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[Foto: Christian Arends]
In der Haut von Ahaus U19-Trainer Kai Noack mochte an diesem Sonntagmorgen wohl niemand gerne gesteckt haben. Mit 0:14 ging seine Elf in der Bezirksligapartie gegen den VfL Senden unter. Neben den drei Punkten verlor das Tabellenschlusslicht auch noch Sven Vortkamp durch eine unnötige Torverhinderung beim Spielstand von 0:10.
Im ungleichen Duell stand es bereits nach 180 Sekunden 0:1. Niklas Castelle brachte eine Ecke von der rechten Seite zentral vor das Tor, wo Moritz Mallmann den Ball unbedrängt per Kopf aus acht Metern über die Linie drücken konnte. Kaum drei Minuten vergingen, ehe N. Castelle wieder als Vorbereiter glänzte. Nach dem er vier (!) Gegenspieler im Strafraum ausgespielt und auch Torhüter Tom Kockentiedt auf engstem Raum an der Torlinie passiert hatte, bediente er Mallmann am langen Pfosten, wo dieser nur noch zum 0:2 einschieben musste. Die Gastgeber konnten wenig zur Entlastung beitragen und versuchten es vornehmlich über lange Bälle auf der Außenbahn, die jedoch entweder von VfL-Verteidiger Fabian Ermann abgefangen wurden oder im Seitenaus landeten. Über Ermann gelangte in der 13. Minute der Ball auf Mallmann, der N. Castelle im Rückraum bediente. Sein Abschluss verfehlte das Tor jedoch knapp. Doch eine Minute später sollte auch der Top-Torjäger der Bezirksliga wieder jubeln: Ein einfacher Spielaufbau von Lukas Zimmermann über Lennart Joost reichte dafür aus. Joost dribbelte bis kurz vor die Mittellinie, passte auf N. Castelle. Der machte sich auf die Reise, hängt im Laufduell erst zwei Gegenspieler ab und umspielte den letzten Verteidiger mit einer Leichtigkeit, die auf diesem Platz ihresgleichen suchte. Aus 14 Metern hatte er keine Mühe mehr flach links einzuschieben. In Spielminute 18 wusste Lennart Möllers sich nicht anders zu helfen und hielt N. Castelle rund 20 Meter halblinks vor dem Strafraum. Nach der folgerichtigen Verwarnung übernahm Tim Castelle die Verantwortung für den Freistoß und schoss diesen mit einer ansehnlichen Flugkurve über die Mauer und unhaltbar ins linke Eck – 0:4. Das „Unheil“ nahm für die Hausherren ihren Lauf. Auch in der 22. Minute musste Kockentiedt denn Ball erneut aus dem Netz holen. T. Castelle hatte zuvor einen passgenauen Diagonalball auf Mallmann gespielt. Dieser drang in den Strafraum ein und legte auf N. Castelle zurück, der mit einer artistischen Einlage gleich zwei Verteidiger schwindelig spielte und trocken aus 16 Metern einschoss. Kurz darauf hatte Lukas Auth die nächste Großchance. Lukas Ollenborger legte den Ball am Strafraum nach links in den Rückraum, wo Lukas Auth den Ball direkt nahm. Sein strammer Schuss ging jedoch knapp am Tor vorbei. Besser machte es Mallmann (25.), der bereits seinen Hattrick vollendete. Zwei Minuten vergingen, da legte N. Castelle nach und traf ebenfalls zum dritten Mal in dieser Partie. Das Spiel fand weiterhin fast nur in der Ahauser Hälfte statt. Nur selten ging ein Angriff in Richtung des Tors von Nico Rieger, der insgesamt einen sehr nassen, aber ruhigen Morgen in den 90 Minuten verbrachte. Entscheidend griff dieser kurz vor der Pause in das Spielgeschehen ein: Nils Hörling spielte im Aufbau zurück auf seinen Schlussmann, der den Ball lang in die Spitze schlagen musste. Dort machte sich N. Castelle auf den Weg, setzte sich gegen den einzig verbliebenen Verteidiger durch und sah, dass Kockentiedt zu weit vor seinem Gehäuse stand. Sein „frecher“ Chip aus 28 Metern schlug passgenau mittig im Tor ein und markierte gleichzeitig den Pausenstand von 0:8, da Auth einen Freistoß aus 22 Metern kurz darauf mit viel Kraft und den Fingerspitzen von Kockentiedt nur knapp über die Latte setzen konnte.
