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Kultfigur, Folge 87 |15.04.2016|10:30

Zepeda: Bisschen Badstuber, bisschen Tuchel

Steven Zepeda (rechts) war so oft verletzt wie Holger Badstuber (links oben), heute ist Thomas Tuchel sein Vorbild als Trainer. [Foto: Fotos Getty, privat; Collage FUSSBALL.DE]

Als Spieler brach sich Steven Zepeda sechs Mal die Nase und zwei Mal den Arm, er riss sich die Bänder, hatte Probleme mit der Bandscheibe und der Hüfte, beinahe wäre sein Bein amputiert worden. Mit 25 Jahren wurde er Trainer, den bayrischen Bezirksligisten FC Schwabing formte der Heilpraktiker zu einem Spitzenteam. Und ab und zu wechselt er sich auch noch selbst ein. Zepeda ist unsere FUSSBALL.DE-Kultfigur der Woche.

"Ich habe relativ viele Tore geschossen, da gab's dann schon immer mal was auf die Socken"

Man könnte es gut verstehen, wenn Steven Zepeda irgendwann gesagt hätte: Ich habe jetzt die Schnauze voll von Fußball. Doch ganz ohne geht es eben doch nicht, und so kam er immer wieder zurück. Mit 25 Jahren wurde er schon Trainer, doch ab und zu will er auch auf dem Platz nochmal „die Grenzen austesten“, dann stellt sich Zepeda selbst auf. Für 45 oder mal für 90 Minuten, manchmal auch noch zweimal am Wochenende. So lange, bis die Schmerzen wiederkommen.

Wenn ein so junger Mann am Seitenrand steht, ist das meistens schon ein Zeichen dafür, dass er aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere abbrechen musste. Und eben auf anderem Wege dem Fußball treu geblieben ist. Doch was der heutige Trainer des Bezirksligisten FC Schwabing durchgemacht haben muss, physisch und psychisch, lässt sich für Außenstehende kaum noch nachvollziehen.

Zepeda wiederum ist einer, der recht gut verstehen kann, was Holger Badstuber durchmacht – wie sich der Verteidiger des FC Bayern immer wieder zurückkämpft, und wie positiv er mit seinen Verletzungen umgeht. Denn im Kopf tut sich ja irgendwann automatisch die Frage auf, ob einen die Genetik oder höhere Mächte dazu auserkoren haben, immer wieder Rückschläge zu erleiden. „Sein Knöchelbruch Anfang 2016, das ist einfach Pech. Aber man merkt, dass er das richtig einordnen kann“, sagt Zepeda.

Seine Spieler kennen die Verletzungshistorie ihres Trainers nicht im Detail. Sie bekommen aber mit, wie motiviert er an die Sache herangeht, wie professionell und akribisch. „Ich sage ihnen immer: So lange ihr es könnt, sollt ihr das Beste aus euch herausholen. Nicht mit Nebensächlichkeiten aufhalten. Bewusst genießen.“ Der Abteilungsleiter des FC Schwabing, Martl Alberer, sagt: „Spieler kommen wegen seines Trainings zu uns.“

Einst einer der Schnellsten

Als Kind wuchs Zepeda in Trautkirchen in der Nähe von Nürnberg auf, er landete schnell in einem Leistungszentrum, das vom ehemaligen Bundesliga-Profi Reinhold Hintermaier geleitet wurde, auch Andreas Köpke war oft im Training dabei. Dann zog die Familie in die Nähe von München, Zepeda landete beim ASV Dachau . Damals war er immer einer der Besseren, wer weiß, vielleicht hätte es zu einer höherklassigen Karriere gereicht.

Mit 23 war Zepeda, alles zusammengezählt, insgesamt acht Jahre verletzt gewesen. „Ich habe relativ viele Tore geschossen, da gab's dann schon immer mal was auf die Socken“, erzählt er heute. Das rechte Sprunggelenk erwischte es besonders häufig. Dazu brach er sich sechs Mal die Nase und zwei Mal den Arm. Doch es gab auch Verletzungen ohne direkte Fremdeinwirkung. Bandscheibenvorschub. Probleme mit der Hüfte – heute hat er eine Arthrose. Ein gutartiger Tumor im Knie. Eine Entzündung nach einem abgerissenen Zehennagel. Diese Entzündung wurde letztlich sogar zur härtesten Probe, wenn es um die Frage geht: Wie viele Opfer bringe ich, um Sport treiben zu können?

