. „Er probiert neben der Schule nun eben auch mal andere Dinge aus, die Jugendlichen in dem Alter wichtig sind“, sagt Vater Jürgen nachsichtig. „Bei Julian war das anders, bei ihm war früh zu spüren, dass er Ziele anstrebt, diese unbedingt erreichen wollte und er vieles andere dem Fußball untergeordnet hat.“ Jascha, mit 13 Jahren der Jüngste, spielt beim SC Borgfeld in der C-Jugend. „Er ist genau wie Jannis schnell und ausdauernd. Darüber hinaus hat er ein prima Spielverständnis“, lobt der Papa und sagt: „Alle drei sind intelligent und talentiert, aber natürlich eben jeder auf seine spezielle Art und Weise.“
Julian, Jannis und Jascha – bei der Wahl der Vornamen möchte man meinen, dass Jürgen Brandt und seine Frau Heike, früher Handballerin, nicht sonderlich kreativ waren – oder doch? „Den Namen Julian fanden meine Frau und ich gemeinsam sehr schön. Dann kam der zweite Sohn und wir sind beim J und sechs Buchstaben geblieben. Bei Jascha konnten wir dann natürlich auch nichts anderes mehr machen“, gibt Jürgen Brandt lachend zu. „So verbinden uns vier Jungs beziehungsweise Männer halt auch die Initialen JB.“
Kein JB, sondern ein Brandtsches Familienmitglied mit den Initialen NN spielt übrigens auch noch in der Nähe Fußball: Niklas Neumann, der Cousin der Brandt-Brüder, ist mit der A-Jugend des JFV Nordwest aus Oldenburg in der A-Junioren Bundesliga Nord am Ball.
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