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1. Matchball, das war das Motto für das Spitzenspiel in der Kreisliga Süd gegen die zweite Mannschaft des TSV 1848 Flöha. Denn bei einem Sieg, das war klar, würde uns den Staffelsieg und den Aufstieg in die Mittelsachsenklasse am drittletzten Spieltag niemand mehr wegnehmen können. Die äußeren Bedingungen waren bestens, der Rasen dank unseres früheren „Greenkeepers“ Mirko Hein in einem formidablen Zustand, und personell konnten wir aus dem Vollen schöpfen. Die Flöhaer wollten es in diesem Spiel auch wissen, denn trotz Aufstiegsverzicht haben auch sie den Staffelsieg im Visier. Trotz einiger Personalsorgen boten die Gäste eine sehr starke Mannschaft auf, in der sich auch Kreisoberliga-Torjäger Markus Zamzelli wiederfand. Die Vorzeichen standen also wirklich gut für ein Spitzenspiel.
Mit viel Tempo ging es bei schwülwaren Tempo los. Zamzelli war es gleich nach drei Minuten, der nach durchaus bewundernswertem Sprint von der Mittellinie aus spitzem Winkel zum Abschluss kam. Die ersten Minuten gehörten insgesamt den Gästen, die bis zur 15. Minute zweimal durch Pohlert per Direktabnahme und mit Kopfball nach Ecke sowie Uhlig zu guten Torchancen kamen. Ab der 15. Minute übernahmen dann die Hausherren zunehmend die Initiative im Spiel und versuchten durch flaches Kombinationsspiel über die „Doppel-Sechs“ Felix Matzke und Eric Kurzbuch und über die Flügel zu Chancen zu kommen. Vor allem über unsere rechte Angriffsseite boten sich Optionen. Das erste Achtungszeichen setzte der wiedergenese Tom Friedrich, dessen Eingabe Jens Wagner in der Mitte verpasst (20.). Weitere Chancen hatten wiederum Friedrich nach Kombination mit Lukas Lange (30.) und Marco Böhme per Freistoß (40.). Das Spiel der Gäste wirkte zuweilen recht durchschaubar, denn sie versuchten oft mit langen Bällen aus der Abwehr bzw. über ihren Torwart vor allem Zamzelli in Szene zu setzen. Defensiv standen wir sehr gut gestaffelt und ließen den Flöhaern durch gutes Mittelfeldpressing wenig Entfaltungsmöglichkeiten, sodass auch Spielmacher Tobias Gutermuth kaum nennenswert in Erscheinung treten konnte. Leider mussten wir bereits nach 33 Minuten das erste Mal verletzungsbedingt wechseln. „Mr. Zuverlässig“ Sebastian Uhlig musste mit dickem Knöchel nach Pressschlag mit Zamzelli vom Feld und wurde durch Markus Weihs ersetzt. Aufregung brachte dann eine Szene kurz vor der Pause. Zamzelli wird lang geschickt und geht nach einem Laufduell mit Mario Neumann und Robert Sensfuß im Strafraum zu Boden. Schwierig zu beurteilen, der Schiedsrichter entschied sich gegen einen Elfmeterpfiff – sehr zum Leidwesen der Flöhaer. So ging es nach einer intensiven und jederzeit spannenden ersten Halbzeit torlos in die Kabinen.