Nach dem Pausentee legte der VfL wieder los „wie die Feuerwehr“. Wieder vergingen nur zwei Minuten und wieder war es Mallmann, der mit einem Flachschuss von der rechten Seite zum vierten Mal erfolgreich war. Für den zweiten Treffer ließen sich die Steverstädter nun zwei Minuten länger Zeit als im ersten Spielabschnitt. T. Castelle brachte eine Flanke aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum wo sein jüngerer Bruder den Ball elegant mit dem rechten Fuß herunternahm und blitzartig mit dem linken Fuß abschloss. Kockentiedt war nicht schnell genug und streifte den Ball nur noch, der unter seinem Körper hinweg ins Netz fand (52.). Die Eintracht fand kein Mittel gegen die Sendener, insbesondere gegen N. Castelle nicht, der in der 55. Minute nur unsanft von Sven Vortkamp gestoppt werden konnte. Castelle war alleine auf dem Weg zum Tor und drang gerade in den Strafraum ein, da fiel ihm Vortkamp von hinten in die Beine. Der Schiedsrichter entschied jedoch auf Freistoß und zeigte die zwingende rote Karte für Vortkamp. Den folgenden Freistoß setze Nick Bloser deutlich über das Tor. Für 4-Tore-Mann Mallmann kam Jannik Otten in die Partie (57.)und sollte sich später ebenfalls in die Torschützenliste eintragen, doch zunächst markierte Ollenborger seinen Treffer. Als T. Castelle den Ball von der Grundlinie, nahe des Pfostens, hoch reinspielen wollte, blockierte ein Verteidiger-Arm dessen Flugkurve, sodass Schiedsrichter Reuwener auf Hand-Elfmeter entschied. Ollenborger nahm Maß und platzierte seinen Schuss halbhoch am rechten Pfosten zum 0:11. Wieder vergingen nur drei Minuten, da stach auch Joker Otten, der eine scharfe Hereingabe, parallel zur Torlinie, am langen Pfosten nur noch einschieben musste und damit das Dutzend vervollständigte. Vor dem Wieder-Anpfiff kam Marvin Suttrup für Hörling in die Partie. Ahaus wechselte ebenfalls und brachte Ibrahim Changharli für David Fiegenbaum. Kurz nachdem Max Leisgang für Lukas Auth ins Spiel kam (67.), foulte Jonathan Noack N. Castelle im Strafraum. Wieder gab es Strafstoß und wieder landete der Ball halbhoch auf der rechten Torseite im Netz. Für den Treffer zeigte sich dieses Mal Bloser verantwortlich (70.). Den Schlusspunkt dieses torreichen Matches setzte N. Castelle, als er nach einem Zimmermann-Zuspiel zu einem Solo von der Mittellinie ansetze, Noack davonlief und aus 12 Metern erneut flach einschob (76.). Weitere Chancen vergab der Flügelstürmer mit einem Lupfer an den Pfosten, nach guter Vorbeit von Suttrup (79.) und einen Schuss aus kurzer Distanz knapp neben den rechten Pfosten (86.). Zimmermann verfehlte mit einem Distanzschuss ebenfalls knapp das Ziel (88.), sodass es beim 0:14-Endstand blieb.
„Wir haben heute eine sehr gute Leistung gezeigt, wenngleich der Gegner heute leider kein Bezirksliga-Format hatte. Für uns gilt es jetzt dieses positive Erlebnis mit in die Woche und in das wichtige Spiel am Sonntag zu Hause gegen Beckum zu nehmen. Dort haben wir noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen“, äußerte sich Trainer Christian Arends.
Mannschaft VfL Senden: Rieger – Bloser, Joost, Ermann, Hörling (62. Suttrup) – Zimmermann, Mallmann (57. Otten), N. Castelle, T. Castelle, Auth (67. Leisgang) – Ollenborger.
Tore: 0:1 Mallmann (2.), 0:2 Mallmann (5.), 0:3 N. Castelle (14.), 0:4 N. Castelle (19.), 0:5 N. Castelle (22.), 0:6 Mallmann (25.), 0:7 N. Castelle (27.), 0:8 N. Castelle (43.), 0:9 Mallmann (47.), 0:10 N. Castelle (52.), 0:11 Ollenborger (58. Handelfmeter), 0:12 Otten (61.), 0:13 Otten (70. Foulelfmeter) und 0:14 N. Castelle (76.).
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Vortkamp (55.).
Beste Spieler: Die gesamte Mannschaft / -