Nach einer Operation des Zehs entzündete sich der Fuß erneut. Plötzlich sagten die Ärzte, sie müssten ihm das Bein abnehmen. Am besten schon morgen. Je länger er mit der Entscheidung warte, umso mehr würde er wohl verlieren. Zepeda war damals 13. Er entschied sich dagegen. „Das gab einen Riesenärger im Krankenhaus“, sagt er. Doch letztlich hat er nichts verloren, nicht einmal seinen Zeh. Heute ist er Heilpraktiker in der Ausbildung, er will sich noch auf Osteopathie spezialisieren. Er sagt, die Berufswahl rühre auch daher, dass er so viele schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht habe.

Er hat es auch mal mit einem anderen Sport versucht, mit Leichtathletik. Dank seines Ehrgeizes kam der Teenager mit dem TSV Gräfelfing auch recht schnell recht weit, im 100-Meter-Lauf gehörte er zu den besten 20 des Landes. Wobei, so genau weiß er das nicht. Zwei Wochen vor seinen ersten Deutschen Meisterschaften spielte er mit Freunden Basketball – und knickte bei einem Rebound um. Mehrere Bänder rissen, die Meisterschaft war gelaufen. Ein Jahr später hatte er sich noch einmal herangekämpft, er hatte schon den DM-Endlauf erreicht, dann riss er sich erneut Bänder im Fuß. Da war klar: „Es sollte nicht sein“, so Zepeda.

Doch ohne Sport geht es für ihn nicht. Und eine Einzelsportart wäre auf Dauer auch nichts für ihn gewesen, er kehrte zurück zum Fußball. Und spielte, sofern er gesund war, in der Bezirksoberliga. Nach einem Jahr als Spielertrainer im Dachauer Hinterland, bei der SpVgg Erdweg , landete er in Schwabing, dort war er wegen der innovativen Trainingsmethoden auf den Übungsleiter des damaligen Liga-Konkurrenten aufmerksam geworden.

Schwabing – das hört sich erst einmal toll an. Beim FC handelt es sich auch um einen Traditionsklub, der Fußballplatz lag einst dort, wo heute das Olympiastadion steht. Doch in der Stadt eine erfolgreiche Mannschaft aufzubauen, ist schwer geworden. Viele potenzielle Sponsoren sehen keinen Sinn in einer Zusammenarbeit, die Vereine im Speckgürtel Münchens haben mehr Platz und oft auch mehr Geld, um gute Spieler anzulocken.

Schwabing ist allerdings auf einem guten Weg, eines der erfolgreichsten Teams innerhalb der Stadtgrenzen zu stellen. Ein Grund dafür ist, dass man sich den Luxus gönnte, eine Sportstätte anzumieten, die man mit einem anderen Verein teilt. Die Chance auf einen eigenen Fußballplatz, noch dazu in Schwabing, das ist ungefähr so selten wie die Chance auf eine Eigentumswohnung.

Von Guardiola und Tuchel lernen

Ein weiterer Grund ist Zepeda. In seinem zweiten Jahr mit den Rot-Weißen führte er das Team zum Aufstieg in die Bezirksliga Nord . Und dort formte er sie, auch für die Konkurrenz überraschend, zu einem Spitzenteam, das im erweiterten Kreis um den Aufstieg mitspielt. Landesliga, das könne man sich noch zumuten ohne weitere Sponsoren, sagt Abteilungsleiter Alberer.

„Ich will von den Besten lernen“, sagt Zepeda, und dazu zählt er vor allem Thomas Tuchel, von dem er sich gerne Trainingsideen abschaut und für den Amateurfußball brauchbar macht. So hat er zum Beispiel wie der einstige Mainz- und heutige BVB-Coach auch schon mal die Ecken des Spielfelds im Training abgeschnitten und so sein Team ins Kombinationsspiel gezwungen, anstatt zu flanken. Sein Credo ist Ballbesitz und Kontrolle, ähnlich wie bei Pep Guardiola, doch der ist ihm ein wenig „zu verkopft“. Die Kehrseite seines unbändigen Engagements: „Ich bin oft überehrgeizig, ich verlange sehr viel“, gibt Zepeda zu. Nicht jeder will da immer bedingungslos mitziehen in der siebten Liga.

Es gibt nicht viel, was Steven Zepeda zum Aufhören bewegen könnte, eigentlich nur eine einzige Sache: „Wenn ich das Gefühl habe, mir hört keiner mehr zu.“ Doch im Moment scheinen sie ihrem jungen Trainer noch sehr genau zuzuhören. Ein Ende ist nicht absehbar.

Weitere Folgen unserer Kultfiguren -Serie:

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Folge 86: Josef Ring: Das Urgestein aus der Vulkaneifel

Folge 85: 75 Jahre Mitglied: Stralkowski ist “Die Eins”

Folge 84: Kultmasseur Reinhardt knetet seit 50 Jahren

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Folge 80: Globetrotter Schick: Fußball in der Favela

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