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Für Thomas Wünstel ist Miroslav Klose der fairste Fußballer. [Foto: Getty Images/Collage: FUSSBALL.DE]
Man stelle sich folgende Situation vor: ein Fußballfeld in der Südpfalz, 83. Spielminute, zehn junge Männer, die sich nicht von der Stelle rühren, und eine Mannschaft, die ungehindert auf das Tor zuläuft, schießt und trifft. Und keiner, der sich beschwert? Diese skurrile Situation ereignete sich in der vergangenen Saison während der Spielbegegnung zwischen dem TuS Frankweiler und dem FV Kapsweyer. Mit voller Absicht ließen die zehn Feldspieler aus Frankweiler ihre Gegner auf das Tor zulaufen.
Kurz zuvor hatte der Kapsweyer Torwart nach guter Fußballsitte den Ball ins Seitenaus geschossen, weil zwei Spieler nach einem Zusammenprall am Boden liegengeblieben waren. Nach einer kurzen Unterbrechung sollte der Ball eigentlich wieder zurück zum Torwart gespielt werden. Noch ein bisschen benommen von dem Zusammenstoß registrierte der Stürmer aus Frankweiler jedoch nur den Ball und eine gute Torchance. Bevor irgendwer reagieren konnte, hieß es 5:4 für die Gastgeber.
Thomas Wünstel, Trainer des TuS Frankweiler, behielt im anschließenden Chaos einen kühlen Kopf. „Eins stand gleich fest: Wir wollten nicht dreckig gewinnen“, sagt er. Das Tor musste jedoch anerkannt werden und konnte nur noch mit einem Gegentor ausgeglichen werden. Nach einer kurzen Teambesprechung waren sich die Jungs aus Frankweiler einig. Der Vorschlag des Trainers, die Gegner ungehindert ein Tor schießen zu lassen, hatte alle überzeugt. „Klar, am Anfang fragten ein, zwei, ob wir das wirklich machen sollen. Aber mir als Trainer ist Fair-Play extrem wichtig“, erzählt Wünstel. Für diese Aktion wurde er vom Südwestdeutschen Fußballverband mit der Fair-Play-Medaille ausgezeichnet.
"Wir wollten nicht dreckig gewinnen"
Wünstel ist sich seiner besonderen Verantwortung als Trainer bewusst und versucht, wann immer es geht, seine Spieler zum Fair-Play zu erziehen. Hin und wieder hat er sogar schon Spieler vom Feld genommen, wenn sich diese zum Beispiel mit dem Schiedsrichter anlegten. Der 42-Jährige erfuhr am eigenen Leib, wie wichtig respektvolles Verhalten gegenüber den Unparteiischen ist. Thomas Wünstel hat selbst einen Schiedsrichterschein und praktisch jedes Fußballamt in seinem Leben schon einmal bekleidet.
In seinem Heimatverein SV Hatzenbühl war er Spielleiter, Jugendleiter und Teil des Vorstands. Beim TuS Frankweiler ist er Trainer der ersten Herrenmannschaft. Selbstverständlich war sein Verhalten in dieser Situation trotzdem nicht. Er selbst habe schon Mannschaften erlebt, die den Ball absichtlich nicht zurückspielten und die Torchance ausnutzten, erzählt Wünstel. Persönlich hat er seine Entscheidung aber nie bereut und würde jederzeit wieder so handeln. „Beim Sport gibt es immer einen Gewinner und einen Verlierer. Hin und wieder zieht man den Kürzeren. Wichtig ist, dass man als Mannschaft dann fair verlieren kann“, sagt er.
Auf die Frage, ob er in puncto Fair-Play ein großes Vorbild habe, lässt die Antwort nicht lange auf sich warten: Miroslav Klose. 2012 gab der WM-Rekordtorschütze im Ligaspiel zwischen Lazio Rom und dem SSC Neapel einen unrechtmäßigen Treffer zu. Beim Spielstand von 0:0 hatte der Stürmer mit Hilfe seiner Hand ein Tor erzielt, ließ den Treffer aber sofort annullieren.
„Miroslav Klose ist für mich der fairste Fußballer“, sagt der Trainer des TuS. Mehrfach wurde Klose für seine Fair-Play-Aktionen schon ausgezeichnet. Und Thomas Wünstel hat die Chance, mit seinem Vorbild gleich zu ziehen. Die Fair-Play-Medaille seines Landesverbandes darf er sich schon mit Stolz um den Hals hängen. Im November entscheidet sich dann, ob der Trainer aus Frankweiler auch zum fairsten Sportsmann Deutschlands gewählt wird.
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