Landesligist Kaltenkirchener TS: "Nichts zu verlieren" am Finaltag
Die Kaltenkirchener TS fiebert auf den Finaltag der Amateure hin. Dort spielt der Landesligist gegen den VfB Lübeck um den Verbandspokal von Schleswig-Holstein.
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Bundestorwarttrainer Andreas Köpke beim Training mit Manuel Neuer während der WM In Brasilien. [Foto: 2014 Getty Images]
Die Welt sucht den neuen Neuer. Und eine spanische Zeitung glaubt, ihn gefunden zu haben. „Ter Stegen, der neue Manuel Neuer!“, titelte die große spanische Sportzeitung El Mundo Deportivo gerade. Marc-André ter Stegen, der deutsche U 21-Nationaltorhüter in Diensten des FC Barcelona, hatte zwischen den Pfosten mal wieder Außergewöhnliches vollbracht. Jörg Daniel sucht nicht den neuen Manuel Neuer. Aber er bildet die aus, die ihn entdecken sollen. Der frühere Bundesligaprofi von Fortuna Düsseldorf ist beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zuständig für das Talentförderprogramm und die Torwarttrainer-Ausbildung. „Wir haben viele gute Torhüter in Deutschland, auch gute junge“, sagt Daniel. „Es muss also bereits vieles richtig laufen. Aber es gibt nichts, was man nicht noch besser machen könnte.“
Manuel Neuer wurde gerade erst zum zweiten Mal in Folge zum Welttorhüter des Jahres gekürt. Vor dem Weltmeister erhielten bereits Oliver Kahn (1999, 2001, 2002) und der aktuelle Bundestorwarttrainer Andreas Köpke (1996) die begehrte Auszeichnung. Deutschland und seine Torhüter – das ist schon traditionell eine Erfolgsgeschichte. Damit das auch so bleibt, bildet der DFB seit vier Jahren Torwarttrainer aus und weiter. „Bis vor kurzem waren die Trainer Autodidakten. Ich versuche jetzt, das geballte Wissen, das sich landauf und landab in Deutschland befindet, zu strukturieren“, sagt Daniel, der frühere Torwart von Fortuna Düsseldorf. Und die Nachfrage ist groß. „Die Lehrgänge sind voll, es gibt bereits Wartelisten. Wir wollen das Angebot ausbauen.“
Die Torwarttrainer-Ausbildung in Deutschland umfasst drei Stufen – allerdings steht die dritte, die sich an hauptamtliche Torwarttrainer richtet, noch vor der Einführung. Die Grundlage der Ausbildung bildet der sogenannte Basis-Lehrgang, der von den 21 DFB-Landesverbänden ausgerichtet wird. Daniel: „Die erste Stufe richtet sich an Jedermann, der sich für Torwarttraining interessiert. Das kann der Vater sein, dessen Sohn in der F-Jugend im Tor steht, oder der Mannschaftstrainer, der keinen eigenen Torwarttrainer hat. Für diesen Lehrgang, der eine Woche dauert, gibt es keine Zulassungsbeschränkung.“ Der Unterricht umfasst laut Lehrplan: „Kennenlernen der Grundtechniken, Wissensgrundlagen Stellungsspiel, allgemeine/spezifische Koordinationsschulung, Trainingsorganisation (z. B. die Mannschaft trainiert den Torwart)“. Nach Abschluss des Basis-Lehrgangs kann der Absolvent Torhüter aller Altersklassen bis einschließlich Bezirksliga trainieren. Rund 600 Trainer nehmen im Jahr an den Kursen der Landesverbände teil.
„Die Torhüterposition ist die Position im Fußball, die in den letzten Jahren die größten Veränderungen mit sich gebracht hat“
Wer nach dem Basis- den weiterführenden Leistungs-Lehrgang in Angriff nehmen will, muss zudem über eine gültige C- oder B-Lizenz als Trainer verfügen. Außerdem muss der Bewerber eine Historie als Torwart oder Torwarttrainer nachweisen. Viermal im Jahr bietet Daniel diesen Kurs derzeit an, 2015 in den Sportschulen Kamen-Kaiserau, Schöneck, Berlin und Barsinghausen. Auf dem Programm stehen: „Techniken im Detail, technisch-taktisches Wettkampftraining, torwartspezifisches Konditionstraining, Trainingsplanung/Wettkampfvorbereitung, Trainingsorganisation (z.B. Einzeltraining), Psyche/mentales Training“. Die Absolventen dürfen dann in Leistungszentren, DFB-Stützpunkten und in Vereinen von der Landesliga an Torhüter trainieren. Rund 100 Teilnehmer bildet Daniel jährlich aus. Unter ihnen waren bereits die früheren Bundesligatorhüter Richard Golz, Simon Jentzsch, Alexander Bade und Mathias Hain, Ex-Nationaltorhüterin Silke Rottenberg sowie Michael Fuchs, Torwarttrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Am Ende des Kurses steht keine Prüfung, eine Urkunde bescheinigt die Teilnahme.
DFB-Trainer Daniel ist gerade dabei, die letzte Stufe der Torwarttrainer-Ausbildung in Deutschland aufzubauen. Noch in diesem Jahr soll es losgehen. Die 16 Teilnehmer für den ersten Lehrgang, der dazu befähigen soll, im Profibereich Torhüter auszubilden, hat Daniel bereits ausgesucht. Denn nur, wer die ersten beiden Stufen der Ausbildung bereits absolviert hat und hauptamtlich als Torwarttrainer arbeitet, kommt für den Kurs infrage. „Die Teilnehmer arbeiten in der ersten und zweiten Liga, in den Nachwuchsleitungszentren und den U-Mannschaften“, sagt Ausbilder Daniel. Seit vergangenem Jahr vergibt der Europäische Fußballverband UEFA eine A-Lizenz für Torwarttrainer. Hierzulande aber betritt Daniel mit dem Profi-Lehrgang Neuland. „Der Unterricht wird zur Hälfte zentral in der Sportschule stattfinden, zur anderen Hälfte ist es ‚Learning on the job‘, wir gehen zu den Trainern in den Verein und schauen uns dort ihre Arbeit an.“ Die Themenschwerpunkte sind: „Individualisierung (angepasstes Techniktraining im Detail, Leistungsdiagnostik, Konditionstraining, Videoanalyse von Training und Wettkampf), Trainingsplanung und –steuerung, Wettspiel-/Gegneranalysen und –vorbereitung, Psychologisches Training/Vorbereitung, Taktiktraining“.
„Die Torhüterposition ist die Position im Fußball, die in den letzten Jahren die größten Veränderungen mit sich gebracht hat. Das heißt natürlich auch, dass das Torwarttraining wesentlich komplexer und umfangreicher geworden ist“, sagt Bundestorwarttrainer Köpke. „Der moderne Torwart muss technisch gut ausgebildet sein, er muss möglichst mit dem rechten und mit dem linken Fuß die Bälle spielen können, um auch der Abwehr bei Rückpässen Sicherheit zu geben. Er muss seinen Strafraum beherrschen. Es reicht heutzutage nicht mehr, seinen Fünfmeterraum im Griff zu haben, sondern man muss den Sechzehnmeterraum beherrschen und das heißt, dass man Durchsetzungsvermögen braucht. Er muss ein Spiel lesen können.“ Nur wer diese hohen Anforderungen erfüllt, kann davon träumen, der neue Manuel Neuer zu werden. Die deutschen Torwarttrainer sollen ihn auf diesem Weg rechtzeitig entdecken und fördern.
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