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Pfungstadt läßt mögliche Punkte in Darmstadt liegen!
Spielberichte
Überflüssig wie ein Kropf, aber irgendwo auch selbst schuld: Der RSV Germania 03 kassierte am Sonntagnachmittag in der letzten Minute den Fangschuss zur 3:4-Niederlage bei der DJK/SSG Darmstadt und steckt nach der sechsten Niederlage aus den vergangenen sieben Partien mittendrin im Klassenerhaltskampf der Kreisliga A. Alles praktisch wie gehabt: Die Germanen können vorne nicht genug Treffer erzielen, um die Flut der Gegentore zu kompensieren. Am Müllersteich mündete ein Mix aus verschwenderischer Chancenverwertung und dem löchrigen Defensivverbund im nächsten bitteren Rückschlag, der endgültig die Abstiegsgefahr aktiviert. Der Gastgeber durfte sich beim Kehraus über einen insgesamt glücklichen Sieg freuen, zu dem der Rasensportverein leider erneut unfreiwillige Schützenhilfe leistete. Vor dem Anpfiff musste Trainer Oliver Schnepper bezüglich seiner Startformation fast schon wie gewohnt „jonglieren“. Diesmal fehlten Nick Wembacher und Dennis Bräutigam (beide übrigens erstmals in dieser Saison) und damit brach einer wesentlicher Bestandteil der Offensivabteilung weg (zusammen fünfzehn Tore). Ungeachtet dieser personellen Schwächung legten die Germanen bei ihrem Debüt auf dem relativ neuen Kunstrasenplatz (die früheren Duelle am Müllersteich fanden allesamt nebenan auf dem Naturrasen statt) los wie die Feuerwehr. Nach nur sieben Minuten standen drei hundertprozentige Einschussmöglichkeiten auf dem Notizblock. Zunächst scheiterten Pascal Dinyer und Abdu Yavas noch freistehend an DJK-Keeper Jasmin Hodzic, ehe der dritte Hochkaräter endlich ins Netz zischte. Pascal Dinyer legte den Ball per Freistoß perfekt auf den Kopf von Nizamettin Alkan und der Abwehrspieler schädelte unhaltbar ein. Wenig später war die blau-weiße Abwehr erstmals nicht im Bilde. Nach einer Ecke durfte Täufer (Vorname Martin und nicht Johannes) ungehindert am langen Pfosten einköpfen. Der turbulente Auftaktreigen ging munter weiter. Nicht einmal eine Viertelstunde war absolviert, als der dritte Kopfball versenkt wurde (Absender Michael Azevedo nach einer Flanke von Michael Bodnar). Dem frühen Einnetzstakkato folgte eine Abschlussenthaltsamkeit bis zur Pause, obwohl es hüben wie drüben oft in den Strafräumen brannte. Auf germanischer Seite konnte sich mehrfach Schlussmann Arian Garcia auszeichnen. Für den zweiten Abschnitt wechselte Coach Schnepper mit Isi Karaahmetoglu und Marco Koll (Pflichtspielpremiere) neues Offensivpotenzial ein, doch als Denis Aslan aus fünf Metern die Kugel gegen die Latte donnerte, ging der Schuss mal wieder nach hinten los. Daniel Flemmer düpierte seine Gegenspieler beim Ausgleich und Täufer verwandelte einen Freistoß direkt, weshalb das Wendemanöver binnen kurzer Zeit perfekt war. Daraufhin arbeitete der RSV wütend an einer Antwort. Nach einem klaren Foul an Yavas im Sechzehner blieb die Pfeife des Schiedsrichters unverständlicherweise stumm (selbst die Anhänger des Gastgebers lächelten über diese Entscheidung) und Karaahmetoglu schob aus perfekter Lage dem Goalie den Ball in die Arme.Dann wurde es Michael Bodnar zu bunt. Der Routinier schaltete sich in das Angriffsspiel ein und diese Maßnahme wurde schnell belohnt. Sein platzierter Linksschuss ins rechte Eck sorgte für das 3:3. Zwei Minuten später traf Bodnar in einer weitaus aussichtsreicheren Position die Pille nicht richtig. Mit dem Remis wollten sich beide Seiten nicht zufrieden geben und legten einen Schlagabtausch auf das Parkett. In der ersten Minute der Nachspielzeit warfen die Germanen in Folge eines eigenen Freistoßes alles nach vorne, um den Lucky Punch zu erzwingen. Leider viel zu naiv, denn die Absicherung ging völlig flöten. Das Ende vom Lied glich einem Schwanengesang für den Rasensportverein über. Die DJK/SSG fing den Ball ab, fuhr einen schnellen Konter und erzielte die aus ihrer Sicht umjubelte Last Minute – Bude, während die Germanen sprichwörtlich im Regen standen. Die Handvoll RSV-Fans (außer Funktionären und Familienangehörigen der Kicker waren nur Eckhard Czok, Peter Büttner, Ben Talib, Gerd Utrosa und Seppl Krautzberger anwesend) mussten also wie die gesamte Mannschaft mit leeren Händen die Heimfahrt antreten. Aber zumindest waren die Mägen gefüllt und der Durst gestillt, denn die mit lauter Europaletten wunderbar eingerichtete Klubkneipe am Müllersteich bot über frische Brezeln, knusprige Pommes, warmen Kaffee und kaltem Weizen ein rechhaltiges kulinarisches Angebot zu sehr zivilen Preisen an, die diesen sportlich gebrauchten Sonntag ein wenig aufpolierten. In der Rangliste schlägt es jetzt Dreizehn. Genau auf diese Stufe sackte der Rasensportverein hinunter. Nur noch drei Teams sind hinter den Germanen notiert. Und die beiden finalen Gegner der ersten Saisonhalbserie versprühen für ein Stoppschild des Ergebnisabwärtstrend kein Übermaß an Zuversicht, da sie als aktuelle Nummern Eins und Drei klassifiziert sind. Aber vielleicht wachsen die Germanen ja an ihren schweren Aufgaben und nehmen ausgerechnet da wieder an der Punkteverteilung teil. Z.B. am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellendritten SV Weiterstadt (Anstoß bereits um 14Uhr30 in der SGD Arena). Wir drücken die Daumen…
Aufstellungen:
Hodzic, Lotz, Abu Snaineh, Gieray, Opazo, Flemmer, Boudouhi, Meyer (70. Akar), Ali Ulusow (90. Rokitzki), Täufer, Lowis
Garcia, Alkan, Winkel, Dalus (46. Karaahmetoglu), Saric, Matheis (46. Koll), Bodnar, Dinyer, Bianco, Azevedo (32. Aslan), Yavas
Tore:
0:1 Alkan 7. 1:1 Täufer 11. 1:2 Azevedo 13. 2:2 Flemmer 59. 3:2 Täufer 63. 3:3 Bodnar 79. 4:3 Lowis 90. + 1
Schiedsrichter:
Häberle, Rosbach