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Große Feude nach packendem Spiel: Vierfach-Torschütze Mario Görgen (2.v.l.) jubelt mit seinen Teamkollegen Stefan Winter (l.), Moritz Kissinger (3.v.l.) und Florian Blesius (r.).[Foto: privat/Collage FUSSBALL.DE]
Bei seinem internationalen Turnierdebüt ließ er es krachen: Mario Görgen, der normalerweise eher für die Defensivarbeit zuständig ist, erzielte bei der Vinoeuro, der Europameisterschaft der Winzer-Nationalmannschaften, im Spiel gegen Portugal gleich vier Tore und sicherte seinem Team so den dritten Platz.
Von wegen Sommerpause: Gerade hatte er mit dem SV Wintrich die Saison in der Kreisliga C II Mosel im Fußballverband Rheinland beendet, da nahm Mario Görgen an einem ganz besonderen Turnier in Tschechien teil. Dort kamen die Winzer-Nationalmannschaften Europas zusammen, um ihren Sieger zu ermitteln.
Die deutsche Nationalmannschaft der Winzer wurde 2005 gegründet. Hier sind Fachleute rund um den Rebensaft vereint, wollen für ihn werben und die Kontakte pflegen – Oenologen, Weinjournalisten, Profis aus dem Weinmarketing, Zubehör-Lieferer und natürlich und vor allen Dingen die Winzer selbst. Auf nationaler und internationaler Ebene tragen sie Freundschaftsspiele aus, und alle zwei Jahre geht es um die Europameisterschaft. 2014 ging der Titel nach Deutschland. 2016 und 2018 landete man jeweils auf dem zweiten Platz.
"Mal ein strammer Schuss oder mal ein Tor mit der Hacke: Ich war ehrlich gesagt selbst überrascht, wie gut das auf einmal bei mir mit dem Toreschießen klappte"
Ein Bekannter Görgens hatte den Kontakt zur deutschen Weinelf hergestellt. Nach einem Probetraining Ende April unter den Augen von Weinelf-Coach Friedel Müller, aktuell Scout des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, hatte der Moselaner grünes Licht bekommen: Er wurde für das Turnier an Pfingsten nominiert.
Görgen ist ein beruflicher Quereinsteiger und ließ sich zuletzt als Weintechnologe ausbilden, wobei er dabei in erster Linie mit der Weiterverarbeitung des Rebensaftes in der Kellerei zu tun hat. Zudem hilft er im Weingut des Onkels seiner Freundin mit und hat in Piesport an der Mittelmosel auch selbst einen Wingert. In diesem Jahr will Görgen hier erstmals Riesling-Trauben ernten und ist schon ganz gespannt, wie der Rebensaft aus Eigenproduktion schmecken wird.
Görgen ist froh, den Sprung in die deutsche Weinelf geschafft zu haben: "Damit kann ich meine beiden großen Leidenschaften Fußball und Wein miteinander verbinden und mich auch mit Kollegen aus dem In- und Ausland vernetzen." Das Niveau, auf dem bei der Winzer-EM gespielt wurde, siedelt er in etwa auf Sechstliganiveau an. Die gastgebenden Tschechen hatten bei der Vinoeuro sogar einen früheren Nationalspieler in ihren Reihen – und gewannen das Turnier souverän nach einem finalen 6:1 gegen die Elf aus Slowenien.
Das deutsche Team erkämpfte sich nach einer geradezu atemberaubenden Aufholjagd zumindest noch Platz drei. Gegen Portugal lag man zur Pause mit 0:2 im Hintertreffen. Nachdem Coach Müller Debütant Görgen, der eigentlich in der Abwehr spielt, nach vorne beordert hatte, lief es wie am Schnürchen. Dank seiner vier Treffer hieß es am Ende 4:2. "Mal ein strammer Schuss oder mal ein Tor mit der Hacke: Ich war ehrlich gesagt selbst überrascht, wie gut das auf einmal bei mir mit dem Toreschießen klappte", sagt der einst in der Regionalliga-B-Jugend des SV Mehring ausgebildete und später unter anderem beim SV Morbach aktive, etatmäßige Defensivspezialist – und schiebt mit einem Augenzwinkern nach: "So bin ich auf Anhieb zur lebenden Legende der Weinelf geworden."
Waren Einsatz und Ehrgeiz auf dem Platz Trumpf, kam nach den Partien das gesellige Beisammensein nicht zu kurz. Die Spieler aus den teilnehmenden Ländern hatten edle Tropfen aus ihrer Heimat mitgebracht. "Da hatte man auf einmal 300, 400 Weine zur Auswahl und konnte auch in den Gesprächen mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen", berichtet Görgen, der nach einem Abstecher zum heimatlichen SV Wintrich nun wieder für Niederemmel in der Kreisliga A Mosel spielt. Dort musste er nach seinem Triumph bei der Vinoeuro erst mal eine Kiste Bier für die Mannschaftskollegen springen lassen.
Die Saisonvorbereitung kann er wegen einer Bänderverletzung, die ihm bereits beim Turnier in Tschechien zu schaffen machte, derzeit aber nur eingeschränkt absolvieren. Am 1. August folgt ein zweimonatiges Praktikum in einer Kellerei in Südtirol. Dort will sich Görgen fithalten, um dann im Laufe der Hinrunde in Niederemmel gleich voll einsteigen zu können.
Mit der Weinelf möchte er auch weiter am Ball bleiben: Für 2024 ist die nächste EM in Portugal oder auf Sizilien geplant. Vielleicht stellt Mario Görgen ja dann wieder seine Torjägerqualitäten unter Beweis …
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