Wir konnten bisher mit unserer Leistung sehr zufrieden sein, sodass die Marschroute auch nicht verändert werden musste. Gleich nach Wiederanpfiff hatten wir die erste gute Gelegenheit. Lange setzt sich über rechts durch und seine Flanke nimmt Friedrich direkt – leider knapp vorbei (47.). Wir übernahmen nun die komplette Kontrolle über Spiel und Gegner und bauten enormen Druck auf. Vor allem hieß es, bei dem nicht immer souverän wirkenden Schlussmann der Gäste das Glück immer mit Abschlüssen, auch aus der Ferne, zu suchen. So scheiterten Neumann und Friedrich mit Distanzschüssen jeweils knapp (50./55.). Das Drehbuch schien nun klar geschrieben und dennoch kam es anders. Ein Flöhaer Angriff über unsere rechte Seite kann nur zu kurz in die Mitte abgewehrt werden, wo Pohlert sich aus 20 Metern ein Herz fasst und direkt abzieht. Sein satter Schuss wird noch leicht abgefälscht, sodass für den ansonsten wenig beschäftigten Marco Sebeikat nichts zu halten war – 0:1 (56.). Wir ließen uns nicht beirren und zogen unsere Linie trotz des Rückstandes weiter durch. Im Mittelfeld wurde den Flöhaern kaum Raum gegeben und nach vorn erspielten wir uns weitere Gelegenheiten. So landet in der 65. Minute ein langer Ball bei Jens Wagner, der sich durchsetzt und im Strafraum zu Boden gerissen wird. Schiedsrichter Jörg Riedel zeigt auf den Punkt. Kurz zuvor musste leider auch Markus Weihs verletzungsbedingt ausscheiden (64.) – Diagnose: Muskelfaserriss. Felix Schwartz übernahm nun die Linksverteidigerposition und erfüllte seine Aufgabe mit Bravour. Da auch noch Lukas Lange behandelt werden musste, dauerte es dann etwa drei Minuten, ehe sich Kapitän Sensfuß den Ball zum Strafstoß hinlegte und souverän zum Ausgleich verwandelte (68.). Spätestens jetzt war klar, hier geht noch mehr. Flöha wirkte zum Teil angeknockt, wodurch sich weitere Chancen durch Sensfuß und Matzke ergaben. Das absolute Highlight des Tages folgte dann in der 74. Minute. Ein von Flöha abgewehrter Ball landet in etwa 30 Metern vor dem Gehäuse bei Felix Matzke, der einfach abzieht. Dessen Schuss wie ein Strich schlägt zum vielumjubelten 2:1 im Tor der Gäste ein. Der SVO drückte weiter auf die Tube und hätte nur wenige Minuten später wahrscheinlich auf 3:1 gestellt. Wieder einmal war es Friedrich der zunächst in der Rückwärtsbewegung den Ball erobert und selbst umschaltet. Sein Pass findet mustergültig Wagner, der frei auf das Gästetor zuläuft, aber vom Schiedsrichter wegen Abseits zurückgepfiffen wird. Bitter für uns, denn die Fahne des Schiedsrichterassistenten blieb zurecht unten. Das Spiel wäre sicher gelaufen, aber es kam noch einmal anders. Ein langer Ball wird auf Zamzelli geschlagen, der im Luftduell mit Sensfuß zu Fall kommt. Den fälligen Freistoß am rechten Strafraumeck zirkelt Schauer geschickt über die Mauer zum 2:2 ins Tor – gut geschossen keine Frage (85.). So ging es die letzten Minuten noch einmal auf und ab und heiß her. Am Ende blieb es in einem tollen Fußballspiel mit vielen Torszenen, schönen Toren, viel Einsatz und Emotionen auf beiden Seiten beim 2:2.
Fazit: Den 1. Matchball konnten wir nicht verwandeln, in der Tabelle bleibt nach wie vor alles offen. Dennoch muss man unserer Mannschaft ein großes Kompliment machen. Gegen einen starken Gegner haben wir die taktische Marschroute toll umgesetzt und attraktiven Fußball gespielt. So wartet dann am kommenden Sonntag unser 2. Matchball – beim Auswärtsspiel in Voigtsdorf.
SVO: Sebeikat – Uhlig (ab 33. Weihs/ab 64. Schwartz), Sensfuß (C), Ochmann, Neumann – Böhme, Matzke, Kurzbuch (ab 83. Nossek), Lange – Friedrich, Wagner
Tore: 0:1 Pohlert (56.), 1:1 Sensfuß (68./Foulstrafstoß), 2:1 Matzke (74.), 2:2 Schauer (85.)
Schiedsrichter: Jörg Riedel
Zuschauer: 72