Thorsten Legat ist nie um einen guten Spruch verlegen. Genau wie sein Gegner am kommenden Sonntag. Thorsten Möllmann, Trainer des Landesligisten Blau-Weiß Oberhausen, ist bekannt und berüchtigt für seine Provokationen und Sticheleien. Vor dem Aufeinandertreffen mit Remscheids Coach Legat hat Möllmann wieder die verbale Keule ausgepackt.
Der Star ist nicht die Mannschaft. Die Stars sind die Trainer. Zumindest an diesem Sonntag, wenn Blau-Weiß Oberhausen in der Landesliga den FC Remscheid empfängt . Remscheid, klar, das ist seit September vergangenen Jahres Thorsten Legat. Der frühere Profi, auch Nicht-Fußball-Anhängern seit seiner Teilnahme am RTL-Dschungelcamp ein Begriff, hat dem ehemaligen Zweitligaklub wieder jede Menge Aufmerksamkeit beschert. Auch dank seiner kultverdächtigen Sprüche .
Auf der anderen Trainerbank sitzt Thorsten Möllmann, den Spiegel TV jüngst so charakterisierte: „Thorsten Möllmann lebt Fußball. Jedes Wochenende aufs Neue. Keiner geht so mit, keiner faltet Gegner, Schiedsrichter und die eigene Truppe so zusammen, wie der Trainer von Blau-Weiß Oberhausen-Lirich.“ Und das ist noch wohlwollend formuliert.
Möllmann haut nicht nur auf den Putz, er reißt gleich das ganze Haus ein. Vor dem Aufeinandertreffen mit Legat läuft er wieder heiß. Der Lautsprecher der Landesliga fürchtet offenbar um seinen Thron. „Ich habe großen Respekt vor der Karriere, die Thorsten Legat hingelegt hat. Doch wäre er kein Fußballer geworden, würde er bei der Firma Fix und Fertig arbeiten und leere Kartons auspacken“, sagte Möllmann gegenüber RevierSport .
"Wäre Legat kein Fußballer geworden, würde er bei der Firma Fix und Fertig arbeiten und leere Kartons auspacken"
Mehr als 1000 Zuschauer erwartet
Der Malermeister diente wegen seiner provokanten Sprüche schon mehreren Fernsehformaten als Prototyp des hemdsärmligen Amateurfußballtrainers aus dem Ruhrpott. „Legat bekommt von meiner Mannschaft eine richtige Tracht. Ich denke nicht, dass er diese Niederlage verkraften wird. Nach der Klatsche ist er am Boden zerstört und sieht aus wie Costa Cordalis. Als Entschädigung biete ich ihm an, dass er mit meinem Hund um den Häuserblock spaziert, damit er etwas runter kommen kann. Ich werde ihm auch ein Navi mitgeben, damit er sich nicht verläuft“, kündigt Möllmann marktschreierisch an.
Ohnehin sorgt der Oberhausener Trainer immer mal wieder für Schlagzeilen. 2009 etwa machte er schon vor, was Roger Schmidt Jahre später fast wiederholte. Möllmann weigerte sich wie der Trainer des Bundesligisten Bayer Leverkusen, der Anordnung des Schiedsrichters Folge zu leisten und die Platzanlage zu verlassen. Damals wurde die Partie sogar abgebrochen und Möllmann für sechs Monate gesperrt.
Legat, der im australischen Dschungel keinem Wortgefecht aus dem Weg ging, antwortet auf die Attacke seines Gegners lediglich: „Er interessiert mich überhaupt nicht. Dieser Mann ist für mich Luft. Er soll sich ruhig auf ein Podest stellen und den großen Zampano spielen. Nach den 90 Minuten auf dem Platz wird abgerechnet. Wir werden sehen, wer dann lacht.“ Zum Duell der Trainer-Lautsprecher werden in Oberhausen am Sonntagnachmittag mehr als 1000 Zuschauer erwartet.
Legat und der FC Remscheid müssen dringend punkten. Der Klub steht noch immer auf einem Abstiegsplatz . Auch Möllmann und Blau-Weiß haben derzeit lediglich zwei Punkte Vorsprung auf Relegationsrang 15. Am Sonntag wird es sicher heiß hergehen. Nicht zuletzt auf den Trainerbänken.
Autor/-in: Arne Leyenberg